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Rund um den Brustring
·27 February 2025
Rund um das Spiel gegen München
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Rund um den Brustring
·27 February 2025
Nach den schlechten Ergebnissen kommen ausgerechnet die schweren Gegner. Los geht es am heutigen Freitagabend mit dem Rekordmeister und Tabellendritten der vergangenen Saison.
Wir hatte es ja erst am Mittwochabend im Podcast davon: Klar waren die letzten VfB-Spiele alles andere als vergnügungssteuerpflichtig und die Mannschaft mit dem Brustring hat sich um eine bessere Ausgangsposition gebracht. Aber so dramatisch, wie es mitunter gemacht wird, ist die Situation nun auch wieder nicht. Vor dem Spiel gegen die Bayern, das den 24. Bundesliga-Spieltag eröffnet, stehen wir auf Platz 7 und sind nach wie vor in Schlagdistanz, nicht nur zu den Europapokalplätzen, sondern sogar zu Platz 4. Und den zu erreichen wäre zwar phänomenal, kann aber nicht die Erwartungshaltung sein. Über die verspielten Punkte der letzten Woche kann man sich ärgern, die Saison für gescheitert zu erklären sollte man allerdings tunlichst vermeiden. Denn auch wenn die nächsten Wochen schwierig werden — danach kommen wie auch in der Hinrunde wieder schlagbarere Gegner.#
Was alle diese Spiele, egal gegen wen gemein haben: Die Mannschaft muss wieder einen Weg finden, an ihr Limit zu kommen. Gegen Wolfsburg wurschtelte man sich lange durch und gab dann trotz Führung alles aus der Hand, beim Heimspiel in Sinsheim wurde man für die schlechte Chancenverwertung bestraft, aber auch dafür, dass die Spannung im Verlauf des Spiels immer mehr abfiel. Gegen die Bayern können wir uns all das nicht erlauben, vielmehr muss die Mannschaft all die Eigenschaften an den Tag legen, die sie zuletzt vermissen ließ: Widerstandsfähigkeit, Konzentration und vor allem Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Warum das ausgerechnet im Südgipfel (ich nenn den jetzt einfach wieder so) funktionieren soll? Weil die Mannschaft, ja ich wiederhole mich, immer wieder gezeigt hat, dass sie in der Lage ist, sich der Aufgabe entsprechend zu steigern. Und weil vielleicht die dritte volle Trainingswoche in Folge endlich Ergebnisse zeigt. Leider gibt es bei der
ein paar Rückschläge: Ameen Al-Dakhil ist immer noch nicht fit, zudem hat Leo Stergiou wohl fast das gesamte Hoffenheim-Spiel mit einer Fersenverletzung gespielt. Dafür kann El Bilal scheinbar in der kommenden Woche schon große Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. Niko Nartey hat sich leider beim Sieg der zweiten Mannschaft gegen Cottbus eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Daxo Zagadou und Luca Raimund sind weiterhin raus.
Auch zur
hat sich Sebastian Hoeneß schon geäußert:
Denn er hat bereits angedeutet, dass er Finn Jeltsch auch einen Einsatz gegen den Tabellenführer zutraut. Vagnoman wird Stergiou ersetzen, der Rest der Viererkette ist klar, ebenso wie die Doppelsechs. Vorne sollten Millot und Demirovic wieder die Möglichkeit bekommen, ihre Qualitäten zu beweisen. Führich ist als einziger, der offensiv aktuell Normalform hat, gesetzt. Undav auf einer eher ungewohnten halbrechten Position fände ich spannend, gab es meiner Erinnerung nach letzte Saison durch aus schon, als vorne Guirassy gesetzt war. Von Anfang an die volle Feuerpower auf den Platz zu bringen ist auf jeden Fall keine schlechte Idee.
Denn die Bayern sind mal wieder in fast jeder Statistik ligaweit unangefochtene Spitze: Meiste Punkte, meiste Tore, wenigste Gegentore. Meiste Elfmeter verwandelt, beste Passquote, der meiste Ballbesitz, die zweitwenigsten Karten, die wenigsten Fouls und selbst in den Laufstatistiken sind sie relativ weit vorne zu finden. Was auch zur Wahrheit gehört: Außer bei gelaufenen Kilometern, Sprints und intensiven Läufen ist der VfB jetzt statistisch nicht so weit hinten dran. Tabellarisch natürlich vor dem 112. Aufeinandertreffen mittlerweile schon ein bisschen, aber zwei Spielzeiten in Folge vor den Bayern zu landen, die nur gegen Mainz verloren und gegen Dortmund, Frankfurt und zwei Mal gegen Leverkusen Punkte gelassen haben, wäre schon außergewöhnlich. Auch die Topspieler — Kane mit 21 Toren und zehn Vorlagen, Musiala mit elf Toren und Olise mit elf Vorlagen — sind keine Überraschung. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Spiele gegen die Bayern in neun von zehn Fällen eine undankbare Angelegenheit sind.
Denn meist bleiben trotz einer “couragierten Leistung” trotzdem keine Punkte für uns übrig. Was soll’s! Ich will vor allem eine VfB-Mannschaft sehen, die mental uns körperlich alles in dieses Spiel reinwirft und beweist, dass mit ihr weiterhin zu rechnen ist im Kampf und den Europapokal. Ob es dann am Ende zu einem Punktgewinn reicht, werden wir sehen. Hauptsache wir schlagen uns nicht wieder selber.
Titelbild: © Alex Grimm/Getty Images