REAL TOTAL
·23 January 2025
REAL TOTAL
·23 January 2025
Real Madrid hat eine Mikro-Chance auf das direkte Achtelfinale – REAL TOTAL-Grafik: Getty Images
MADRID. Carlo Ancelotti bleibt dabei: Es sei „fast unmöglich“, dass Real Madrid sich das Ticket zum Achtelfinale der UEFA Champions League nach der Reform der Vorrunde in dieser Saison noch auf direktem Wege sichert. Das sagte der Trainer der Königlichen am Mittwoch nach dem 5:1 im Estadio Santiago Bernabéu gegen RB Salzburg. In der 36 Klubs umfassenden Tabelle lösen nur die Vereine ohne Umweg das Ticket zur K.o.-Phase, die nach acht Spieltagen die Plätze eins bis einschließlich acht belegen. Förmlich abgehakt hatte „Carletto“ dieses ursprüngliche Ziel bereits Ende November in Folge des 0:2 beim FC Liverpool, der dritten Niederlage der laufenden Ligaphase.
Immerhin: Die Madrilenen können sich nun sicher sein, dass die Königsklasse für sie über den Januar hinaus weitergeht. Durch die anderen Ergebnisse in dieser Woche steht nämlich fest, dass Real als 16. nicht mehr auf einen Rang abrutschen kann, der das europäische Saisonaus bedeutet (25 bis 36). Der Vorsprung auf die Ausscheide-Zone beträgt vier Punkte – und drei werden pro Mannschaft ja nur noch vergeben. Ancelottis Ensemble hat zwölf von 21 möglichen Zählern gesammelt, ebenso wie Borussia Dortmund, der FC Bayern München, Juventus und Celtic.
Die Chance eines direkten Achtelfinal-Einzugs des Titelverteidigers beträgt vor dem Vorrunden-Finale laut dem Sportanalysedienstleister Opta nur 2,9 Prozent. Das liegt auch daran, dass mit Bayer Leverkusen (noch Zuhause gegen Sparta Prag), Aston Villa (noch Zuhause gegen Celtic), der AS Monaco (noch bei Inter Mailand), Feyenoord Rotterdam (noch beim Lille OSC), ebenjenes Lille und dem nächsten Real-Gegner Stade Brest gleich sechs Teams auf je 13 Punkte kommen – also einen Punkt mehr als Madrid. Und von ihnen befindet sich aktuell nur Leverkusen als Achter auf einem der Plätze, die das direkte Weiterkommen bedeuten. Hinzu kommt: Über Bayer hinaus könnte Real von den Punkten her theoretisch bloß noch Atalanta (14), den Siebten im Klassement, überholen. Um so hoch wie möglich abzuschneiden, müsste aber selbst dann auch noch das Torverhältnis ein besseres im Vergleich zu Dortmund, Bayern, Juve und Celtic sein, sofern sie allesamt ebenfalls gewinnen.
In diesem Bereich der Tabelle geht es also äußerst eng zu. Durch die notwendige Rücksichtnahme auf gleich etliche andere Klubs nach der UEFA-Reform lässt sich seriös kaum prognostizieren, wie die Konstellation in der Tabelle am Ende tatsächlich aussieht. Dass Reals Chance bei knapp unter drei Prozent liegt, kann man sich allein so erklären: Von den anderen sieben Klubs mit 13 oder 14 Punkten werden ja wohl mindestens zwei gewinnen, sodass es für Real nicht zu Platz acht reicht.
Chance auf direktes Weiterkommen und Playoff-Teilnahme – Quelle: Opta
Für einen direkten Achtelfinal-Einzug benötigt das weiße Ballett also ein wahres Wunder. Und dieses sähe, wenn man den Simulator anwirft, zum Beispiel wie folgt aus: Real gewinnt in Brest, das dazu mit mehr einem Tor mehr als Bayern parallel gegen Slovan Bratislava, dazu verliert Monaco gegen Inter, der BVB gewinnt Zuhause nicht gegen Donetsk, Atalanta verliert in Barcelona, Leverkusen darf Prag ruhig bezwingen, Juve schlägt Benfica nicht gerade 4:0 oder 5:0, Aston Villa schlägt Celtic Zuhause nicht und das Duell zwischen Lille und Feyenoord findet keinen Sieger.
Ein komplexes Szenario mit – im Vergleich zu anderen Szenarien – zumindest noch einem Mini-Funken Realismus. Einem 2,9-prozentigen. Wer rechnet da schon ernsthaft mit einem Real-Wunder? Es ist kompliziert, es sich allein gedanklich auszumalen. Man frage nur mal Ancelotti. Den 11. oder 12. (Hinspiele) sowie den 18. oder 19. Februar (Rückspiele) planen sie bei den Blancos daher bereits fest ein. Dann werden in der Zwischenrunde die übrigen acht Achtelfinalisten ermittelt. Wer dabei auf wen trifft, klärt sich mit der Auslosung am Freitag, den 31. Januar (12 Uhr) – 37 Stunden nach der Gewissheit, ob das Unmögliche für den 15-fachen Champion doch noch möglich wurde.
Champions-League-Achtelfinale
Direkt weiter (2): FC Liverpool, FC Barcelona
Mindestns in Playoffs (16): Real Madrid, FC Arsenal, Aston Villa, Atlético, Atalanta, FC Bayern München, Stade Brest, Celtic, Borussia Dortmund, Feyenoord Rotterdam, Inter Mailand, Juventus, Bayer Leverkusen, Lille OSC, AC Mailand, AS Monaco
Ausgeschieden (9): FC Bologna, RB Leipzig, FC Girona, RB Salzburg, Slovan Bratislava, Sparta Prag, Sturm Graz, Young Boys, Roter Stern
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