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·23 January 2025

Chaos beim BVB, Rückschlag für Bayern

Article image:Chaos beim BVB, Rückschlag für Bayern

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ich weiß noch sehr genau, wann und wo das nachfolgende Foto mit Jürgen Kohler entstanden ist: im Restaurant “Antica Roma” 1997 kurz vor dem Champions-League-Triumph von Borussia Dortmund gegen Juventus Turin.


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Der BVB war zwar in den beiden Jahren zuvor Deutscher Meister geworden und jetzt ins höchste Endspiel des europäischen Profifußballs vorgestoßen. Aber bei den Schwarz-Gelben ging es drunter und drüber.

Trainer Ottmar Hitzfeld, man kann sich das heute gar nicht vorstellen, sah sich interner Kritik ausgesetzt. Führungsspieler zweifelten an der gemeinsamem Zukunft und fanden in der Chefetage Gehör. Das ist nie gut für einen Trainer.

Jürgen Kohler und ich 1997 beim Italiener in Dortmund. Foto: privat

Jürgen Kohler gehörte nicht zum Kritikerkreis. Mit der Erfahrung von Bayern, Italien und Nationalelf sagte er nur trocken: “Man wird Ottmar Hitzfeld sehr zu schätzen wissen, wenn er nicht mehr da ist.” Und machte seinen Job.

Ich denke oft an unser Gespräch damals, wenn sein Ex-Klub in der Krise steckt. Kommenden Donnerstag (30. Januar) wird Jürgen Kohler darüber und über noch mehr Höhepunkte seiner Karriere sprechen - wieder in Dortmund.

Auf der Bühne im Deutschen Fußballmuseum (direkt am Hauptbahnhof in Dortmund) werden Christian Pfennig und ich ihm hoffentlich viele Anekdoten entlocken. Wer dabei sein will: Es gibt noch Restkarten - hier klicken! (Opens in a new window)

Einen aufschlussreichen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

⚽️ Sahin weg, Probleme bleiben

Von Thomas Nowag

Der Legende nach sind die Tortellini vom göttlichen Bauchnabel der Venus inspiriert. Ein Koch soll in einem Wirtshaus bei Bologna durchs Schlüsselloch einen verbotenen Blick darauf erhascht haben - und so verzaubert gewesen sein, dass er ihn aus Teig nachformte.

Wer bei Borussia Dortmund in Bologna durchs Schlüsselloch spähte, der sah nicht das süße Leben, sondern einen Scherbenhaufen. Der BVB hat in kürzester Zeit vom Bayern-Rivalen auf Augenhöhe und Champions-League-Finalisten ins Mittelmaß abgewirtschaftet. Und das hat Gründe.

Der eine ist die Kader-Zusammenstellung. Die Dortmunder haben auf einigen Positionen gehobene Mittelklasse für zu viel Geld verpflichtet: Auf den defensiven Außen, in der Innenverteidigung, auch im defensiven bzw. offensiven Mittelfeld.

Der Kader ist insgesamt zu dünn und hat eine scharfe Unwucht. Die Abkehr vom "Ausbildungsverein" hin zum Kauf von gestandeneren Spielern ist gescheitert, zugleich erfüllte sich die Hoffnung in Talente nicht.

Der zweite Grund sind andere Personalentscheidungen und die Strategie. Die Dortmunder haben den Fans unter anderem Niklas Süle als Königstransfer verkauft. Als das Trainer-Konzept "unerfahren und Stallgeruch" in Person von Edin Terzic gescheitert war, versuchte der BVB genau das mit Nuri Sahin noch einmal. Warum? Nichts braucht diese Mannschaft mehr als eine erfahrene, führende Hand.

In der Chefetage sieht es nicht besser aus. Sebastian Kehl wurde über Jahre als Watzke-Nachfolger aufgebaut, dann aber zugunsten von Lars Ricken übergangen. Vor zwei Wochen erst wurde sein Vertrag trotz heftiger Kritik bis 2027 verlängert - das erschwert einerseits einen tiefergehenden Neuanfang, gleichzeitig würde eine Trennung auch Ricken beschädigen.

Drittens machte auch Sahin Fehler. Er vercoachte unter anderem Spiele beim VfB Stuttgart und Real Madrid, er hastete verzweifelt um einen wankenden Bauklötzchenturm herum und mühte sich vergeblich um Stabilisierung.

