90PLUS
·18 January 2025
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·18 January 2025
Topspiel in Liga Zwei, der HSV empfing am Samstagabend den 1. FC Köln zum Rückrundenauftakt. Beide Teams befanden sich vor dem Spiel in guter Form. Auf dem Platz boten die Mannschaften jedoch über weite Strecken fußballerische Magerkost, ein Elfmeter-Nachschuss entschied das Spiel letztendlich zugunsten des HSV, der mit dem 1:0 vorerst auf Tabellenplatz eins springt.
Mit Köln gastierte der Tabellenführer der 2. Liga im Hamburger Volkspark. Die Kölner waren seit neun Pflichtspielen ungeschlagen, doch auch der HSV verlor unter dem neuen Cheftrainer Merlin Polzin in vier Spielen noch nicht. Beide Teams gingen also mit Rückenwind in die Begegnung. Polzin veränderte beim HSV im Vergleich zum letzten Spiel der Hinrunde seine Elf auf zwei Positionen. Bakery Jatta und Daniel Elfadli kamen neu rein. Köln-Coach Gerhard Struber wechselte hingegen dreimal. Winter-Neuzugang Jusuf Gazibegovic stand direkt in der Startelf, auch Dominique Heintz und Luca Waldschmidt durften beginnen. Mit Joel Schmied saß der zweite Neuzugang des FC vorerst auf der Bank.
Das Spiel begann aufgrund des Verkehrschaos rund um das Stadion mit 15-minütiger Verspätung und nur zwei Minuten nach Anpfiff musste Schiedsrichter Christian Dingert direkt wieder unterbrechen. Dicker Rauch hatte sich nach einer Pyroshow auf den Rängen über dem Rasen breit gemacht. Als es dann weitergehen konnte, sah FC-Neuzugang Gazibegovic nach einem taktischen Foul direkt die erste gelbe Karte. Der HSV übernahm zunächst die Spielkontrolle und ließ den Ball geduldig durch die eigenen Reihen laufen, während Köln auf Konter lauerte.
Den ersten Abschluss gab es folgerichtig für die Gastgeber, der Versuch des Ex-Kölners Davie Selke wurde allerdings geblockt. Auch die zweite gefährliche Szene gehörte dem HSV, William Mikelbrencis setzte sich rechts stark durch, seine scharfe Hereingabe erreichte aber niemand. Direkt im Anschluss flankte Jean-Luc Dompé von der anderen Seite und Selke verpasste in der Mitte nur haarscharf. Kölns ersten Abschluss gab es erst nach 32 Minuten, Leart Paçaradas Versuch aus großer Distanz ging jedoch weit am Tor vorbei.
Inzwischen nahm der Bundesliga-Aufsteiger allerdings mehr am Spiel teil. Während beide Fanlager auf den Rängen für eine bundesligareife Atmosphäre sorgten, boten die Teams auf dem Rasen offensiv aber wenig an. Richtig gefährlich wurde es dann erstmals in Minute 44. Miro Muheim, Adam Karabec und Dompé kombinierten schön auf der linken Seite und am Ende war es Dompé, der zum Abschluss kam. Seinen Schlenzer aus halblinker Position konnte FC-Keeper Marvin Schwäbe aber abwehren.
So ging es nach einer vierminütigen Nachspielzeit mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeit.
Die Stimmung auf den Rängen war erstklassig, auf dem Platz boten beide Teams in Halbzeit eins allerdings wenig Spektakel. (Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)
Jeweils einen Wechsel auf beiden Seiten gab es zu Beginn des zweiten Durchgangs. Struber ersetzte Paçarada durch Max Finkgräfe, während beim HSV Marco Richter für Immanuel Pherai ins Spiel kam. Auch in Halbzeit zwei gehörte der erste Abschluss Selke. Nach einem Ballverlust von Finkgräfe fand Mikelbrencis den Mittelstürmer, der den Ball aus zentraler Position aber über das Tor setzte. Weiterhin taten sich beide Mannschaften sehr schwer aus dem Spiel heraus offensiv gefährlich zu werden.
So gab es die nächste Chance nach einer Hamburger Ecke, diese hatte es allerdings in sich. Muheim brachte den Ball scharf nach innen, in der Mitte köpfte Karabec aus kurzer Distanz aufs Tor, Schwäbe parierte herausragend und verhinderte so die Führung des HSV. In der 63. Minute gab es dann den ersten Kölner Abschluss im Strafraum. Der eingewechselte Jan Thielmann fand den ebenfalls neu hereingekommenen Florian Kainz, sein Abschluss wurde aber zur Ecke geblockt. Auf der Gegenseite scheiterte Joker Emir Sahiti aus spitzem Winkel an Schwäbe.
Passend zum bisherigen Spielverlauf dann die Szenen in der 78. Minute. Im Kölner Strafraum stieg Finkgräfe völlig unnötig Richter auf den Fuß, Dingert entschied zurecht auf Strafstoß. Der kurz zuvor eingewechselte Ransford-Yeboah Königsdörffer trat an, seinen schwach getretenen Versuch parierte der starke Schwäbe allerdings. Der Ball prallte anschließend aber zurück zum Hamburger Angreifer, im zweiten Anlauf schoß Königsdörffer dann zum 1:0 ein. In der Entstehung glücklich, war die Führung, ob der optischen Überlegenheit des HSV, nicht unverdient.
Köln war jetzt gefordert, in der 87. Minute war es Eric Martel, der nach einem Standard zum Abschluss kam. Der Ball klatschte an den Pfosten, der vermeintliche Ausgleich hätte aber aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung sowieso nicht gezählt. Nur zwei Minuten später wurde es nach einer Ecke gefährlich, im Gewühl kam aber kein Kölner klar zum Abschluss, sodass die Abwehr des HSV klären konnte. Kurz darauf scheiterte der eingewechselte Marvin Obuz aus spitzem Winkel an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes.
Das war es dann aber schon. In der Nachspielzeit kamen die Kölner zu keinen Chancen mehr. So gewann der HSV in einem zähen Spiel am Ende nicht unverdient mit 1:0 und springt durch den Sieg zumindest bis zum morgigen Tag auf Platz eins in der Tabelle.
HSV – 1. FC Köln 1:0 (0:0)
HSV: Heuer Fernandes – Mikelbrencis, Hadzikadunic, Elfadli, Muheim – Pherai (46. Richter), Meffert, Karabec (72. Poreba) – Jatta (56. Sahiti), Selke (72. Königsdörffer), Dompé (84. Hefti)
Köln: Schwäbe – Hübers, Martel, Heintz – Gazibegovic (58. Thielmann), Ljubicic, Huseinbasic (76. Obuz), Paçarada (46. Finkgräfe) – Waldschmidt (58. Kainz) – Downs (67. Tigges), Maina
Schiedsrichter: Christian Dingert
Tore: 1:0 Königsdörffer (72. Min, FE-Nachschuss)
Bes. Vorkommnisse: Schwäbe pariert Foulelfmeter von Königsdörffer (72.)
Jakob Haffke
(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)
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