Das Ende einer Legende: Müller sagte in der Allianz Arena emotional „Servus“ | OneFootball

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·7 May 2025

Das Ende einer Legende: Müller sagte in der Allianz Arena emotional „Servus“

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Der ewige Lausbua Thomas Müller nähert sich dem emotionalen „Servus“ natürlich – mit Humor. „Es ist fast ein bisschen mehr besonders für die Leute“, sagt die scheidende Münchner Klub-Ikone vor ihrem letzten Heimspiel als Profi des FC Bayern, „weil die werden mich natürlich weniger sehen – ich selbst sehe mich ja jeden Tag.“

Wenn er in den Spiegel blickt, da sind sich seine Wegbegleiter, die Freunde und auch die Bosse beim Rekordmeister einig, dann sieht Thomas Müller: Eine Legende. Einen wie keinen. Das personifizierte „Mia san mia“. Einen Fußballer, wie es ihn nie zuvor gegeben hat und wohl nie wieder geben wird.


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Müller, sagte Klubpräsident Herbert Hainer Ende 2023, „gehört zum FC Bayern wie die Frauenkirche zu München“. Die ikonischen Türme des Gotteshauses stehen seit mehr als 500 Jahren unweit des Marienplatzes – nach immerhin einem viertel Bayern-Jahrhundert wird sich Müller dort nach seinem letzten Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach bei der Meisterfeier am 18. Mai endgültig von „seinen“ Fans verabschieden.

Müller-Abschied am Wochenende wird emotional

Aus Sicht von Hansi Flick hinterlässt der 35-Jährige „ein riesiges Erbe“. Ohne Müller, sagt der frühere Bundes- und Bayern-Trainer, „wird in München viel fehlen“. Als hätte ein böser Zauberer die Frauenkirche über Nacht verschwinden lassen.

„Thomas“, sagt Flick voller Respekt und ein wenig traurig, „hat den FCB geprägt wie kaum ein anderer. Sein Einfluss war gewaltig.“ Ohne „Radio“ Müller werde es „stiller“ und „sehr anders sein“. Auch bei anderen Wegbegleitern schwingt viel Wehmut mit vor dem „Servus“ mit Schale.

Louis van Gaal, der treu zu Müller stand wie kein anderer Trainer, findet es „schade“, dass sein legendärer Spruch bald abgewandelt lautet: „Müller spielt nimmer!“ Und „Sportromantiker“ Felix Neureuther kann sich den FC Bayern ohne Kumpel Müller nur „schwer vorstellen. Für mich ist es dann sicher nicht mehr das Gleiche.“ Das gilt sogar für Menschen, die nicht zu den Bayern halten.

Jürgen Klinsmann sieht die Sache etwas nüchterner – und denkt schon einen Schritt weiter. „Ganz Amerika würde sich freuen“, sagt der frühere Bundestrainer, der Müller in seiner Münchner Zeit zu den Profis holte, „wenn er noch zwei, drei Jahre anhängt.“ In den USA, wie die anderen Klub-Ikonen Franz Beckenbauer und Gerd Müller, oder große Bayern-Stars wie Lothar Matthäus und „Fußballgott“ Bastian Schweinsteiger.

Partnerklub Los Angeles FC lockt angeblich mit einem Luxusleben à la Hollywood in Beverly Hills; neben dem Platz könnte Müller im Land der WM 2026 und in der Olympia-Stadt 2028 als Markenbotschafter fungieren. „Er wäre neben Lionel Messi das Zugpferd der Liga, gar keine Frage“, sagt Klinsmann.

Dass Müller eine Karriere bis hin zum Weltmeister, zweimaligen Triple-Gewinner, Rekordmeister und Münchner Rekordspieler hinlegen würde, konnte in der Anfangszeit „keiner voraussehen“, meint Klinsmann. Auch er nicht – unter ihm „floh“ Müller beinahe zur TSG Hoffenheim, die am 17. Mai passenderweise Müllers letzter Bundesliga-Gegner ist.

Was auch Klinsmann früh erkannte: „Diese Gelassenheit, diese Ruhe“ – der „Raumdeuter“ hatte stets „alles im Blick und hat das dann umgesetzt. In der Einfachheit liegt bei ihm die Stärke.“ Darin, meint Flick, sei der Fußballer Müller ein „Unikat. Er ist schlau, wahnsinnig schnell im Kopf.“

Und nie um einen lockeren Spruch verlegen. Auch am Samstag nicht? Müller wird, das hat Jan-Christian Dreesen verraten, zum Abschied zu „seinen“ Fans in der Allianz Arena sprechen. „Ich bin sicher“, meinte der Vorstandschef, „dass er die richtigen Worte finden wird.“

(Foto: Getty Images)

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