VfL Wolfsburg Frauen: 5 potenzielle Nachfolgerinnen für Jule Brand | OneFootball

Jule Brand wird den VfL Wolfsburg aller Voraussicht nach im Sommer 2025 verlassen: Die SportBild berichtete, dass die Nationalspielerin ihren auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Interesse gibt es von allen Seiten, aus England, Frankreich und vom FC Bayern München. Der VfL Wolfsburg würde sich ärgern, Brand ohne Ablösesumme ziehen zu lassen, daher wäre auch ein Wechsel in der Winter-Transferperiode möglich. So oder so muss sich der VfL Gedanken machen, wer zukünftig Brands Position einnehmen soll. Zwar konnte die 22-Jährige nicht immer die Leistungen zeigen, die von ihr erwartet wurden, aber eine Lücke wird sie hinterlassen. Wolfsburg hat mit Vivien Endemann, Sveindis Jonsdottir, Ariana Arias und Rebecka Blomqvist weitere Spielerinnen im Kader, die Brands Position besetzen können - aber Jonsdottir könnte den VfL ebenfalls verlassen, Endemann besetzt eigentlich den anderen Flügel und Arias hat noch einige Schritte in der Entwicklung vor sich. Mit welchen Spielerinnen könnte sich der VfL Wolfsburg als Brand-Nachfolgerinnen beschäftigen?

Cora Zicai im DFB-Trikot / Daniela Porcelli/GettyImages

Der offensichtlichste Name auf dieser Liste: Cora Zicai zeigte in dieser Saison ihr Talent als Flügelspielerin auf der linken Seite, feierte ihr Debüt im Nationalteam, hat sehr gute Anlagen. Die 20-Jährige erfüllt damit alle Kriterien für eine Nachfolgerin, erinnert ein wenig an Brand selbst, als sie damals nach Wolfsburg wechselte. Kein Zufall: Brand ist eins von Zicais Vorbildern, wie sie im 90min-Gespräch verriet. Das wäre natürlich eine schöne Geschichte, aber nicht nur deswegen sollte sich Wolfsburg um die Freiburgerin bemühen. Zicai bringt viele Voraussetzungen mit, um eine starke Spielerin zu werden, ist diese Saison torgefährlicher geworden und trifft intuitiv einige richtige Entscheidungen. Beim Wolfsburger Wunschzettel dürfte sie weit oben stehen - aber die Konkurrenz ist groß, viele von Europas Topklubs interessieren sich für Zicai.

2. Mara Alber

Mara Alber: Die Hoffenheimerin überzeugte letzte Saison / Simon Hofmann/GettyImages

Mara Alber ist ein weiteres großes Talent: Alber machte letzte Saison auf sich aufmerksam, als sie bei der TSG Hoffenheim zur Stammspielerin wurde und mit sechs Toren und fünf Assists eine wichtige Spielerin der Blau-Weißen war. Die 19-Jährige sorgte auch in den Jugend-Nationalteams des DFB schon lange für Aufsehen, schoss einige schöne Tore. Alber bringt eine gute Technik und Übersicht mit. Ein Eins-zu-Eins-Ersatz für Jule Brand wäre sie nicht, denn Alber spielt nicht nur auf dem Flügel, sondern viel auch im offensiven Mittelfeld. Aber auch auf Brands Position wäre Alber eine Verstärkung. Die Verpflichtung von einem der größten deutschen Talente wäre für Wolfsburg sicherlich ein Coup, und auch im offensiven Mittelfeld wäre eine junge Verstärkung nicht verkehrt. Diese Saison kam Alber wegen einer Verletzung kaum zum Zug, aber ihr Potenzial dürften die VfL-Verantwortlichen kennen.

3. Chloe Kelly

Chloe Kelly könnte sich aktuell nach einem Wechsel umschauen / Sportsphoto/Allstar/GettyImages

Chloe Kelly, Englands EM-Heldin von 2022, könnte sich im Sommer einen neuen Verein suchen: Kelly ist eine von vielen prominenten Spielerinnen, deren Vertrag 2025 ausläuft. Kelly schoss im Wembley-Stadion das Siegtor, es war der Höhepunkt ihrer Karriere. Diese Saison kommt die 26-Jährige bei Manchester City jedoch kaum zum Zug, englische Medien berichteten von persönlichen Differenzen zwischen ihr und Trainer Gareth Taylor. Kelly durfte diese Saison nur ein Spiel von Beginn an absolvieren, stach in ihren Kurzeinsätzen nicht besonders hervor.Ihr großes Talent hat sie aber schon gezeigt, aktuell scheint Kelly in einem Loch zu sein - ein Wechsel könnte da helfen. Auch wenn ein Wechsel zu einem kleineren englischen Klub wahrscheinlicher scheint, könnte der VfL Wolfsburg mal anklopfen.

4. Ellen Wangerheim

Schwedisches Talent: Ellen Wangerheim / James Gill - Danehouse/GettyImages

Ellen Wangerheim ist ein in Deutschland noch weitestgehend unbekannter Name, in ihrer Heimat Schweden ist die 20-Jährige aber bereits als großes Offensivtalent bekannt. Wangerheim schaffte in der Saison 2024 bei Hammarby IF ihren Durchbruch, mit dreizehn Toren und zehn Assists. Auch in der Champions League ist sie mit Hammarby vertreten, wo sie ebenfalls Stammspielerin ist und bereits gegen Manchester City traf. Wolfsburg hat in den letzten Jahren mit Transfers aus Skandinavien (Pernille Harder, Ingrid Engen, Sveindis Jonsdottir...) einige Male ein gutes Händchen gehabt, könnte also an eine gute Tradition anknüpfen. Wangerheim kann in der Offensive auf verschiedenen Positionen spielen - bisher war sie vor allem im zentralen Sturm aktiv und überzeugt dort mit ihrer Torgefahr und Kopfballstärke, aber wäre auch auf dem Flügel eine Option. Allerdings läuft ihr Vertrag in Schweden noch bis 2026, der VfL müsste also wohl etwas Geld auf den Tisch legen.

5. Iman Beney

Iman Beney im Nati-Trikot / Daniela Porcelli/GettyImages

"Unbekümmert, technisch stark, schnell und sehr fussballintelligent", dieses Lob bekam Iman Beney im Alter von nur 16 Jahren von niemand geringerem als der Schweizer Rekordtorschützin Ana-Maria Crnogorcevic. Nach einem fantastischen Eindruck in einem Testspiel wurde Beney als "Wunderkind" betitelt, wie das bei jungen Talenten so oft passiert, und bekam kurz darauf die Einladung zur WM 2023. Beney verpasste das Turnier höchst unglücklich durch einen Kreuzbandriss in letzter Minute, aber ihrer Laufbahn tat das keinen Abbruch. Beney ist inzwischen 18 und wieder im Schweizer Nationalteam dabei. Mit ihrer raffinierten, mühelosen Spielart und der exzellenten Technik ist Beney eine echte "Straßenfußballerin", kommt aus einer Fußballfamilie. Nicht nur Wolfsburg dürfte an ihr interessiert sein - aber ein Schritt nach Deutschland könnte für die Schweizerin ein Kompromiss zwischen neuer Herausforderung und Komfortzone sein. Wolfsburg müsste in dem Fall aber bereit sein, Beney ein wenig Zeit zu geben, um in ihre neue hereinzuwachsen, denn die Schweizer Liga ist fußballerisch nicht auf dem gleichen Niveau wie die deutsche Frauen-Bundesliga.