Topspiele in der Serie A: Juve schlägt Milan, Napoli baut dank Lukaku-Kopfball Vorsprung an der Tabellenspitze aus | OneFootball

Topspiele in der Serie A: Juve schlägt Milan, Napoli baut dank Lukaku-Kopfball Vorsprung an der Tabellenspitze aus | OneFootball

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·19. Januar 2025

Topspiele in der Serie A: Juve schlägt Milan, Napoli baut dank Lukaku-Kopfball Vorsprung an der Tabellenspitze aus

Artikelbild:Topspiele in der Serie A: Juve schlägt Milan, Napoli baut dank Lukaku-Kopfball Vorsprung an der Tabellenspitze aus

Juventus gegen Milan

Den Auftakt des Topspiel-Abends machte Juventus, die die AC Milan in Turin empfing. Die Bianconeri, die in der laufenden Serie-A-Spielzeit weiterhin ungeschlagen sind, hatten aus den vorherigen vier Partien keinen einzigen Sieg geholt. Der Sechstplatzierte, der klare Ambitionen auf die Champions-League-Qualifikation hat und ein Finish in der Top vier anstrebt, stand somit unter Zugzwang, gegen Milan zu punkten - idealerweise mit einem Dreier.

Milan startete fulminant in die neue Ära unter Trainer Conceicao: Nach einem Sieg gegen Juventus im Halbfinale der Supercoppa traf man im Finale auf Inter Mailand und drehte das Spiel spektakulär zu einem 3:2-Sieg. Somit gelang Conceicao nicht nur ein starker Einstieg in Mailand, sondern gleich ein früher Titelgewinn mit den Rossoneri. In der Liga konnte Milan unter der Leitung des Portugiesen bisher einen Sieg bei Como feiern, während es gegen Cagliari nur zu einem Unentschieden reichte.


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Daher standen sich die beiden erst im Supercoppa-Halbfinale am 3. Januar gegenüber. In diesem Duell setzte sich Milan mit 2:1 durch – es war das Trainerdebüt von Conceicao. Nun trafen die beiden Topvereine Italiens erneut aufeinander, dieses Mal in der Liga.

In den Startaufstellungen beider Teams gab es wenig Überraschungen. Juventus musste erneut ohne klaren Mittelstürmer antreten. Dusan Vlahovic wurde erst in der Schlussphase des Spiels eingewechselt, während Nico Gonzalez zuvor dessen Position übernommen hatte. Milan hingegen musste auf den verletzungsbedingt ausfallenden Leistungsträger Christian Pulisic verzichten. An seiner Stelle begann Yunus Musah auf der rechten Außenbahn.

Die erste Halbzeit verlief eher unspektakulär: Mit 68 Prozent Ballbesitz dominierte Juventus das Spiel, konnte jedoch nur wenig Torgefahr erzeugen. Milan hatte zwar wenig vom Spiel, setzte aber mit Rafael Leao und Tijjani Reijnders immer wieder gefährliche offensive Akzente. In der zweiten Hälfte nahm das Spiel dann deutlich mehr an Fahrt auf: Juve kam stark aus der Pause und erzielte innerhalb von nur 19 Minuten zwei Tore.

In der Halbzeit brachte Juventus Timothy Weah für Kenan Yildiz und Weah sorgte sofort für frischen Wind. Doch der erste Treffer wurde von dem zu diesem Zeitpunkt auffälligsten Offensivakteur der Bianconeri erzielt: Samuel Mbangula. Das junge belgische Talent wurde nach einem Zuspiel von Nico Gonzalez auf dem linken Flügel in Szene gesetzt und kam zum Abschluss. Der Ball wurde jedoch von Emerson Royal abgefälscht, wodurch sich die Flugbahn änderte und Maignan auf dem falschen Fuß erwischt wurde.

Das zweite Tor fiel dann durch Weah: Kephren Thuram spielte einen exzellenten Ball aus dem Zentrum auf den durchstartenden Weah, der nur noch mit einer geschickten Bewegung Gegenspieler Tomori aussteigen ließ und dann sicher ins lange Eck einschob. Und wenn man gegen Juve erst einmal mit zwei Toren in Rückstand geraten ist, wird es erfahrungsgemäß äußerst schwer, noch einmal zurückzukommen. So erging es auch Milan, die trotz der Einwechslungen von Jovic und Camarda offensiv wenig ausrichten konnten.

