90PLUS
·15 April 2025
Offener Schlagabtausch! PSG zittert sich gegen Aston Villa ins Halbfinale

90PLUS
·15 April 2025
Viertelfinal-Rückspiel im Villa Park! Paris Saint-Germain wollte nach dem 3:1 im Hinspiel bei Aston Villa den Halbfinal-Einzug perfekt machen. In einem unterhaltsamen Spiel auf des Messers Schneide zitterten sich die Pariser letztendlich trotz einer 2:3-Niederlage in die nächste Runde.
Das Hinspiel zwischen Paris Saint-Germain und Aston Villa verlief über 90 Minuten sehr einseitig. Am Ende setzte sich PSG völlig verdient mit 3:1 durch, sodass die Villains vor eigenem Publikum vor einer großen Aufgabe standen. Am Wochenende siegte Unai Emerys Team in der Premier League souverän mit 3:0 bei Southampton, Paris hatte hingegen spielfrei. Im Vergleich zum Hinspiel tauschte Emery einmal, Amadou Onana begann für Jacob Ramsey. Luis Enrique brachte Kapitän Marquinhos nach Gelbsperre für Lucas Beraldo, sowie Bradley Barcola für Traumtor-Schütze Désiré Doué.
Im Gegensatz zum Hinspiel startete Aston Villa deutlich mutiger, schon nach zwei Minuten gab es die erste Ecke für den Gastgeber. Diese wurde von Onana gefährlich verlängert und flog nur knapp am langen Pfosten vorbei. Emerys Team versuchte außerdem, angetrieben vom frenetischen Publikum, PSG früh unter Druck zu setzen und provozierte so in der Anfangsphase einige Ballverluste. Der bereits feststehende französische Meister versuchte das Spiel zu beruhigen. In der elften Minute nahmen sie Villa jedoch mit einem Konter den Wind aus den Segeln. Marcus Rashford verlor den Ball und dann ging es blitzschnell. Nuno Mendes spielte einen starken Pass auf Barcola, dieser suchte mit seinem Querpass von der linken Seite Ousmane Dembélé. Villa-Keeper Emiliano Martinez konnte den Ball zwar abwehren, aber nicht festhalten, sodass dieser direkt vor den Füßen vom aufgerückten Achraf Hakimi landete. Der Rechtsverteidiger schoss ohne Probleme zum frühen 0:1 ein.
Somit wurde die Aufgabe für Villa noch schwerer, als ohnehin schon, und dieser Gegentreffer zeigte Wirkung. Problemlos konnte PSG den Ball in den folgenden Minuten erst einmal zirkulieren lassen. Nach 18 Minuten rettete dann Willian Pacho kurz vor Rashford im Pariser Strafraum. Im Anschluss an die darauffolgende Ecke kam Pau Torres zum Abschluss, zielte aber genau auf Gianluigi Donnarumma. Noch gefährlicher wurde es fünf Minuten später. Morgan Rogers zog von rechts nach innen und schloß mit links ab. Sein Versuch ging aber knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz darauf schlug Paris schon wieder zu. Am eigenen Strafraum lockten sie Villa ins Pressing und spielten dann überfallartig nach vorne. Diesmal ging es über rechts, Dembélé wartete auf den richtigen Moment und legte dann quer für Nuno Mendes. Dieser vollstreckte mit dem zweiten Kontakt mit links zum 2:0, Martinez war erneut geschlagen.
Nach 33 Minuten forderte dann fast das ganze Stadion Elfmeter. Rashford hatte auf Youri Tielemans durchgesteckt, dieser kam im Zweikampf mit Pacho zu Fall, die Pfeife von Schiedsrichter José Maria Sanchez Martinez blieb aber stumm. Kurz darauf traf Villa dann tatsächlich zum 1:2. Über Rashford kam der Ball nach einem Ballverlust PSGs und einer schönen Kombination zu Tielemans. Dessen Abschluss aus halblinker Position wurde noch abgefälscht, sodass Donnarumma keine Chance hatte. Trotzdem benötigte Villa noch weitere drei Tore um zumindest in die Verlängerung zu kommen. Auch PSG versuchte es nach 40 Minuten mal wieder. Bei Fabian Ruiz Abschluss konnte sich Martinez aber erstmal auszeichnen.
Kurz vor der Pause konterte Paris SG erneut, Dembélé zielte aber knapp daneben und im Anschluss ging ohnehin die Fahne des Assistenten hoch. So ging es mit einem 1:2 in die Kabinen. Aston Villa startete druckvoll, wurde aber von PSG zweimal eiskalt erwischt.
