„Einfach überglücklich“: Mainz 05 begießt historischen Europapokaleinzug | OneFootball

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·18 May 2025

„Einfach überglücklich“: Mainz 05 begießt historischen Europapokaleinzug

Article image:„Einfach überglücklich“: Mainz 05 begießt historischen Europapokaleinzug

Plötzlich war Bo Henriksen klitschnass. Sein Versuch, auf der Pressekonferenz über mögliche, milliardenschwere Gegner in der kommenden Saison zu sprechen, wurde von einer Horde feierwütiger Mainz-Profis um Paul Nebel und Robin Zentner rücksichtslos unterbunden. Der Sekt spritzte, und Henriksen kapitulierte. Schließlich hatte der Trainer des FSV Mainz 05 zuvor doch selbst betont, dass die Freude über den Einzug in den europäischen Wettbewerb nun wichtiger sei als alles andere.

„Stolz, stolz, stolz“ sei er auf seine Spieler, das zumindest hatte der Däne den Reportern noch eingetrichtert, bevor er selbst für das Erreichen der Conference League begossen wurde. Das 2:2 (1:0) gegen Vizemeister Bayer Leverkusen reichte den Nullfünfern für den ersehnten sechsten Platz in der Fußball-Bundesliga, weil Konkurrent Leipzig im Saisonfinale zeitgleich gegen Stuttgart gepatzt hatte (2:3).


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2024 Klassenerhalt, 2025 Euroapokal in Mainz

Mitte Mai 2024 hatte Henriksen mit den Mainzern am letzten Spieltag über den Klassenerhalt gejubelt, genau ein Jahr später erreichte der FSV erstmals seit 2016 den europäischen Wettbewerb. Mittelfeldregisseur Nadiem Amiri trieb das nach dem Schlusspfiff die Tränen in die Augen: „Ich war sehr nervös vor dem Spiel“, sagte er, „ich bin einfach überglücklich.“

Wochenlang hatte der einstige Abstiegskandidat gar Kurs auf die Champions League gehalten, dass die Königsklasse letztlich verfehlt wurde, lag vor allem an einer Schwächephase im Saisonendspurt. „Vielleicht wäre die Champions League auch zu groß gewesen“, räumte Amiri ein.

Das Erreichte indes darf die Macher des Erfolgs mit Stolz erfüllen – wenngleich der finale Akt gegen Leverkusen die Nerven arg strapazierte: Vier Tore (!) bekam Mainz von Schiedsrichter Tobias Reichel aberkannt und sah sich trotz großer Überlegenheit und des Treffers von Nebel (35.) nach einem Doppelpack von Bayer-Stürmer Patrik Schick (49./Foulelfmeter, 53.) auf einmal im Hintertreffen. Doch Jonathan Burkardt (63./Foulelfmeter) sorgte für vorsichtiges Aufatmen, das Leipziger Ergebnis tat sein Übriges.

Und nun? „Wer weiß, was mit dem Verein im nächsten Jahr passiert“, blickte Amiri voraus, „es geht step by step.“ Klingt, als sei das Limit in Mainz noch nicht erreicht. (SID)

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