Schweizerischer Fussballverband (SFV)
·19. August 2024
Schweizerischer Fussballverband (SFV)
·19. August 2024
Yann Sommer hat sich entschieden, seine grossartige Karriere im Nationalteam nach der EM in Deutschland abzuschliessen. Der 35-jährige Keeper tritt als Schweizer Rekord-Goalie ab: Das letzte seiner 94 Länderspiele war der EM-Viertelfinal am 6. Juli in Düsseldorf gegen England. Sommers voller Fokus liegt nun auf seinem Verein Inter Mailand.
«Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, meine Karriere als Torhüter des Schweizer Nationalteams zu beenden. Es war mir eine grosse Ehre und ein Privileg, mein Land während zwölf Jahren in 94 Länderspielen auf höchstem Niveau vertreten zu dürfen. Mit dem Abschluss einer weiteren grossartigen Endrunde an der Europameisterschaft in unserem Nachbarland Deutschland, wo ich zuvor unvergessliche Jahre in der Bundesliga verbracht habe, ist nun der Moment gekommen, um Abschied zu nehmen», schreibt Sommer, der in seinen 94 A-Länderspielen 35 Mal ohne Gegentor geblieben ist, in seinem Statement.
«Die Zeit in der Nati hat mir sehr viel bedeutet. Stolz blicke ich zurück auf die vielen unvergesslichen Momente, die spannenden Spiele, die gemeinsam gefeierten Siege und die Herausforderungen, die wir zusammen gemeistert haben. Seit meinem 15. Lebensjahr war die Nati ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Von den Anfängen in der U-16 bis zur U-21, zu den zehn Jahren als Nummer 1 des Nationalteams, in welchen ich jede WM- und EM-Endrunde bestritt. Wir erreichten viermal den Achtelfinal und zweimal den Viertelfinal», sagt Sommer. «Diese Erinnerungen werden für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei all meinen Mitspielern, dem gesamten Staff, den Trainern und natürlich bei meiner Familie, meinem persönlichen Team und den Schweizer Fans zu bedanken. Ohne eure Unterstützung, euer Vertrauen und euren Glauben an mich wären diese Erfolge nicht möglich gewesen. Ihr habt mir stets die Motivation gegeben, bestmögliche Leistungen abzurufen.»
Sein Debüt hatte Sommer am 30. Mai 2012 als 23-Jähriger unter Ottmar Hitzfeld im Länderspiel in Luzern gegen Rumänien gegeben. Seit dem Rücktritt von Diego Benaglio nach der WM 2014 war Sommer, der nach der Endrunde in Brasilien zu Borussia Mönchengladbach wechselte, die Nummer 1 als Nationalgoalie. Die EM 2016 in Frankreich (zwei Spiele ohne Gegentor), das paneuropäische Turnier 2021 und die EM 2024 in Deutschland bestritt er ebenso als Stammkeeper wie die Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar. Das einzige Endrundenspiel, das Sommer in jener Zeit (krankheitshalber) verpasste, war die dritte Vorrundenpartie gegen Serbien an der Winter-WM in Katar.
Sommers Verdienste für das Nationalteam, bereits für die Nachwuchs-Auswahlen mit der EM-Endrunden-Teilnahmen 2005 (U-17) und 2011 (U-21, kein Gegentor bis zum verlorenen Final gegen Spanien) sind immens. Mit einer Szene dürfte er sich im kollektiven Gedächtnis der Schweizer Fussball-Fans eingeprägt haben: der Parade gegen Kylian Mbappé im EM-Achtelfinal 2021. Der Hechtsprung nach rechts und der nach oben gerissene linke Arm sorgten dafür, dass die Schweiz Frankreich eliminierte und erstmals nach 67 Jahren wieder in die Top 8 einer Endrunde vorstiess.
«Ich möchte im Namen des Schweizerischen Fussballverbands, aber auch persönlich von Herzen dafür Danke sagen, was Yann für uns geleistet hast. Alle erinnern sich sicherlich an die letzten Jahre mit den Endrunden-Teilnahmen und seinen tollen Leistungen», sagt Pierluigi Tami, Direktor Nationalteams. «In Erinnerung bleiben mir aber auch seine ersten Schritte in den Nationalteams, vor allem 2011, als wir bis in den Final der U-21-EM vorstiessen und nur die Kirsche auf der Torte fehlte. Wir schafften unter anderem dank seiner Paraden die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London. Es waren die ersten Erfolge seiner langen und grossartigen Karriere im Nationalteam. Yann ist nicht nur ein ausgezeichneter Torhüter, sondern auch als Person ein Vorbild für viele Sportler, und seine Karriere ist ein Musterbeispiel für junge Spieler.»