REAL TOTAL
·23 May 2025
„Wollte nicht betrügen“: Ancelotti rekapituliert und bestätigt Alonso

REAL TOTAL
·23 May 2025
Ancelotti wird ein letztes Mal an der Seitenlinie der Königlichen stehen – Foto: IMAGO / Alberto Gardin
…seine letzte Partie bei den Königlichen am 38. Spieltag in LaLiga gegen Real Sociedad (Samstag, 16:15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und auf DAZN): „Was ist los? Geht jemand (lacht)? Es ist unvermeidlich, das sind die speziellsten Tage. Morgen ist mein letztes Spiel. Immer wenn eine Etappe endet, gibt es viele Emotionen. Ich bin nicht traurig, sondern sehr glücklich. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Es endet eine wichtige Etappe in meiner Laufbahn, wir gehen im Guten auseinander. Früher oder später musste es passieren und wie ich bereits sagte: Ich bedanke mich für die tolle Zeit hier im Klub, bei meinen Spielern, bei meinem Präsidenten, mein Vorstand. Eine Zeit voller Liebe, Hilfe und Dankbarkeit. Ich hatte die Chance, die spektakulärsten Spieler zu trainieren. Alles lief gut. Es war eine lange Zeit, aber sie endet im Guten. Ich hatte nie Diskussionen mit meinem Präsidenten und die wird es auch nie geben – auch nicht am letzten Tag. Nun beginnt ein neues Kapitel mit den gleichen Ambitionen. Es war eine erfolgreiche Zeit, wir haben viel gewonnen und ich halte es auch für einen Erfolg, die mehr als 700 Pressekonferenzen mit euch durchgehalten zu haben. Das betrachte ich als einen weiteren Titel, auch wenn einige eurer Fragen nicht immer, wie soll ich sagen, schön waren.“
…seine Gedanken zum Abschied: „Ich denke es wird ein schöner Abschied. Es sind emotionale Tage. Ich sprach mit den Spielern, die so lang mit mir arbeiteten. Wir haben alle eine gute Beziehung zueinander und teilten immer ein harmonisches Arbeitsumfeld, dank aller Mitarbeiter, die hier beschäftigt sind. Dank der Köche, die mir vor den Spielen Carbonara zubereitet haben, ich danke allen. Es sind spezielle Tage. Es war eine lange Saison, vier Jahre hier sind ebenfalls viele. Wir hatten alle eine gute Zeit.“
…seine Emotionen: „Es liegt in meinen Genen, dass ich sehr schnell emotional werde, wie bereits bei meinem Großvater und meinem Vater. Es wird morgen ein sehr emotionaler und schöner Tag. Ich habe kein Problem damit, Tränen zu vergießen. Ich verstecke mich in der Hinsicht nicht. Ich teile mir den Tag mit Luka (Modrić), der eine Legende ist und immer eine Unterstützung war. Mich mit ihm zu verabschieden, erscheint mir sehr schön.“
…die Seltenheit, dass ein Real-Trainer überhaupt einen Abschied bekommt: „Stolz bin ich, weil ich die Gelegenheit bekam, diesen Verein trainiert, Titel gewonnen zu haben und in die Geschichte eingegangen zu sein. Das war das Ziel, als ich 2013 hierher kam. Ich möchte mich auf keine andere Weise verabschieden als mit der Liebe, die ich für den Klub empfinde und mit der Liebe, die mir der Klub gibt.“
…seinen Rat an den zukünftigen Trainer: „Ich möchte keine Ratschläge geben, denn jeder hat seine eigenen Vorstellungen vom Fußball. Es ist ein Glück, Real Madrid zu trainieren. Xabi Alonso ist der Erste nach mir und ich wünsche ihm alles Glück der Welt. Er hat die Eigenschaften, um diese Mannschaft zu trainieren. Er soll es genießen.“
…seinen schönsten Abend im Bernabéu: „Wow, das waren einige! Es ist ziemlich schwierig, sich für einen zu entscheiden. Aber ich verbleibe mit den Aufholjagden, denn das ist etwas, das noch immer unerklärlich ist. Natürlich gehören alle Titel und Finalspiele ebenfalls dazu. Aber es waren die Nächte gegen PSG, Manchester City und Chelsea, die für immer unvergesslich bleiben.“
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…den Wechsel nach Brasilien: „Es ist ein sehr schönes Gefühl. Ich freue mich über die Gelegenheit, Real Madrid nicht mit einem anderen Klub zu betrügen und stattdessen zur Nationalmannschaft mit der größten Historie im Fußball zu wechseln, zum fünffachen Weltmeister. Es ist eine große Herausforderung, aber ich freue mich darauf, mich mit Brasilien auf eine Weltmeisterschaft vorbereiten zu können.“
…das Bild, mit dem er in Erinnerung bleiben möchte: „Natürlich als guter Trainer. Die Zeit wird es zeigen. In diesem Moment des Abschieds spüre ich die Zuneigung vieler Menschen. Das macht mich sehr glücklich.“
