„Wie ein großes Klassentreffen“ | OneFootball

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SV Werder Bremen

·4. Oktober 2024

„Wie ein großes Klassentreffen“

Artikelbild:„Wie ein großes Klassentreffen“

Die Pokalsieger von 1999 feierten ihr 25-jähriges Jubiläum (Foto: W.DE).

Die Pokalsieger von 1999 feiern 25-jähriges Jubiläum

Es sollte ihr großer Abend werden, an dem auf ein ganz besonderes Ereignis grün-weißer Vereinsgeschichte zusammen angestoßen und zurückgeblickt wurde: Der SV Werder Bremen ließ am Freitagabend, 04.10.2024, die Pokalsieger von 1999 wieder zusammenfinden. Von Elfmeterübungen mit Frank Rost und Torsten Frings und besondere Duelle von Andree Wiedener gegen Mario Basler – die Ex-Werder-Stars erinnerten sich zusammen an den Pokalsieg von damals zurück.


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Die Saison 1998/99 war eine mitunter bescheidene Saison für den SV Werder. Lange Zeit kämpften die Grün-Weißen um den Klassenverbleib im Fußball-Oberhaus. Nach den Cheftrainern Wolfgang Sidka und Felix Magath übernahm der damalige Trainer der Werder Amateure, sein Name: Thomas Schaaf. Mit drei Siegen in Folge machte er den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt. Seine beiden Vorgänger schafften es, die Grün-Weißen gar bis ins Pokalfinale zu führen. Der Gegner damals, der Champions League-Finalist und amtierende Deutsche Meister Bayern München.

Was folgte, war eine Pokalnacht, die alle beteiligten und Werder-Fans an jenem 12.06.1999 nicht so schnell vergessen würden. Dem Blitzstart von Werder mit dem 1:0 durch Yuriy Maximov (4.), folgte kurz vor Pausenpfiff der Ausgleich durch Bayerns Carsten Jancker. Die Grün-Weißen, um einen an diesem Tag überragenden Torhüter Frank Rost, retteten sich bis in die Nachspielzeit und schließlich ins Elfmeterschießen, Stefan Effenberg den entscheidenden fünften Versuch vom Punkt in den Berliner Nachthimmel jagte. Frank Rost schnappte sich daraufhin das Leder, traf gegen Nationalkeeper Oliver Kahn und hielt daraufhin den Elfmeter von Lothar Matthäus – die Pokalhelden von 1999 wurden geboren.

Thomas Schaaf: „Es ist sehr schön, den einen oder anderen nach einer so langen Zeit mal wieder zu treffen. Zu erfahren, wie es jedem einzelnen geht, was er so gemacht und erlebt hat und wir mit diesem tollen Ereignis einen schönen Rückblick haben. Wolfgang Sidka und Felix Magath haben diese Mannschaft ins Finale geführt, das ich dann als Cheftrainer übernehmen durfte. Das große Glück war für uns, dass wir es geschafft haben in der Liga zu bleiben. Und für uns war das große Plus im Finale, in dem niemand auf uns gesetzt hat, wir diese Erfolge zuvor in der Liga erzielt haben und so zusammengewachsen sind. Das hat uns positive Energie gegeben für dieses Finale und die Mannschaft hat es großartig gemacht. Wir haben einen Tag erwischt, wo jeder alles reingeworfen hat. Das Wichtigste, auch für die Jahre danach, war wirklich der Klassenerhalt und der Pokalsieg war das große Plus.“

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Frank Rost hielt im Pokalfinale 1999 den entscheidenden Elfmeter gegen Lothar Matthäus (Foto: W.DE).

Frank Rost: „Es ist eine schöne Sache, alle mal wiederzusehen. Zu manchen hat man noch Kontakt gehabt. Auch wie sich einige verändert haben, ist sehr spannend zu sehen (lacht). Wir haben uns alle aber wiedererkannt und es kommen sehr schöne Erinnerungen hoch und es spricht für den Verein Werder Bremen, so eine Veranstaltung zu organisieren. Im Profifußball ist vieles sehr vergänglich, aber solche Erinnerungen, die brennen sich natürlich ein und man bekommt Gänsehaut. Der Pokalerfolg kam in einer sehr schwierigen Saison, wo nicht alles glatt lief, und so war es umso schöner, dass wir die mit einem absoluten Top-Erlebnis beenden konnten. Mit Ende der Partie wusste ich, dass hier etwas gehen könnte und als alle fünf Elfmeterschützen durch waren, rief Dieter Eilts, dass ich den sechsten schießen soll. Torsten Frings und ich haben öfter im Training mal aus Spaß Elfmeter geschossen. Die Feierlichkeiten, weil niemand damit gerechnet hatte, dass wir den Pokal gewinnen, gingen in einem viel zu kleinen Hotel drunter und drüber, absolut Wahnsinn (lacht).“

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Andreas Herzog freute sich, seine alten Teamkollegen wiederzusehen (Foto: W.DE).

Andreas Herzog: „Es ist wunderschön, wieder in meine zweite Heimat Bremen zurückzukehren. Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt. Nach 25 Jahren habe ich schon ein wenig Angst gehabt, den einen oder anderen nicht mehr zu erkennen (lacht). Aber wir haben uns alle wiedererkannt. Der Torsten Frings hat immer noch die gleiche Frisur wie früher (lacht). Es ist eine extreme Freude, die Jungs wiederzusehen. Ich hole die Pokalfeier quasi nach 25 Jahren nach, weil ich damals mit einer Oberschenkelverletzung direkt ins Krankenhaus musste. Es war ein Wahnsinns-Erfolg gegen die Bayern und mit Frank Rost im Tor einen überragenden Keeper. Nach einer eigentlich schlechten Saison, wo wir zum Glück noch mit Thomas Schaaf den Klassenerhalt festgemacht haben, konnten wir diese dann mit dem Pokalsieg noch erfolgreich drehen. Ein paar Wochen nach dem Pokalsieg habe ich geheiratet und musste die auf Krücken wegen der Verletzung feiern. Das Gute war, dass ich dann nicht tanzen musste (lacht).“

Andree Wiedener: „Es ist wie ein großes Klassentreffen. Ich freue mich schon seit Wochen riesig darauf. Vor allem, weil ich den einen oder anderen auch gefühlt seit dieser Zeit nicht mehr wiedergesehen habe. Auf das Pokalfinale zurückgeblickt hatte ich ein besonderes Duell mit Mario Basler. Für ihn war es damals natürlich nicht schön. Wir verstehen uns aber gut, wenn wir uns heute sehen, lachen wir zusammen. Aber ja, damals hat niemand mit uns gerechnet. Wir sind früh 1:0 in Führung gegangen und dann kämpfst du dich in so eine Partie rein gegen die Bayern. Mit einem überragenden Torwart Frank Rost haben wir den Pokal dann gewonnen. Ich verfolge Werder immer und für das Spiel morgen hoffe ich auf einen Sieg und dann schauen wir mal, ob dann auch der Wiedener getanzt wird (lacht).“

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