Achraf Hakimi brachte PSG schon früh in Führung. (Photo by Dan Istitene/Getty Images)
Ohne personelle Veränderungen starteten beide Teams in den zweiten Durchgang. Den ersten Abschluss verbuchte Villa-Kapitän John McGinn, nach einer Flanke von Lucas Digne flog sein Kopfball aber am langen Pfosten vorbei. In der 52. Minute gab es dann die große Chance den Rückstand zu verkürzen. Rashford tauchte nach einem Missverständnis in der Pariser Abwehr frei vor Donnarumma auf, brachte den Ball aber nicht am Pariser Schlussmann vorbei. Im Gegenzug traf Dembélé per Lupfer zum vermeintlichen 1:3, erneut ging aber die Fahne hoch. Nur kurze Zeit später schlug es dann im PSG-Tor ein, McGinn startete aus der eigenen Hälfte und zog von der Strafraumkante ab. Von Pacho noch abgefälscht, schlug der Ball rechts im Tor zum 2:2 ein und Villa durfte neue Hoffnung schöpfen. Nur zwei Minuten später hielt Donnarumma dann überragend gegen Rashford.
Trotz der Führung im Gesamtergebnis ließ PSG in der Defensive immer wieder viel zu und wurde nach der anschließenden Ecke bestraft. Rashford umkurvte zwei Verteidiger und legte in den Rückraum, dort stand Ezri Konsa bereit und schoß nach 59 Minuten flach zum 3:2 ins rechte Eck ein. Plötzlich brauchte Villa nur noch ein Tor für die Verlängerung. Paris agierte jetzt phasenweise völlig konfus. Erneut rettete Donnarumma überragend gegen einen Kopfball von Tielemans, der Nachschuss von McGinn wurde zur Ecke geblockt. Auch nach dieser gab es Gefahr, doch weder Tielemans noch Pau Torres brachten den Ball aufs Tor.
Nach 66 Minuten wurde erstmals PSG wieder aktiv. Dembélés Abschluss aus spitzem Winkel stellte Martinez aber kaum vor Probleme. Danach war es wieder Aston Villa mit der nächsten Riesenchance. Nach einem Traumpass aus der Abwehr von Pau Torres tauchte der gerade erst eingewechselte Marco Asensio vor Donnarumma auf. Abermals rettete der italienische Nationalkeeper aber ganz stark. Kurz darauf verpasste Konsa eine Freistoßflanke von der rechten Seite nur haarscharf. Nach dieser Mehrfachchance gelang es PSG endlich das Spiel wieder ein wenig zu beruhigen. Dembélé scheiterte mit seinem nächsten Versuch erneut an Martinez, Paris konnte jetzt aber wieder für mehr Entlastung sorgen.
In der 83. Minute scheiterte Hakimi nach einem Konter an Martinez. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit zog der eingewechselte Désiré Doué von rechts nach innen, aber auch er brachte den Ball nicht am Schlussmann der Villains vorbei. Villa tat sich aber in der Schlussphase schwer nochmal nach vorne zu kommen und auf das dringend nötige Tor zum 5:5 im Gesamtergebnis zu drängen. Einzig ein Abschluss von Ian Maatsen sorgte noch einmal für Gefahr, diesen blockte Pacho aber stark.
Am Ende musste Paris deutlich mehr zittern als vor der Partie erwartet. Unterm Strich zog PSG aber verdient ins Halbfinale der Champions League ein. Aston Villa zeigte trotz der Hinspiel-Niederlage und des frühen Zwei-Tore-Rückstands sehr viel Moral und lieferte einen aufopferungsvollen Kampf.
Aston Villa – Paris Saint-Germain 3:2 (1:2) Ergebnis nach Hin- und Rückspiel: 4:5
Aston Villa: Martinez – Cash, Konsa, Pau Torres, Digne (76. Maatsen) – Kamara, Onana (67. Ramsey) – Rogers, Tielemans (88. Barkley), McGinn (67. Asensio) – Rashford (76. Watkins)
Paris Saint-Germain: Donnarumma – Hakimi, Marquinhos, Pacho, Nuno Mendes – Joao Neves, Vitinha, Fabian Ruiz – Kvaratskhelia, Dembélé, Barcola (58. Doué)
Schiedsrichter: José Maria Sanchez Martinez
Tore: 0:1 Hakimi (11. Minute), 0:2 Nuno Mendes (27.), 1:2 Tielemans (34.), 2:2 McGinn (55.), 3:2 Konsa (59.)
Besondere Vorkommnisse: –
Jakob Haffke
(Photo by Dan Istitene/Getty Images)