90min
·26. September 2022
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·26. September 2022
Alle Augen waren am Wochenende auf die WSL gerichtet, wo gleich drei Highlight-Spiele stattfanden: Vor einer Rekordkulisse besiegte Arsenal im Derby Tottenham deutlich, Manchester City verlor das Topspiel gegen Chelsea und Everton siegte in Anfield. In Frankreich entging PSG knapp einem Punktverlust, was Juventus Turin nicht von sich behaupten konnte. Barcelona gab sich weiter keine Blöße - die Zusammenfassung der Spiele in den großen internationalen Ligen dieses Wochenende.
Neuer Zuschauerrekord in England: 47.367 Fans kamen am Samstag ins Emirates-Stadion, wo sie einen komfortablen 4:0-Sieg der Gunners sahen. Arsenal überforderte Tottenham immer wieder, indem sie die Flügel überluden und dann zur anderen Seite verlagerten, die Spurs fanden offensiv gar nicht statt. Erst weit in der zweiten Hälfte kamen sie überhaupt zu einem Ballkontakt im Strafraum von Arsenal, da stand es bereits 4:0. Die Gastgeberinnen gingen früh durch Englands EM-Star Beth Mead in Führung, Vivianne Miedema mit einem Doppelpack und Innenverteidigerin Rafaelle mit einem wuchtigen Kopfball erzielten die weiteren Tore. Arsenal tritt nun auswärts in der UWCL gegen Ajax an, nachdem ihnen zuhause nur ein 2:2-Unentschieden gelang.
Sowohl Chelsea als auch Manchester City hatten ihr erstes Spiel gegen nominell deutlich schwächere Gegner in den Sand gesetzt. Von einem Krisengipfel beim Topspiel zu sprechen, wäre verfrüht gewesen, aber ein bisschen Druck war für beide Teams schon da. Chelsea konnte sich zuhause dank ihrer Effizienz durchsetzen, Fran Kirby und Maren Mjelde per Elfmeter erzielten die Tore für die Blues. City zeigte sich gegenüber der 3:4-Niederlage gegen Aston Villa schon deutlich verbessert, besonders defensiv, kam aber nicht zu genügend klaren Chancen.
Aufsteiger Liverpool konnte im Merseyside-Stadion gegen den Stadtrivalen Everton die gute Leistung aus dem Auftaktsieg gegen Chelsea nicht bestätigen. Mit 0:3 unterlagen die Reds recht klar im legendären Anfield-Stadion, 27.574 Zuschauer verfolgten die klare Niederlage. Megan Finnigan, Jess Park und das schwedische Mittelfeldjuwel Hanna Bennison schossen die Toffees zum Sieg. Evertons junges Team spielte stark auf und zeigte, was in ihnen steckt.
Der zweite späte 2:1-Sieg für PSG binnen weniger Tage: Schon gegen Häcken hatten sich die Pariserinnen in den UWCL-Playoffs schwergetan, Kadidiatou Diani erlöste ihr Team in der 86. Minute. Die PSG-Fans dürften beim Spiel gegen Fleury ein Déjà-vu erlebt haben, denn es war erneut Diani, die den späten Siegtreffer schoss - dieses Mal erst in der 91. Minute. Noch zeigt es sich nicht in den Ergebnissen, aber PSG steckt in einem kleinen Formtief und tut sich schwer, ohne Marie-Antoinette Katoto zu Toren zu kommen.
Die ewigen Rivalen, Olympique Lyonnais, mussten weniger zittern: Gegen Montpellier HSC gewannen sie mit 3:1, erzielten dabei aber auch zwei späte Tore. Montpellier, das diese Saison in die Champions League zurückkehren möchte, musste damit den ersten Punktverlust hinnehmen. Selma Bacha avancierte mit zwei Vorlagen zur Spielerin des Spiels, Mittelfeldspielerin Danielle van de Donk hat bisher in jeder Partie getroffen und nun drei Tore auf dem Konto.
Die Titelverteidigerinnen aus Barcelona haben auch im zweiten Spiel einen Sieg eingefahren, mit 4:1 gewannen die verletzungsgeplagten Katalaninnen gegen Villareal. Das Mittelfeld ist durch die Ausfälle von Alexia Putellas und Aitana Bonmati geschwächt - aber auch so hat Barcelona noch viel Qualität. In der 26. Minute ging das Team von Jonatan Giraldez durch einen direkt verwandelten Freistoß von Mapi Leon in Führung, bevor Asisat Oshoala, Claudia Pina und ein Eigentor den Sieg absicherten.
Atlético Madrid will wieder ins internationale Geschäft einsteigen, stolperte aber fast bei Deportivo Alaves. In einem mühsamen Spiel stand es lange 0:0, bevor Ludmila in der 90. Minute mit ihrem dritten Tor nach zwei Spielen Atlético den Sieg sicherte. Für viel Aufruhr sorgte aber die Frage, ob der Ball zuvor im Aus gewesen war. Real Madrids Spiel gegen Tenerife wurde dagegen verlegt.
Ein ungewohntes Bild in der Tabelle der Serie A: Nach vier Spieltagen steht Serienmeister Juventus Turin nur auf Platz fünf. Schuld daran war ein erneuter Ausrutscher gegen Sassuolo, die durch das 1:1 gegen die Alte Dame ihren ersten Punkt der Saison einfahren konnten. Zuvor hatte Juve auch schon gegen Inter Mailand gepatzt, die nun mit zehn Punkten an der Tabellenspitze stehen. Ein Sieg gegen die AS Roma, auch wenn dieser sehr glücklich zustande kam, hatte Juves Hoffnungen auf die Trendwende geweckt, aber die Offensive von Joe Montemurros Team hapert weiterhin.