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Vertikalpass
·24. Februar 2025
VertikalGIF #TSGVfB: Eskapismus in Sinsheim
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Vertikalpass
·24. Februar 2025
A81, A6, Parkplatz Technikmuseum, Pre Zero Arena: VfB-Fans haben mittlerweile Routine, wenn es darum geht, das Stadion der TSG Hoffenheim einzunehmen. Da spielte es auch keine Rolle, ob das Spiel am Samstag Nachmittag oder am späten Sonntag Abend stattfindet. Hurra, hurra, auch um 19:30 Uhr sind die Schwaben da! Aber vielleicht war es auch die perfekte Anstoßzeit, um bestmöglich von den ersten Hochrechnungen der Bundestagswahl abgelenkt zu werden.
Nach der unnötigen Niederlage gegen Wolfsburg rotierte Sebastian Hoeneß und setzte nicht nur wenig überraschend Josha Vagnoman auf die Bank, sondern auch Enzo Millot und Ramon Hendriks. Für sie starteten Stergiou, Woltemade und Winterneuzugang Finn Jeltsch!
Von Beginn an trat der VfB so auf wie es sich für ein Heimspiel gehört: Dominant und mit viel Ballbesitz. Und der sollte sich bereits nach neun Minuten auszahlen. Mittelstädt spielte Undav an, der ließ den Ball jedoch clever passieren und Nick Woltemade blieb ganz cool und erzielte das 1:0!
Das 1:0 sorgte auch dafür, dass Hoffenheim im 32. Heimspiel in Folge ein Gegentor kassierte. Das muss man auch erstmal schaffen. Der VfB arbeitete daran, dass es nicht der einzige Gegentreffer blieb. Das Team von Sebastian Hoeneß war gierig auf hohe Ballgewinne und superkonzetriert in der Defensive. Und aus der Defensive entstand auch die Megachance zum 2:0. Chabot spielte Undav an und der passte perfekt auf Karazor, der jedoch am Hoffenheimer Keeper und am Pfosten scheiterte.
Kurz vor der Halbzeitpause musste dann Alex Nübel erstmals eingreifen. Aber da der VfB-Keeper den Schuss von Kramaric entschärfte, ging es mit der knappen Führung in die Kabinen. Und wie war der VfB bislang aufgetreten?
Im zweiten Durchgang knüpfte der VfB dort an, wo er vor der Pause aufgehört hatte: Das hohe Pressing sorgte immer wieder für Ballverluste bei der TSG und nach knapp einer Stunde hätte es 2:0 stehen müssen: Wieder war es Deniz Undav, mit dem Angelo Stiller Doppelpass spielen konnte, um dann völlig frei vor dem Hoffenheimer Tor aufzutauchen. Sein Abschluss: leider viel zu unplatziert.
Weitere Großchancen hatte der VfB in der 70. und 72. Minute, aber weder Woltemade noch Undav konnten sie nutzen. Und was passiert in der Regel, wenn man solchen Chancenwucher betreibt?
Natürlich fiel der Ausgleich. Weil Chabot ein einziges Mal unsauber klärte, weil Kramaric die Übersicht behielt und weil Orban erst Mittelstädt ins Kino schickte und dann überlegt abschloss. Die erste gefährliche Situation in der zweiten Halbzeit vor dem VfB-Tor und gleich der Ausgleich.
In der 78. Minute hätten Undav und/oder Führich das Ergebnis schnell wieder korrigieren können, scheiterten aber erneut an Keeper Philipp bzw. an mangelnder Präzision. Und danach? Passierte ehrlicherweise nicht mehr viel. Die letzte große Chance im Spiel hatte sogar die TSG, aber Tabakovic ließ in der 93. Minute den Lucky Punch liegen. Immerhin.
Und so standen viele VfB-Fans nur mit einem statt den verdienten drei Punkten im Sinsheimer Stau bevor sie endlich Richtung Stuttgart abdüsen konnten. Apropos Stuttgart: Da wird schon am Freitag Abend wieder gespielt. Frustbewältigung gegen die Bayern: Wer könnte etwas dagegen haben?
Zum Weiterlesen: In unserem Spieltagstext fragen wir uns: Ist der VfB zu blöd für Europa?