…eine mögliche Rückkehr nach Madrid in einer anderen Rolle: „Das sind Dinge, die ich nicht weiß. Da fragst du mich etwas … Die Beziehung zwischen mir und Real Madrid wird unverändert bleiben. Ich sagte immer, dass ich das Bedürfnis nicht verspüre und nicht hatte, einen anderen Verein nach Real Madrid zu trainieren. Ich weiß nicht, was zukünftig passieren wird. In der nahen Zukunft geht es darum, einen guten Job bei der brasilianischen Nationalmannschaft zu machen.“
…all seine PK-Auftritte und die Waage zwischen einem guten Trainer und einem guten Redner: „Wie viele hässliche Fragen hast du mir in all der Zeit gestellt (lacht)? Nichts davon ist komplizierter als das andere. Jeder Trainer hat eine große Verantwortung. Real Madrid ist offensichtlich ein anspruchsvoller Verein und das muss auch so sein, denn er hat eine Geschichte, die es ihm nicht erlaubt, Dinge anders zu machen. Dies ist eine Erklärung für den Erfolg der vergangenen Zeit. Die hohen Ansprüche waren der Schlüssel zum Erfolg. Hier hat man alle Werkzeuge, um erfolgreich zu sein. Gute Organisation und viel Qualität. Es ist kein Unternehmen, sondern ein Fußballverein, der gut vom Präsidenten geführt wird. Es ist nicht kompliziert, sondern leichter, hier Trainer zu sein als in einem Klub mit weniger Qualität und Organisation.“
…die Entwicklung des Fußballs: „Der Fußball hat sich in den letzten zehn, 20 Jahren verändert. Die erste Champions League gewann ich 2003 mit Milan und die letzte 2024. Ich habe erkannt, dass ich ohne Anpassung keine weitere Champions League gewinnen würde. Aber in meiner zweiten Amtszeit wurde ich von einem jungen Trainerteam unterstützt, das voller Begeisterung und Lernbereitschaft war. Der Fußball wird sich auch weiterhin verändern. Die Vorbereitung auf ein Spiel ist heutzutage viel analytischer als damals: Hoch pressen, der tiefe Block… Es gibt einige Aspekte, die vor 20 Jahren noch nicht berücksichtigt wurden. 2003 bereitete man deutlich weniger vor als im Jahr 2024. Aber ich hatte, wie gesagt, ein Trainerteam, das mir den Enthusiasmus gab, mich weiterzuentwickeln. Ich bin heute ein anderer Trainer als 2003.“
…notwendige Veränderungen in der Mannschaft: „Ich weiß es nicht und möchte mich nicht einmischen. Der Verein hat alle Mittel, um im nächsten Jahr konkurrenzfähig zu sein – mit dem neuen Trainer und vielleicht neuen Spielern. Das ist immer das Ziel von Real Madrid. Morgen verabschiede ich mich mit Luka, der für alle ein Vorbild war. Als Trainer Spieler wie Luka zu haben… Ich meine, es gibt viele Spieler mit Qualität im modernen Fußball, aber er verstand es, seine Qualität mit der Seele in Einklang zu bringen. Das hat ihn zu einer Legende von Real Madrid mit vielen Titeln und einer außergewöhnlichen Karriere gemacht. Das ist sehr wichtig, denn wenn man beides in kombinieren kann, ist man eine Legende – falls nicht, bleibt man ein normaler Spieler.“
…Entscheidungen, die er bereut: „Nein, nein (lacht). Mit Sicherheit habe ich viele Fehler gemacht, aber da ich so viele begangen habe, kann ich nicht sagen, welcher davon mich am meisten getroffen hat. Aber keiner davon hat mich nachts wachgehalten.“
…die Art eines Trainers, mit der er in Verbindung gebracht werden möchte: „Ich weiß es nicht. Meine Arbeit kann gerne beurteilt werden, das ist kein Problem. Aber ich bin kein Trainer, sondern ein Mensch, der den Job des Trainers ausübt. Es wird diejenigen geben, die meine Arbeit besser oder schlechter beurteilen, das ist in Ordnung. Aber ich möchte als guter Mensch in Erinnerung bleiben.“
…das Ende einer Ära: „Man könnte denken, dass mit Luka eine goldene Generation endet. Dani (Carvajal) fehlt jetzt noch. Aber diese Generation muss, wie alles andere, irgendwann enden. Der Klub muss aber keine neue Generation konstruieren. Es gibt einige Spieler, die bereits lange hier sind: (Eduardo) Camavinga, Vinícius Júnior, Rodrygo… Es beginnt eine neue Ära. Der Madridismo muss sich nicht sorgen. Das ist ein Klub, der immer nach dem Maximum strebt und weiterhin auf dem höchsten Niveau bleiben wird. Es endet die Karriere von Luka bei Real Madrid, es endet meine und es endete die von (Toni) Kroos, die von Casemiro, Cristiano Ronaldo, (Karim) Benzema, Sergio Ramos, (Iker) Casillas… Aber Real Madrid bleibt weiterhin der beste Klub der Welt.“