fussball.news
·10. Juni 2021
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·10. Juni 2021
Ein Blick auf die Tabelle der Frauen-Bundesliga verrät: Viele Klubs treten unter dem Vereinsnamen einer professionellen Männermannschaft an. Dass sich immer mehr Profi-Vereine im Frauenfußball engagieren, ist laut Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ein enormer Fortschritt.
In der abgelaufenen Saison der Frauen-Bundesliga holte der FC Bayern München die Meisterschaft, der VfL Wolfsburg gewann den DFB-Pokal. Ein Resultat, dass vor sechs Jahren auch im Männerbereich so in die Geschichtsbücher einging. In der obersten Spielklasse des Frauenfußballs traten zuletzt neun von zwölf Klubs unter dem Namen einer professionellen Herren-Abteilung an. Zudem besitzt der 1. FFC Turbine Potsdam eine Kooperation mit Hertha BSC.
Ab der kommenden Spielzeit wird auch Borussia Dortmund mit einem eigenen Frauenteam an den Start gehen. Allerdings wird der BVB nicht die Lizenz eines anderen Vereins übernehmen, sondern ganz unten in der Kreisliga B beginnen. In der vergangenen Woche vermeldete zudem der VfB Stuttgart, dass der Verein ab der Spielzeit 2022/23 mit einer eigenen Frauenmannschaft starten wird. Die Schwaben werden das Spielrecht des VfB Obertürkheim übernehmen.
DFB-Bundestrainerin Voss-Tecklenburg begrüßte diesen Schritt auf fussball.news-Nachfrage. „Baden-Württemberg hat sehr viele Talente in den U-Mannschaften, deshalb braucht die Region einen starken Partner“, erhofft sich die 53-Jährige, dass dort künftig noch mehr Frauen unter professionellen Bedingungen Fußball spielen können. "Und das wäre nicht nur gut für den Frauenfußball“, ergänzte Voss-Tecklenburg.
Ein positives Beispiel aus Frankfurt: Vor einem Jahr wurde der 1. FFC Frankfurt in den Verein Eintracht Frankfurt integriert. Prompt stand der Klub das erste Mal seit sieben Jahren wieder im Finale des DFB-Pokals der Frauen. Doch nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich hat die Fusion in Frankfurt einiges bewegt. „Wenn ich auf der Straße in Eintracht-Sachen rumlaufe, werde ich von den Menschen ganz anders angesehen“, berichtete Sjoeke Nüsken gegenüber fussball.news. Die 20-jährige Mittelfeldspielerin verriet: „Unter dem Namen des 1. FFC kannten mich nur die eingefleischten Fans. Es ist eine große Sache, nun Teil der Adler-Familie zu sein.“
VfL Wolfsburg (Bundesliga)
TSG 1899 Hoffenheim (Bundesliga)
Hertha BSC - Kooperation mit 1. FFC Turbine Potsdam (Bundesliga)
Bayer 04 Leverkusen (Bundesliga)
Eintracht Frankfurt (Bundesliga)
SC Freiburg (Bundesliga)
Werder Bremen (Bundesliga)
RB Leipzig (2. Bundesliga)
Borussia Mönchengladbach (2. Bundesliga)
Arminia Bielefeld (2. Bundesliga)
1. FC Köln (2. Bundesliga)
Union Berlin (Regionalliga)
FC Augsburg (Bezirksoberliga)
FC Schalke 04 (Zwei Teams in Kreisliga A)
Borussia Dortmund (ab 21/22)
VfB Stuttgart (ab 22/23)