Mit diesem Sieg entschied Juve das Derby für sich und revanchierte sich erfolgreich für die Niederlage in der Supercoppa. Mit 37 Punkten aus 21 Spielen belegen die Bianconeri nun den vierten Platz, wobei Juventus noch von Florenz und Lazio Rom überholt werden könnte, da beide Teams noch Partien im Verzug sind. Für Conceicao markiert dies die erste Niederlage seiner Milan-Amtszeit. Der Portugiese wird mit Sicherheit nicht zufrieden mit der offensiven Leistung seines Teams sein, während das Fehlen von Pulisic einen ersichtlichen Verlust darstellte.

Atalanta gegen Napoli

In Bergamo fand kurz später das Duell zwischen zwei Scudetto-Anwärtern statt: Atalanta empfing den Tabellenführer aus Neapel. Die Gastgeber gingen mit einer leichten Formschwäche in die Partie, da sie aus den vergangenen vier Spielen keinen Sieg verbuchen konnten und mit einer Serie von drei Unentschieden in Folge in der Serie A in die Begegnung gingen.

Napoli gilt nicht nur als Tabellenführer Italiens, sondern auch als formstärkste Mannschaft der Serie A: Sie gewannen ihre letzten fünf Ligaspiele mit einem Torverhältnis von 11:2. Das Team von Antonio Conte zeigt sich allerdings auch im laufenden Wintertransferfenster aktiv und musste bereits den Abgang von Starspieler Khvicha Kvaratskhelia verkraften, der nach Frankreich zu PSG wechselte.

Kvaratskhelia wurde auf dem linken Flügel von David Neres ersetzt, während die restliche Aufstellung Neapels wenig Veränderungen mit sich brachte. Abwehrchef Buongiorno fiel weiterhin verletzt aus. Aufseiten von Atalanta durfte Ex-Leipziger Samardzic von Beginn an spielen, während De Ketelaere zunächst auf der Bank Platz nahm. Zudem stellte Gasperini Djimsiti und Scalvini in der Innenverteidigung auf, da Kolasinac und Kossounou verletzungsbedingt fehlten.

Das Spiel war vor allem durch offensive Highlights und schöne Tore geprägt: Den Auftakt machte Atalanta, die durch Serie-A-Toptorschütze Retegui in Führung gingen, da dessen exzellenter Abschluss aus der Drehung mit dem linken Fuß unhaltbar war. Neun Minuten später antwortete Neapel nach einem abgefälschten Zuspiel von Neres auf Politano. Dieser nahm den Ball auf und setzte den Volley humorlos über den Kopf des gegnerischen Torhüters hinweg ins Netz. Kurz vor Ende der ersten Hälfte gelang es Napoli, das Spiel zu drehen: Die beiden Mittelfeldspieler McTominay und Anguissa, die bei Offensivaktionen weit nach vorne rücken, kombinierten nach einem Hacken-Zuspiel von Neres. McTominay brachte den Ball gekonnt im rechten oberen Eck unter und erzielte das 2:1.

In der 55. Minute glänzte Ademola Lookman mit einer herausragenden Einzelaktion und brachte sein Team mit dem wichtigen Ausgleichstreffer zurück ins Spiel. Nach einem Zuspiel von Rechtsaußen nahm der Nigerianer den Ball mit einem perfekten ersten Kontakt gegen seinen Gegenspieler an und dribbelte die Napoli-Abwehr aus, bevor er präzise unten rechts abschloss. In der 78. Minute fiel dann der letzte und entscheidende Treffer: Anguissa tauchte auf dem linken Flügel auf, ging bis zur Seitenlinie und flankte den Ball mit links in die Mitte. Dort stand Lukaku genau richtig und köpfte zum 3:2-Siegtreffer ein.

Mit fünf Toren übertrafen die beiden Teams ihren kombinierten xG-Wert von knapp 1,5 deutlich, was auf die hervorragende und effiziente Chancenverwertung beider Mannschaften zurückzuführen war. Neapel entschied das äußerst spannende und offene Spiel für sich und steht nun mit sechs Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz als Tabellenführer der Serie A da. Allerdings könnte Inter mit zwei Siegen und ihrer besseren Tordifferenz noch an dem süditalienischen Klub vorbeiziehen, da die Nerazzurri bislang zwei Spiele weniger absolviert haben.

Der Titelkampf in Italien bleibt weiterhin spannend, doch für Atalanta bedeutet die gestrige Niederlage den Verlust von wichtigen Punkten und einen Rückstand von sieben Zählern auf Napoli. Es dürfte nun eine schwierige Aufgabe für die Bergamaschi werden, noch einmal den ersten Platz anzugreifen.

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