Rund um das Spiel gegen Leipzig

Zum Abschluss der Hinrunde trifft der VfB Stuttgart auf Leipzig. Mit einem Sieg könnte die chaotische Hinrunde ein versöhnliches Ende nehmen und auch Europa wieder in den Fokus rücken.

Ich weiß nicht, was mich an diesem Duell mehr stört: Dass der 16. und 17. Spieltag erst nach der Winterpause stattfindet, dass der 17. Spieltag unter der Woche terminiert wurde oder dass zum Abschluss der Hinrunde der mit Abstand unattraktivste Gegner kommt. 17. Spieltag zuhause gegen Leipzig bedeutet auch dass wir den letzten Spieltag der Saison bei diesem Konstrukt in diesem halbleeren Stadion verbringen werden. Meh. Mittlerweile ist unser kommender Gegner seit neun Jahren in der Bundesliga, aber es sollte immer noch erwähnt werden, dass das kein richtiger Verein, sondern nur Werbung für einen ungesunden Energy-Drink ist. Und ja, ich kenne die typische Antworten auf diese Aussage: “VfB macht auch Werbung für ein Unternehmen, ist das nicht heuchlerisch???”. Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied: Für den VfB sind Sponsoren ein Mittel zur Finanzierung. Sollte es keine Sponsoren mehr geben, wird es den VfB Stuttgart trotzdem noch geben. Vielleicht nicht als Bundesligist oder Profiverein, aber der Verein existiert trotzdem. Für Leipzig dagegen ist es kein Sponsoring. Nein, Leipzig allein ist die Werbung. Das ist deren Existenzgrundlage. Ohne RB gibt’s auch kein RB Leipzig. Und ich werde niemals es leid sein, diesen Fakt zu betonen.

Spiele gegen Leipzig waren auch auf dem Platz nie ein wirklicher Hingucker. Mit Ausnahme des 5:2 vom letzten Jahr gab es in der Regel immer auf die Schnauze und ich bin wenig optimistisch, dass sich dies ändert. Zu wackelig wirkt die Mannschaft noch, auch wenn ich der Meinung bin, dass die Leistung in Augsburg vielleicht zu kritisch beäugt wird. Hätte Demirovic seine Chancen genutzt, dann hätten wir eventuell 3:0 gewonnen und der Rückblick darauf würde positiver ausfallen. Aber es war am Ende ein knappes 1:0 und da liegt auch der Knackpunkt. Unsere Chancenverwertung ist grauenhaft. Da muss einfach mehr von Demirovic kommen. Ich bin kein Fan davon, einen Spieler für ein Problem verantwortlich zu machen, aber gegen Augsburg war das nicht zu übersehen. Bezeichnenderweise wurde dann Undav für Demirovic und nicht etwa für Woltemade eingewechselt und bezeichnenderweise machte dann Undav kurz nach der Einwechslung das entscheidende 1:0 für unseren VfB. Wir brauchen eine verlässliche Offensive, die Mannschaft muss sich wieder mehr belohnen.

Personalsituation

Zu den bereits bekannten Verletzungen gesellt sich Maximilian Mittelstädt dazu. Der deutsche Nationalspieler fällt mit Adduktorenprobleme aus.

Mögliche Startelf

Ich erwarte keine allzu große Rotation. Hendriks rutscht für den verletzten Mittelstädt rein. Für Undav und Leweling kommt ein Startelfeinsatz noch zu früh.

Statistik

Wie oben erwähnt ist die Bilanz gegen Leipzig trotz des 5:2‑Siegs nicht sehr positiv. Wir haben genauso viele Tore (neun) gegen Leipzig geschossen, wie wir Spiele verloren haben. Genauso lässt sich auch unsere schwache Chancenverwertung belegen. Wir haben zwar mit 30 Toren eine überdurchschnittliche Torausbeute, aber laut understat.com hätten wir sogar 34 Tore erzielen müssen. Leipzig dagegen ist sehr am overperformen. Eigentlich müssten sie punktetechnisch irgendwo im Mittelfeld sein. Sie haben 8 Punkte mehr als xPoints und somit die größte Diskrepanz zwischen xPoints und tatsächlichen Punkten. Das liegt vor allem an ihrer Defensive. Zwar haben sie nur 22 Tore kassiert, haben aber ein xGA Wert von 29. Die 7 Tore Diskrepanz ist auch hier Bundesliga-Bestwert. Das liegt vor allem an ihren Torwart Gulasci, der achtmal ohne Gegentor (Liga-Bestwert) blieb und laut Kicker der notenbeste Torwart ist.

Fazit

Leipzig ist für uns ein schwerer Gegner, aber wir waren schon mal chancenloser bzw. Leipzig war schon mal gefährlicher. Es wird auf die Effektivität vor dem gegnerischen Tor ankommen, denn uns erwartet der beste Torwart der Bundesliga. Ich denke zum Rückrundenabschluss wird es eine Punkteteilung mit jeweils einem Tor geben.