Ein Stock, der immer weiter durchgebogen wird, reißt an der schwächsten Stelle. Insofern ist die Entlassung des bedauernswerten Trainers nur logisch: Es ging schlicht nicht mehr anders.

Niemand aber sollte sich der Illusion hingeben, dass damit die Probleme gelöst sind. Der schon 2023 begonnene Niedergang - trotz des Champions-League-Finals - geht viel tiefer. Dafür reicht ein Blick durchs Schlüsselloch.

Thomas Nowag ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

⚽️ Heute im Fernsehen

⚽️ Klick gemacht

Heute zu Gast: Christian Prechtl

++ Champions League aktuell ++

Von Janne Koch und Thomas Niklaus

Die Bayern schlichen im strömenden Regen von Rotterdam mit hängenden Köpfen in die Kabine. Die Fans im Hexenkessel "De Kuip" sangen hämisch "Auf Wiedersehen". Nach einem deutlichen 0:3 bei Feyenoord Rotterdam müssen die Münchner um den direkten Einzug ins Achtelfinale der Champions League zittern.

Der Frust beim haushoch überlegenen Rekordmeister nach dem herben Dämpfer war groß. "Jeder ist sehr enttäuscht über die Leistung. Es hat in den entscheidenden Momenten nicht gereicht. Wir hatten nicht die Entschlossenheit in Offensive und Defensive", sagte Kapitän Manuel Neuer bei DAZN und fügte an: "Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen, das ist wichtig."

Selbst ein Sieg am letzten Spieltag der reformierten Ligaphase gegen das noch punktlose Slovan Bratislava könnte für die angestrebten Top acht zu wenig sein. Den ambitionierten Bayern drohen nach der dritten Pleite in der Königsklasse vielmehr die ungeliebten Play-offs im Februar.

Santiago Gimenez brachte das effektive Feyenoord in der 21. Minute in Führung. Der Mexikaner legte kurz vor der Pause (45.+9) per Foulelfmeter nach, ehe Ayase Ueda (89.) das Münchner Debakel perfekt machte. Die Bayern fanden trotz aller Bemühungen und 32 Torabschlüssen gegen den sehr kompakt stehenden Vierten der Eredivisie keine Mittel. Zudem erwischte Feyenoord-Keeper Justin Bijlow einen Glanztag.

Bei den Bayern stand Jamal Musiala erstmals im neuen Jahr wieder in der Startelf. Für den zuletzt angeschlagenen Nationalspieler musste Leroy Sané auf die Bank. Es war nach dem 3:2 gegen den VfL Wolfsburg der einzige Wechsel, den Trainer Vincent Kompany vornahm.

Sportvorstand Max Eberl erwartete im "De Kuip" ein "kompliziertes Spiel. Wir müssen vor allem gegen dieses Publikum ankämpfen." Auch Neuer warnte: "Wir müssen da wirklich alles zeigen."

Doch zunächst einmal fehlte allen der Durchblick. Schiedsrichter François Letexier unterbrach die Partie schon nach wenigen Sekunden wieder, weil die Fans vor Anpfiff ein Feuerwerk abbrannten und im Stadion nichts mehr zu sehen war. Erst nach gut sechsminütiger Unterbrechung ging es weiter - gleich mit der ersten Chance für die Gastgeber durch Gimenez (9.).

In der Folge übernahmen die Bayern die Kontrolle, ohne zunächst für Gefahr zu sorgen. Anders die Niederländer, die die weit aufgerückten Bayern gleich einmal auskonterten. Gimenez ließ Neuer mit einem satten Schuss keine Chance.

Die Bayern blieben klar am Drücker. Doch Kingsley Coman (28. und 33.) sowie Harry Kane (42.) scheiterten am stark reagierenden Bijlow. Es sollte sich rächen: Der kurz zuvor für den angeschlagenen Alphonso Davies eingewechselte Raphael Guerreiro foulte im Strafraum völlig unnötig Calvin Stengs, Gimenez nahm das Geschenk an.

Kompany reagierte zur Pause und brachte Sané für Verteidiger Konrad Laimer. Die Münchner erhöhten mehr und mehr das Risiko. Doch Bijlow war beim bayerischen Powerplay erneut gegen Kane (54.) und Musiala (60.) auf dem Posten. Zudem traf Sané nur den Pfosten (70.). Auch die Einwechslungen von Serge Gnabry, Aleksandar Pavlovic und Thomas Müller brachten nicht die erhoffte Wende.

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