Drama im LaLiga-Titelrennen: Wer schnappt sich die Trophäe? | OneFootball

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·17 January 2025

Drama im LaLiga-Titelrennen: Wer schnappt sich die Trophäe?

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In LaLiga gibt es aktuell das wohl spannendste Titelrennen im europäischen Topfußball. Den Tabellenersten und den Tabellendritten trennen gerade mal fünf Punkte. Auf Platz eins steht dabei seit letztem Wochenende wieder Atlético Madrid, dahinter stehen auf dem zweiten Platz Real Madrid und auf Platz drei der Supercopa-Gewinner FC Barcelona.

Atletico Madrid: Defensive Stabilität als Aushängeschild, reicht es zum LaLiga-Titel?

Von der Spitze grüßt aktuell Atlético Madrid. Den Colchoneros haben viele vor der Saison nur Außenseiterchancen zugerechnet, aber gerade die starke Form der letzten Wochen hat die Rot-Weißen wieder ins Rennen um den LaLiga-Titel gebracht. Vierzehn Spiele hat man nun in Folge gewinnen können und darunter auch viele Spiele spät gegen unter anderem Sevilla, den FC Barcelona oder Deportivo Alaves.


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Dies hängt vor allem mit den Neuzugängen zusammen, die nach ein bisschen Eingewöhnungszeit nun endlich die erhoffte Verstärkung darstellen. Alexander Sörloth hat in vier der letzten fünf Ligaspiele getroffen und kommt wieder auf das Niveau der Vorsaison, Julian Alvarez entwickelt sich neben Topstar Antoine Griezmann zu einem wichtigen Akteur in der Offensive, Robin Le Normand hat die Defensive stabilisiert und Conor Gallagher dient als Allzweckwaffe im Mittelfeld.

Zudem sind auch die schon da gewesenen Spieler wieder in Topform. Griezmann hat in der Liga elf Scorer auflegen können, Rodrigo de Paul ist nach einer eher durchwachsenen letzten Saison zum Mittelfeldmotor neben Koke geworden. Dazu geht der junge Pablo Barrios immer mehr Schritte Richtung Stammplatz. Auf der linken Abwehrseite hat sich der eigentlich aussortierte Javi Galan mittlerweile festgespielt.

Das Markenzeichen Atléticos ist ganz klar die Defensive und taktische Disziplin. Trotz häufig fehlender Verletzter und wechselnder Defensivreihen verfügt der Tabellenführer über die stärkste Abwehr der Liga und hat in der Hinrunde gerade mal zwölf Tore kassiert. Nicht zuletzt ist dies Jan Oblak zu verdanken, der die letzten Jahre häufig in der Kritik stand, aber dieses Jahr wieder zu einem der besten Keeper der Liga gehört. Mit 2,4 Paraden pro Spiel steht er vor Inaki Pena (2,2) und Thibaut Courtois (2,1). Das 4-4-2 steht gegen den Ball stabil und mit dem Ball bietet es vielfältige Möglichkeiten im Angriff.

Negativ auslegen könnte man ihnen die Abhängigkeit von ebenjenen Schlüsselspielern. Besonders Griezmann und Oblak sind enorm wichtig und ein längerfristiger Ausfall von einem oder mehreren wichtigen Spielern würde die Träume von der elften Meisterschaft in der Vereinsgeschichte schnell begraben. Andererseits hat sich das Team auch gegen Topklubs schwer getan. Auch wenn die Ergebnisse bislang stimmen, war man in den Topspielen häufig spielerisch stark unterlegen.

Real Madrid: Offensivpower, aber in der Defensive gut genug?

Auf Platz zwei steht Real Madrid, nur einen Punkt hinter Atlético. Nach dem Verlust des Endspiels der Supercopa und der Schmach gegen den großen Rivalen FC Barcelona, dürften der Rekordmeister nun auf Wiedergutmachung aus sein. Die Titelverteidigung in LaLiga dürfte das große Ziel sein. Die Hinrunde hat man bis auf kleinere Patzer gegen Rayo Vallecano und Athletic Club, sowie die Clasico-Blamage gegen den FC Barcelona gut über die Bühne gebracht und 43 von 57 möglichen Punkten geholt.

