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Rund um den Brustring
·8 February 2025
Rund um das Spiel in Dortmund
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Rund um den Brustring
·8 February 2025
Mit dem Spiel gegen den BVB enden vorerst die englischen Wochen für den VfB. Die Vorzeichen könnten besser sein, doch es gibt noch Hoffnung.
Das Jahr 2025 ist kaum ein Monat alt und der VfB Stuttgart hat schon 8 Spiele hinter sich. Das hinterlässt Spuren — physisch wie mental. Man merkt langsam, dass die Mannschaft eine Pause braucht, aber bis es endlich auch mal unter der Woche ruhiger an der Mercedesstraße wird, besucht der VfB nochmal das Westfalenstadion. Ich bin ehrlich, es gab bessere Tage gegen den BVB zu spielen. Die Trennung von Nuri Sahin hat Dortmund ein Stück weit gestärkt, dazu kommt jetzt mit Niko Kovac ein neuer Trainer, was die Vorbereitung auf das Spiel erschwert. Und den VfB plagte zuletzt eine Krankheitswelle plus Verletzungssorgen, dazu kommt noch eine völlig neue Innenverteidigung die kaum an die Vizemeister-Verteidigung von letzten Jahr erinnert.
Ich warne euch schon mal vor: Das wird nicht wie die letzten vier Spiele gegen den BVB. Doch es gibt auch ein paar Aspekte auf die wir uns freuen können. Zum Beispiel auf das gellende Pfeifkonzert vom Gästeblock jedes Mal wenn Anton den Ball berührt und unsere spannenden Neuverpflichtungen Jaquez und Jeltsch. Ich könnte mir vorstellen, dass Hoeneß einen der Beiden in Dortmund starten lässt. Hoffnung macht zudem, dass Niko Kovac Fußballstil zuletzt sehr bieder und ein Stück weit veraltet wirkt. Ich persönlich denke, er passt nicht zu Dortmund. Sein Fußballstil passt eher zu einer Mannschaft, die als Underdog ins Spiel geht und auf Kampf und Willen setzt, statt auf Ballbesitz und Taktik. Er wäre eigentlich bei Vereinen wie FC Augsburg, Union Berlin oder VfL Bochum besser aufgehoben, aber Dortmund? Das wirkt irgendwie falsch. Aber ich kann mich auch irren…
Aber genug über den BVB geredet, reden wir über unseren VfB Stuttgart und da treiben mir die letzten Spiele Sorgenfalten in die Stirn. Klammern wir das Paris-Spiel aus, haben wir gegen Mainz 05 und Gladbach zwei sehr unterirdische Spiele gehabt, aber auch der Pokalsieg beim FCA wirkte nicht gerade befreiend. Es fehlte die Selbstverständlichkeit im Passspiel, die Zweikampfstärke und die Kreativität im Sturm. Wenn sogar Deniz Undav anfängt zu schwächeln, weiß man, dass irgendwas gewaltig schief läuft. Wie eingangs erwähnt könnte dies an der zusätzlichen Belastung liegen, vielleicht braucht die Mannschaft ruhigere Wochen, wo sie unter der Woche mehr trainieren und sich mehr auf den Gegner am Wochenende fokussieren können. Zumindest hoffe ich das, denn wenn es ein anderes Problem ist — zum Beispiel taktischer Natur — dann werden das ein paar schwierige Wochen und Monate.
Neben den altbekannten langfristigen Verletzungen belastet eine Krankheitswelle die Mannschaft von Sebastian Hoeneß. Woltemade, Vagnoman und auch Jacob Bruun Larsen fahlen krankheitsbedingt aus. Al-Dakhil erholt sich zudem von einer Zerrung und wird sicher gegen Dortmund ausfallen. Entwarnung gab es bei Enzo Millot: Er könnte vielleicht sogar schon gegen Dortmund fit werden.
Gehen wir davon aus, dass Millot fehlt, stellt sich die Mannschaft selbst auf. Vielleicht sehen wir Pascal Stenzel rechts statt Stergiou, aber ich glaube Hoeneß wird eher auf den greco-serbischen Schweizer setzen.
In der Bundesliga führt der VfB Stuttgart gegen den BVB mit 43 zu 41 Siegen (25 Unentschieden). Das kommt vor allem von der aktuellen Serie von vier gewonnenen Spielen (darunter ein Pokalspiel) gegen die Schwarzgelben. Zudem ist man seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage gab es im Oktober 2022 unter Interimscoach Michael Wimmer. Niko Kovac konnte bislang in acht Spielen fünf Mal gegen den VfB gewinnen, jedoch ist er noch punkt — und sieglos gegen Sebastian Hoeneß. Der BVB war bis zuletzt eine Ballbesitzmannschaft. Sie ist auf Platz zwei beim durchschnittlichen Ballbesitz, hat eine hohe Passquote (88 %) und hat die drittmeisten Pässe in der Bundesliga gespielt. Nur können sie es nicht so richtig in Tore und Chancen ummünzen. Sie sind nur auf Platz 7 der Torschüsse und Platz 6 bei den Toren. Sie sind wie der VfB eher eine der lauffauleren Mannschaften. Sie haben die drittwenigsten Kilometer abgespult und auch die fünftwenigsten Intensiven Läufe. Dies wird sich aber unter Kovac verändern. Ihr Topscorer ist unser alter Stürmer Serhou Guirassy mit neun Toren und vier Assists.
Alles außer einer Niederlage ist ein Gewinn für den VfB. Es wird wahrscheinlich nicht darauf ankommen, was am Ende auf der Anzeigetafel steht, sondern wie sich die Mannschaft präsentiert. Ich wäre vielleicht am Ende sogar zufriedener, wenn die Entwicklungskurve trotz Niederlage wieder nach oben zeigt, als wenn wir mit glücklich einen Punkt holen.
Titelbild: © Christof Koepsel/Getty Images