Vorbericht vor Brückenabend gegen Borussia Dortmund II | OneFootball

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VfL Osnabrück

·7 February 2025

Vorbericht vor Brückenabend gegen Borussia Dortmund II

Article image:Vorbericht vor Brückenabend gegen Borussia Dortmund II

Zum Abschluss des 23. Spieltags empfängt der VfL Osnabrück am Sonntagabend die Zweitvertretung von Borussia Dortmund (Anpfiff: 19:30 Uhr). Die Lila-Weißen wollen im zweiten Heimspiel des Jahres an die bisherigen Leistungen anknüpfen und wie zuletzt in Unterhaching dreifach punkten. Der Vorbericht.

Der Gegner Die U23 von Bundesligist Borussia Dortmund spielt seit 2021 durchgehend in der 3. Liga und hatte seitdem kaum etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. So landete man am Ende der Saison stets auf einem komfortablen Mittelfeldplatz. Wie gewohnt ist das Durchschnittsalter des Kaders auch bei der Zweitvertretung der Borussen niedrig. Mit 22,1 Jahren steht man in dieser Statistik im Ligavergleich hinter den anderen beiden U23-Teams des VfB Stuttgart und von Hannover 96 auf dem dritten Platz. In der regulären Tabelle findet man sich aktuell nach 22 Spieltagen mit 29 Punkten an elfter Stelle wieder.


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Trainiert werden die Schwarz-Gelben von Jan Zimmermann. Der 45-Jährige ist seit fast zwei Jahren bei den Dortmundern im Amt und trainierte zuvor in Havelse und seiner Heimatstadt Hannover. Nachdem er mit Havelse 2021 den Aufstieg in die 3.Liga schaffte, trat er die Cheftrainerstelle bei Hannover 96 an. Dort wurde er jedoch nach 15 Spieltagen und einem Punkteschnitt von 1,18 entlassen. In Dortmund kann der Hannoveraner an der Seite seiner beiden Co-Trainer Julian Koch und Marcel Schmelzer eine fast ausgeglichene Bilanz vorweisen (29 Siege, 20 Remis, 28 Niederlagen). Zimmermann, der als Spieler selbst im offensiven Mittelfeld auflief und 255 Karrieretore vorweisen kann, lässt auch seine aktuelle Mannschaft offensiv spielen. 37 Tore erzielte man in den bisher 22 Spieltagen und stellt damit die viertbeste Offensive der Liga. Überflieger ist dabei Julian Hettwer. Der 21-Jährige erzielte in der laufenden Saison elf Tore und legte sechs weitere Treffer seiner Mannschaft auf. Damit ist er nicht nur in seinem Team in beiden Kategorien der führende Mann, sondern auch der drittbeste Scorer der 3.Liga. Ansonsten sorgen bei den Schwarz-Gelben auch Michael Eberwein (vier Tore und fünf Vorlagen) und Jordi Paulina (fünf Tore und zwei Vorlagen) für Torgefahr.

Ähnlich wie beim VfL stellten auch die Dortmunder am letzten Tag der Transferperiode noch einen Neuzugang vor. Von der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach wechselte Tony Reitz (Bruder von Gladbach-Profi Rocco Reitz) nach Dortmund. Der 20-Jährige ist am Anfang der Saison mit einer Knieverletzung ausgefallen und kommt daher auf erst 276 Spielminuten in der laufenden Spielzeit. In der Vorsaison war der 1,89m-große Mittelfeldmann allerdings unangefochtener Stammspieler und kam in 24 Partien in der Regionalliga West zum Einsatz. Am Sonntag könnte der gebürtige Duisburger an der Bremer Brücke also sein Debüt für den BVB feiern. Auch auf der Abgangsseite tätigte man bei der Borussia einige Transfers. So wechselte unter anderem Justin Butler zum Ligakonkurrenten SV Sandhausen und Leanardo Posadas zur Zweitvertretung vom Hamburger SV.

Die Ausgangslage Die Gäste starteten durchwachsen ins neue Jahr. Nachdem man im ersten Spiel des Jahres mit 2:1 in Unterhaching gewinnen konnte, folgten zwei Niederlagen gegen Arminia Bielefeld (0:4) und Hansa Rostock (0:2). Dabei fiel der Ausfall von Toptorjäger Julian Hettwer, der auf Grund von Rückenproblemen pausieren musste, deutlich auf. Im Vergleich zu den bisherigen Saisonspielen schoss der BVB in den letzten vier Begegnungen im Schnitt ein Tor weniger und brachte ebenfalls 1,5 weniger Schüsse auf das gegnerische Tor. Auch in der Defensive befinden sich die Dortmunder in den letzten vier Partien im Formtief. 2,3 Gegentore kassierte der BVB und ließ im Schnitt 18,3 Schüsse pro Partie zu. Eine Statistik, in der die Mannschaft von Jan Zimmermann jedoch beständig Topwerte aufweist, sind die Laufwerte. So legte man in der aktuellen Saison die drittmeisten Sprints und intensiven Läufe hin. Stürmer Hettwer führt dabei mit einer Anzahl von 503 Sprints den Vergleich aller Drittligaakteure an.

