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·5 February 2025
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Simon Bartsch
05. Februar 2025
Erstmals seit 15 Jahren steht der FC wieder im Viertelfinale, mit einem Erfolg über Leverkusen wäre es die erste Halbfinal-Teilnahme seit 23 Jahren. Gerhard Struber schwärmt vom Gegner, zollt ihm Respekt und wittert dennoch seine Chance im DFB-Pokal: So will der 1. FC Köln Bayer Leverkusen überraschen.
Timo Hübers und Florian Wirtz im Zweikampf (Foto: Christof Koepsel/GettyImages)
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Seit mehr als einem halben Jahr ist Gerhard Struber nun Trainer des 1. FC Köln. Und in all den Tagen und Wochen fiel der Österreicher nicht gerade durch Tag-Träumerei auf. Vielleicht mit einer kleinen Ausnahme. Auf einer Pressekonferenz im August des vergangenen Jahres fiel ein Satz, den sicherlich einige FC-Fans gerne, andere aber mit ein wenig Verwunderung gehört haben. Struber parlierte über den Pokal und in diesem Zusammenhang, dass der „Cup“ nunmal der schnellste Weg ins internationale Geschäft sei. Das ist de facto richtig und der neue Coach meinte sicherlich auch nicht, dass es für den FC also ein leichtes wäre, schon bald wieder durch Europa zu reisen. Doch wenige Wochen nach dem Abstieg hörten sich die Worte über den Europapokal dann doch ein wenig verdreht an.
Ein halbes Jahr später ist der Weg auf dem Papier dann gar nicht mehr so weit. Drei lumpige Siege und der FC würde nicht nur wieder auf internationalem Parkett spielen, die Kölner würden auch den ersten DFB-Pokal-Erfolg seit 1983 einfahren. Soweit das Papier. Die Wahrheit sieht natürlich anders aus. Denn die Kölner haben wohl das schwerste Viertelfinal-Los für Mittwoch gezogen. Es geht gegen den Deutschen Meister, den DFB-Pokalsieger, den Nachbarn und jenes Team, das in der Liga genau eine Niederlage in den vergangenen 54 Ligaspielen hinnehmen musste. „Es ist schon toll, was Xabi Alonso für Lösungen für alle Situationen parat hat. Es ist egal, ob im Angriff, bei Standardsituationen, wo auch immer“, schwärmte dementsprechend auch Gerhard Struber. „Das ist ein Riesengegner, der da auf uns zukommt.“
Und nicht weniger hat sich der Coach im August gewünscht, als er davon sprach, dass der Pokal auch immer die Chance biete, auf einen Riesengegner zu treffen. „Es ist das erste Mal, dass wir in einem Spiel krasser Außenseiter sind“, sagt der Trainer und versuchte seinem Team ein wenig den Druck zu nehmen. „Wir können uns befreit reinarbeiten und wollen mutig versuchen, in allen Phasen aggressiv und unangenehm zu sein“, erklärte der FC-Coach weiter. Einen Vorgeschmack, wie die Aggressivität aussehen könnte, lieferte der FC am Samstag gegen Eintracht Braunschweig ab. Immerhin suchten die Kölner die Zweikämpfe, schmissen sich in jeden Ball, verteidigten leidenschaftlich. Tugenden, die es sicherlich auch gegen Leverkusen braucht. Allerdings birgt die ungewohnte Außenseiterrolle auch die Gefahr des Unbekannten.
Struber hat die Underdog-Rolle bei und mit den Kölnern noch nicht erlebt. Für den Trainer gilt es also auch, eine ganz andere Herangehensweise zu finden. Denn „befreit“ und „mutig“ aufspielen, ist gegen eine Mannschaft wie Bayer Leverkusen sicherlich so eine Sache. Doch der Kölner Coach sieht trotz aller Bewunderung auch eine Chance. „Wenn wir eine gute Balance finden zwischen aggressivem Wegverteidigen und Zutrauen im Ballbesitz, dann kann ich mir auch vorstellen, dass es die eine oder andere Aktion geben wird, die zum Ziel führt“, sagte der 48-Jährige. „Aber mit einem engen Korsett und einem guten Schulterschluss kann uns dort etwas gelingen.“ Dazu werden die Kölner vor allem Unterschiedsspieler Florian Wirtz unter Kontrolle halten müssen.
Der Nationalspieler performt aktuell auf aller höchstem Niveau. „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der im deutschen Fußball der Heilsbringer sein kann“, sagte Struber. „Es gilt, ihn in Überzahl zu bändigen. Wir werden alles in die Waagschale werfen, um so einen Spieler aus der Balance zu bringen.“ Klingt logisch, scheint aber ungemein schwierig wie erst RB-Trainer Marco Rose kürzlich andeutete, als er sagte, man könne einen Spieler wie Wirtz einfach nicht verteidigen – und das noch nicht einmal mit einer Truppe wie Leipzig. Dennoch will der FC die Chance, die er eigentlich nicht hat, nutzen und zum ersten Mal seit 23 Jahren ein Halbfinale erreichen. Damals scheiterte der FC in einem packenden Duell nach der Verlängerung – in Leverkusen. Eine andere Zeit, aber eine mit ähnlich deutlichen Vorzeichen – zumindest nach dem Tableau. Leverkusen spielte um die Meisterschaft, der FC gegen den Abstieg.
Personell muss Struber auf Tim Lemperle verzichten, der nicht rechtzeitig fit wird. Auch Florian Kainz ist nach seiner Gehirnerschütterung fraglich. Der Kölner Coach wird also umbauen müssen. Eine neue Offensivoption ist dagegen Imad Rondic, der seit Montag mit der Mannschaft trainiert. Für einen Einsatz in der Startelf dürfte allerdings die Zeit nicht mehr gereicht haben. Zudem wird der Kölner Coach wohl eher auf schnelle Umschaltspieler setzen. Linton Maina könnte also wieder in die Anfangsformation rotieren. Ein Erfolg über Leverkusen wäre in dem aktuellen Zustand beider Mannschaften natürlich eine faustdicke Überraschung. Dann wären es sogar nur noch zwei Schritte zu Strubers Vision.
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