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(Photo by Angel Martinez/Getty Images)

Vor allem hat Kylian Mbappé seine anfänglichen Startschwierigkeiten in LaLiga überwunden und funktioniert nun wesentlich besser in Harmonie mit Vinicius Junior. Zu Beginn der Saison war die Chemie zwischen den beiden noch nicht wirklich gegeben. Auch ist Jude Bellingham wieder zu der Form zurückgekommen, die er zu Anfang seiner Zeit in der spanischen Hauptstadt hatte.

Was für Real Madrid spricht ist die Power in der Offensive mit Spielern wie Mbappé, Vinicius, Rodrygo, Brahim Diaz, Arda Güler oder Endrick. Auch weil der Franzose immer besser in Form kommt, ist die zweitstärkste Offensive der Liga ein heißer Kandidat für den LaLiga-Titel. Auch verfügen die Blancos mit Spielern wie Luka Modric, Lucas Vazquez, David Alaba oder Antonio Rüdiger über die wohl erfahrenste Mannschaft im Titelrennen, wobei auch die letzten Jahre die Madridistas stark in diese Richtung geformt haben dürften.

Ein Problem dürften die Verletzten werden. Alaba kommt gerade erst von einer langen Pause zurück, Dani Carvajal und Eder Militao fallen den Rest der Spielzeit aus. Die Stars des Teams waren zwischendurch einige Spiele ausgefallen. Auch ist der Kader auf manchen Positionen schwach besetzt. Lucas Vazquez ist aktuell die einzige Option als Rechtsverteidiger, Aurelien Tchouameni musste öfters in der Innenverteidigung aushelfen.

FC Barcelona: Mit Supercopa-Schwung zum LaLiga-Titel?

Auf Platz drei steht der FC Barcelona. Sechs Punkte trennen die Katalanen von der Tabellenspitze mit 38 Zählern auf dem Konto. Vor allem die letzten Wochen waren katastrophal für Barca, das in den letzten sieben Ligaspielen gerade mal zwei Punkte holte und den aufgebauten Vorsprung innerhalb weniger Spieltage komplett nichtig machte. Mit dem Gewinn der Supercopa und vor allem dem grandiosen 5:2-Sieg gegen Real Madrid hat man einen guten Start ins Kalenderjahr 2025 erwischt und auch die Phase des letzten Endjahres war eher eine Ergebniskrise als eine wirklich spielerische Krise.

Denn: Die Chancenverwertung der Blaugrana hat stark nachgelassen. Alleine gegen Atlético Madrid vergab man sechs Großchancen. Etwas, was sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen zog, aber mit dem 5:2 gegen Real und dem 5:1-Erfolg in der Copa del Rey gegen Real Betis scheint der Knoten nun wieder geplatzt zu sein.

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(Photo by Yasser Bakhsh/Getty Images)

Auch und gerade deshalb sollte man mit Barça rechnen, dessen große Stärke natürlich die Offensive rund um Robert Lewandowski, den Youngster Lamine Yamal und den durchstartenden Raphinha ist. Auch, dass Dani Olmo vorerst spielen darf, ist ein großer Vorteil für den Klub. Flick hat sein System innerhalb kürzester Zeit integriert und nach den letzten Wochen, die alles andere als einfach für die Katalanen waren, hat man nun wohl wieder zu alter Form zurückgefunden.

Doch wer entscheidet das Rennen am Ende für sich? Atlético Madrid scheint aktuell die mit Abstand formstärkste Mannschaft zu sein und weiß, wie man Topspiele gewinnt. 13 Tore in der Nachspielzeit sprechen ebenfalls stark für die Rojiblancos, die in dieser Spielzeit all das richtig machen, was ihnen die letzten Jahre oft Punkte und letztendlich die Chance auf LaLiga gekostet hat. Barça hat spielerische Anlagen gezeigt, die am Ende definitiv reichen könnten, um Meister zu werden. Allerdings ist fraglich, ob die nun eingebüßten Punkte am Ende doch zu schwer wiegen.

Real Madrid dürfte wie immer Favorit sein, aber auch die Merengues werden mit der Doppelbelastung durch die Champions League ihre Probleme bekommen. Am Ende dürfte sich die Mannschaft durchsetzen, die am Ehesten den Spagat zwischen Liga und Königsklasse hinbekommt. Denn sonderlich tiefe Kader haben alle nicht. Sie sind zwar auf manchen Positionen stark durchmischt besetzt, haben aber Schwierigkeiten mit Ersatzspielern auf anderen Positionen.

(Photo by Florencia Tan Jun/Getty Images)

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