Auf der Gegenseite ist seit Ende 2024 bei den Osnabrückern eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. In den letzten vier Partien ließ man nur 32 Torschüsse zu und liefert damit den viertbesten Wert aller Drittligamannschaften. Auch in der Offensive steigerten sich die Lila-Weißen im neuen Jahr. Besonders über die rechte Offensivseite sorgte der VfL für Gefahr im gegnerischen Strafraum. So lieferte man die zweitmeisten Torschüsse nach Angriffen über die rechte Seite (21). Logischerweise kann dadurch auch Außenbahnspieler Niklas Niehoff Topwerte aufweisen. 64 Flanken lieferte der 20-Jährige bislang in den Sechzehner und damit den viertbesten Wert der Liga. Ein weiterer Spieler, der im Jahr 2025 im Osnabrücker Spiel auffällt, ist Lars Kehl. Der 22-Jährige wurde vom Trainer Marco Antwerpen seit dem Spiel gegen den SV Sandhausen als hängende Spitze neben Marcus Müller eingesetzt. Mit dieser taktischen Umstellung entwickelte sich Kehl für den VfL zum Goalgetter. Drei Tore und zwei Vorlagen konnte er im neuen Jahr bereits für sein Team beisteuern. Zudem lieferte er mit 13 Torschüssen in den letzten vier Spielen die meisten aller Drittligaakteure ab. Auch das Zusammenspiel zwischen Niehoff und Kehl ist besonders auffällig. So entstand die Hälfte aller VfL-Tore in diesem Jahr aus dem Zusammenspiel zwischen Kehl und Niehoff (drei von sechs Treffern). Gut möglich also, dass diese Kombination auch am Sonntagabend für Torgefahr im Stadion an der Bremer Brücke sorgen wird.

Ebenfalls für die offensive Torgefahr wurde am letzten Tag der Transferperiode Braydon Manu als Neuzugang beim VfL vorgestellt. Der 27-Jährige wird für die restliche Saison vom niederländischen Erstligisten PEC Zwolle ausgeliehen. Zuvor spielte der variabel einsetzbare Offensivspieler unter anderem für den SV Darmstadt, mit denen er 2023 den Aufstieg in die Bundesliga feiern konnte. Für die „Lilien“ konnte Manu in 66 Spielen elf Tore und 13 Vorlagen erzielen. VfL-Cheftrainer Antwerpen freut sich über den siebten Neuzugang des Wintertransferfensters, welcher noch mehr Variabilität für die Offensive der Lila-Weißen verspricht. „Es hat mich extrem gefreut, dass wir einen Spieler mit einer solchen Qualität verpflichten konnten. Ich kenne ihn schon sehr lange. Er hat seine Qualitäten schon in der zweiten Liga unter Beweis gestellt und kommt mit seiner offenen Art bei uns in der Mannschaft sehr gut an.“

Die Bilanz Die Bilanz bei diesem Duell spricht klar für den VfL. Von insgesamt 19 Duellen konnten die Lila-Weißen zehn gewinnen. Siebenmal spielte man unentschieden und zweimal konnten die Schwarz-Gelben am Spielende jubeln. Die letzte Niederlage des VfL liegt dabei fast 19 Jahre zurück. Am 13. September 2006 verlor man in der Regionalliga Nord durch den Treffer von Kosi Saka mit 1:0 bei den Dortmundern. In der Hinrunde der aktuellen Saison trennte man sich mit einem 1:1 Unentschieden. Das Tor für den VfL erzielte dabei Chance Simakala, der mit fünf Toren auch der Toptorschütze der Osnabrücker bei diesem Duell ist.

Das Personal Bei den Dortmundern muss Trainer Jan Zimmermann voraussichtlich auf vier Spieler verzichten. Mit Felix Paschke (Kreuzbandriss) fällt ein Aktuer definitiv aus. Die Einsätze von Patrick Göbel (Infekt), Felix Irorere (Trainingsrückstand) und Julian Hettwer (Rückenprobleme) sind zudem noch fraglich.

Beim VfL musste Marco Antwerpen unter der Woche weiterhin auf Robert Tesche im Mannschaftstraining verzichten. „Bei Robert ist es so, dass er momentan individuell trainiert, da er mit Fieber wirklich flachgelegen hat und wir ihn zunächst körperlich langsam ranführen werden.“ Auch Kofi Amoako trainierte in dieser Woche teilweise individuell, bei dem 19-Jährigen gab der Coach aber leichte Entwarnung. „Bei Kofi war es erstmal eine reine Vorsichtsmaßnahme, dass wir ihn gestern bei einer sehr intensiven Einheit rausgenommen haben.“ Ansonsten kann der 53-Jährige auf alle Akteure des Kaders zurückgreifen.

Stimmen zum Spiel Im Spieltagsinterview am Freitagvormittag warnte VfL-Trainer Marco Antwerpen trotz der Formkrise der Schwarz-Gelben vor deren Offensivqualitäten: „Erstmal muss man berücksichtigen, dass die Dortmunder in den letzten zwei Spielen verloren haben, da wird das Selbstbewusstsein wahrscheinlich auch nicht gewachsen sein. Wir wissen aber auch, dass es eine sehr talentierte Truppe ist, die ihre Stärken vor allem im Umschaltspiel hat.“

Im eigenen Spielansatz möchte Antwerpen von seiner Mannschaft erneut ein fokussiertes und passsicheres Spiel sehen. „Wir wollen den Gegner erneut nicht die Möglichkeit bieten in Umschaltsituationen zu kommen. Dafür müssen wir sehr fokussiert sein, wenn es darum geht Passqualität an den Tag zu legen und keine Ballverluste in den kritischen Bereichen zu haben. Und dann kann man so einer zweiten Mannschaft auch den Zahn ziehen.“

Am Sonntagabend werden erneut über 14.000 Zuschauer im Stadion an der Bremer Brücke erwartet. Antwerpen und die Mannschaft haben dann ein klares Ziel vor Augen: „Wichtig ist das wir wieder ein Heimspiel haben und mit dem Publikum im Rücken wollen wir an der Bremer Brücke gewinnen.“

TV und Liveradio Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie live ab 19:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel sowohl über den Liveticker in der App oder auf der Website als auch auf der Plattform X verfolgen.


Text: Jendrik Greiwe Foto: osnapix

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