90min
·13. Dezember 2024
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·13. Dezember 2024
Am Donnerstagabend ging es für den FC Bayern München, den momentanen Tabellenführer in Gruppe C der UEFA Champions League, gegen Juventus Turin. Nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel lieferten die Münchnerinnen am heimischen Campus bei einem Vier-Tore-Spektakel eine Saisonbestleistung ab und befinden sich somit nun in einer idealen Ausgangssituation, um den Gruppensieg am letzten Spieltag perfekt zu machen. Während die Münchnerinnen bereits vor der Partie sicher für das Viertelfinale qualifiziert waren, stand für Juventus schon das frühe Champions-League-Aus fest.
Trotzdessen traten die Italienerinnen anfangs diszipliniert auf und erschwerten es den Gastgeberinnen, den direkten Weg zum Tor zu finden. Mit mehr Ballbesitz auf Seiten der Bayern tasteten sich beide Mannschaft in der Anfangsviertelstunde noch etwas ab. Die Fans im Stadion mussten sich bis zur 18. Spielminute gedulden, bis es zur ersten großen Torchance kam. Jovana Damnjanovic forderte nach zuvor schönem Zusammenspiel den Ball an der Strafraumkante und gab direkt zu Harder weiter, die den Ball jedoch nicht aufs Tor lenken konnte.
Jovana Damnjanovic schoss die Münchnerinnen in der ersten Hälfte zur Führung / Jonathan Moscrop/GettyImages
Fortan kontrollierten die Münchnerinnen das Spiel und gaben den Ton an. Vor allem die formstarke Klara Bühl machte Dampf über ihre rechte Angriffsseite. Sie war es dann auch, die den ersten Treffer einleitete (22.). Zunächst ging die deutsche Nationalspielerin erfolgreich ins Dribbling, zog mit einem Haken nach innen. Ihr Schuss traf zwar erst nur die Latte, doch gelang es den gegnerischen Verteidigerinnen nicht, das Leder schnell zu klären. So nutzte Damnjanovic die zwischenzeitliche Unordnung, um den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu wuchten.
Kurz darauf war es erneut Bühl, die im Mittelpunkt des Geschehens stand. Doch dieses Mal landete der Versuch der Offensivspielerin nur abgefälscht am Außennetz. In Handballmanier nahm das Spiel weiter seinen Lauf. Das Team von Alexander Straus umkreiste geduldig den Strafraum der Italienerinnen und wartete darauf, dass sich Lücken offenbarten. Und das mit Erfolg. Einmal war es Georgia Stanway, die ihre Direktabnahme aus der zweiten Reihe neben das Tor setzte (34.). Darauf folgte ein Kopfball von Magdalena Eriksson, welchen die Gäste jedoch zu klären wussten (36.).
Nach der Pause schalteten die Bayern einen weiteren Gang hoch. Bühl wirbelte weiter auf dem Flügel und kam in der 52. Spielminute erneut gefährlich zum Abschluss. Juventus-Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin konnte zwar parieren, wehrte aber genau vor die Füß von Pernille Harder ab. Die Dänin ließ sich die Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0.
Juventus gelang es nur selten, ein Lebenszeichen von sich zu geben . Die beste Chance in Form eines Weitschusses durch Hanna Bennison rauschte knapp über das Tor von Ena Mahmutovic hinweg (58.).
Juventus Turin gelang es gegen die Bayern nicht, die eigenen Stärken auszuspielen / Alexander Hassenstein/GettyImages
Stattdessen setzten die Münchnerinnen ihren Erfolgskurs fort. Kapitänin Glodis Perla Viggosdottir leitete die nächste Offensivaktion mit einem wohl temperierten langen Pass in die Tiefe ein, wo Bühl zur Stelle war. Die 24-Jährige setzte zum Dribbling an, machte einen schönen Haken und vollendete zum dritten Tor für den FCB (73.).
Und damit immer noch nicht genug. Die zuvor eingewechselte Alara Sehitler konnte sofort glänzen, als sie nach einem Traum-Spielzug über die ebenso neu ins Spiel gekommenen Sydney Lohmann und Lea Schüller kunstvoll in das linke obere Eck schlenzte (81.) und zum 4:0-Endstand traf.
"Das ist genau das, was wir spielen wollen", zeigte sich Straus mit dem Auftritt seiner Mannschaft äußerst zufrieden. Neben dem Ergebnis geben dem Trainer auch die Zahlen recht. Mit 72 Prozent Ballbesitz und 711 (91%, Quelle: fotmob) zielgenau gespielten Pässen dominierte der FCB fast über die kompletten 90 Minuten hinweg gegen den aktuellen Tabellenführer der italienischen Serie A Femminile. Die finale Bilanz von Straus: "Ich bin sehr stolz auf die Einstellung der Mannschaft, wie sie sich präsentiert hat. Einige Spielerinnen haben die besten Leistungen seit langer Zeit abgeliefert."
Demnach können die Münchnerinnen mit großem Selbstbewusstsein in das letzte Gruppenspiel gegen den FC Arsenal in der nächsten Woche gehen. Das Ziel ist klar: der Gruppensieg soll erreicht werden.