Weltklasse im zweiten Versuch: Drei Stars, die erst nicht gebraucht wurden | OneFootball

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Moritz Oppermann·22. März 2025

Weltklasse im zweiten Versuch: Drei Stars, die erst nicht gebraucht wurden

Artikelbild:Weltklasse im zweiten Versuch: Drei Stars, die erst nicht gebraucht wurden

Das Abstellgleis. Für Züge das Ende der Fahrt und der verdiente Feierabend – für Profifußballer oft der erste Schritt in die Bedeutungslosigkeit. Wer hier landet, ist erstmal raus. Vom Verein nicht mehr gebraucht, droht die Karriere im Sande zu verlaufen. Der einzige Ausweg?

Eine Leihe oder ein fester Wechsel. Nicht etwa zur direkten Konkurrenz, sondern meist zu einem schwächeren Team oder sogar in eine unterklassige Liga. Was nach Rückschritt klingt, kann aber genau das Gegenteil sein – der entscheidende Boost hin zu neuen, bislang unerreichten spielerischen Höhen.


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Das jüngste Beispiel: Nadiem Amiri. Nach seinem Wechsel von Bayer Leverkusen zu Mainz wurde er kürzlich wieder in den DFB-Kader berufen. Wie Amiri erging es schon etlichen Spielern. Hier kommen drei Weltstars, deren Karriere mit einem Schritt zurück erst so richtig begann.

Eine schwere Geburt am königlichen Hof

Martin Ødegaard ist als Kapitän der Gunners beim FC Arsenal längst nicht mehr wegzudenken. Und doch schien seine Karriere einst in eine ziemlich floppige Richtung zu verlaufen.

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📸 SERGEI SUPINSKY

Als bis heute jüngster Spieler der Vereinsgeschichte debütierte der Norweger mit 16 Jahren und sechs Monaten für Real Madrid. Was dann folgte, war jedoch kein kometenhafter Aufstieg à la Lamine Yamal.

Im Gegenteil. Der Mittelfeldstratege spielte zunächst vermehrt in der zweiten Mannschaft, ehe er zweimal in die niederländische Liga und anschließend zu Real Sociedad ausgeliehen wurde. Erst beim LaLiga-Konkurrenten fasste der Norweger allmählich Fuß im Profifußball – und reifte in England schließlich zur Weltklasse.

In Liga drei macht’s Klick

Weltklasse? Davon war Olivier Giroud mit 21 Jahren weiter entfernt, als Lionel Messi davon, ein Kopfballmonster zu werden. Bevor der bullige Franzose 2018 Weltmeister wurde und Europas Top-Ligen kurz und klein schoss, musste er erst mal ganz kleine Brötchen backen.

2007 reichte es für Giroud nicht mal mehr für die Ligue 2. Per Leihe ging es zum französischen Drittligisten Istres. "Da hat es bei mir Klick gemacht. Nicht mehr zu Hause zu wohnen, Geschirr spülen zu müssen, sich um die Wäsche zu kümmern", erklärte er 2013 gegenüber der 'Sport Bild'. Das Klick im Kopf wanderte anschließend bis in den Fuß.

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Fünf Jahre später schoss Giroud Montpellier als Torschützenkönig zum französischen Meistertitel und etablierte sich anschließend über viele Jahre unter den besten Stürmern der Welt.

📸 JEFF PACHOUD - 2012 AFP

Mit einem blauen Auge davongekommen

Bis heute einer der besten Fußballer der Welt: Mo Salah. Was viele nicht wissen? Die Reds-Legende war in der Premier League einst komplett außen vor.

2014 wechselte der Ägypter vom FC Basel zu Chelsea. In London konnte sich der damals 23-Jährige allerdings einfach nicht durchsetzen. Der Grund? Unter anderem Eden Hazard und Willian, die sich zu jener Zeit in ihrer Prime befanden. Salah hingegen war von seiner besten Form weit entfernt – und suchte sein Heil in Italien.

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📸 Paolo Bruno - 2016 Getty Images

Als Leihspieler der Roma und in Florenz avancierte er sofort zum Stammspieler und schloss sich im Sommer 2017 dann dem FC Liverpool an. Der Rest ist Geschichte. Ob sich Chelsea bis heute ärgert, den jungen Mo Salah nicht gehalten zu haben?

Den Ägypter dürfte das wenig interessieren. Genau wie Ødegaard und Giroud nahm er die richtige Ausfahrt vom Abstellgleis, um Jahre später mit dem Schnellzug in die fußballerische Extraklasse zu düsen.


📸 Richard Heathcote - 2014 Getty Images