liga3-online.de
·18 November 2024
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Beim Pokal-Aus des TSV 1860 München gegen die SpVgg Unterhaching am Samstag erlebte Keeper René Vollath einen rabenschwarzen Tag, als er den Ball vor dem 0:1 durch die Hände gleiten ließ. Im Anschluss wurde der Keeper von beiden Fanseiten verhöhnt, was die Löwen nun dazu veranlasste, an die eigenen Anhänger zu appellieren.
Gute Aktionen wurden hämisch gefeiert und beklatscht, Hachinger Fans skandierten "Vollath, du bist der beste Mann": Beim Pokalspiel gegen seinen Ex-Verein musste sich Torhüter René Vollath – wie schon beim Ligaspiel vor vier Wochen – einiges gefallen lassen. Mit dem Unterschied, dass die negativen Reaktionen dieses Mal auch von den eigenen Fans kamen. Auch die Spieler auf dem Platz bekamen das mit – und verzichteten nach Vereinsangaben im Anschluss an das Spiel "auf die übliche Stadionrunde, um ein Zeichen gegen die Ausgrenzung eines Einzelnen zu setzen", schreiben die Löwen in einem Post auf ihren Social-Media-Kanälen und betonen darin, dass die hämischen Rektionen viele im Löwen-Umfeld schockiert hätten.
Mannschaft, Trainer und Verantwortliche würden die Leistung des Spiels "genau analysieren" und "sich und die Leistung" hinterfragen. "Wir rufen alle Fans dazu auf, das Gleiche zu tun, sich und das eigene Verhalten ebenfalls zu hinterfragen", appelliert der Klub an seine Anhänger. "Sei es im Stadion oder in den Kommentarbereichen. Beim TSV 1860 München sollen gegenseitiger Respekt und Fairness im Vordergrund stehen." Zumal sich Vollath seit dem ersten Tag mit vollem Herzen für 1860 engagiere und in den vergangenen beiden Spielen klaglos den Platz auf der Bank hingenommen habe.
Zu Saisonbeginn hatte sich der Neuzugang aus Unterhaching zunächst gegen Marco Hiller durchgesetzt und fungierte als Nummer 1, verlor den Stammplatz im Tor nach der 2:5-Niederlage in Cottbus aber. Dass er nun im Pokal wieder randurfte, begründete Trainer Argirios Giannikis damit, dass bereits vor der Saison vereinbart worden war, den Ersatzkeeper im Pokal spielen zu lassen.
Mit Blick auf das Sportliche betont Geschäftsführer Christian Werner in der "Bild", dass man die Niederlage "nicht annähernd" akzeptieren könne. "Das war so nicht zu erwarten und entspricht nicht unserem Anspruch." Tunay Deniz übt indes Kritik an den eigenen Mitspielern: "Wenn drei, vier Spieler nicht auf der Höhe sind, wird es schwer, die Leistung zu kompensieren als Mannschaft. Ein paar Spieler, die als Leistungsträger vorangehen sollen, waren nicht auf der Höhe. Dann ist es für uns als Mannschaft schwierig." Darauf angesprochen, macht Werner klar: "Es ergibt keinen Sinn, Spieler aufzuzählen, die nicht auf ihrem Leistungsstand waren. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam als Team." Beim Auswärtsspiel in Aachen soll am Samstag wieder ein Sieg her – es wäre der dritte Ligasieg in Folge. Vollath wird dann wieder auf der Bank sitzen.