Anstieg um 800% seit 1990: Fans protestieren gegen Ticketpreise in der Premier League | OneFootball

„In den Farben getrennt, in der Sache vereint“ gilt derzeit zwischen den verschiedenen Fangruppierungen der Premier League. Anhänger rivalisierender Vereine schließen sich im Kampf gegen steigende Ticketpreise zusammen.

Premier League: „Jetzt fangen sie wieder an, uns abzuzocken“

Auf dem Platz und auf den Rängen herrscht zwischen Manchester United und dem FC Liverpool seit jeher eine verbitterte Rivalität. Rund um das 2:2 an der Anfield Road taten sich jedoch Fangruppierungen beider Seiten zusammen, um gegen die steigenden Ticketpreise in der Premier League zu protestieren. „Es liegt eine gewisse Ironie in der Sache. Was wir zu schützen versuchen, ist, dass wir ins Stadion gehen und uns 90 Minuten lang hassen“, zitiert der Guardian einen Anhänger der Red Devils: „Diese Rivalität ist ein Teil des Produkts der Premier League. Wenn man das Stadion mit Geschäftsleuten füllt, wird die Atmosphäre irgendwann verschwinden und damit auch die „alten Fans“, als die wir bezeichnet werden.“

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Der Ärger der United-Fans richtete sich dabei vor allem gegen Miteigentümer Jim Ratcliffe, der die ermäßigten Tickets für Mitglieder abgeschafft hat. Selbst Kinder zahlen nun statt 25 Pfund satte 66 Pfund für ein Ticket. „Der Betrag, den diese Entscheidung einbringen wird, ist im Großen und Ganzen unbedeutend, aber der Schaden, den sie anrichtet, ist alarmierend“, bemerkt etwa Steve Crompton, Medienchef des Fan-Zusammenschlusses FC58.

Mit den ManUnited-Fans protestierte unter anderem das Liverpooler Fanbündnis Spirit of Shankly (SOS). Dessen Vorsitzender Paul Khan berichtet, dass den Supportern der Reds vor der Saison seitens des Vereins mitgeteilt wurde, dass die Eintrittspreise um 2% steigen würden. „Es gab überhaupt keine Konsultation“, ärgert sich Khan über das Vorgehen des Klubs: „Der Umsatz beträgt 600 Millionen Pfund. Die zusätzlichen 2 Millionen Pfund sind ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Die Eintrittspreise seien seit 1990 um 800% gestiegen, so der SOS-Vorsitzende. Auch Gareth Roberts, Mitglied des SOS-Ausschusses, findet deutlich Worte: „Während Covid haben sie uns gesagt, dass der Fußball ohne die Fans nichts ist. Jetzt fangen sie wieder an, uns abzuzocken. Es scheint ein Wettlauf um die reichsten Fans zu sein, die ins Stadion kommen.“

Anhänger von Manchester City, Brighton, West Ham, Tottenham and Arsenal haben sich dem Anliegen der LFC-Fans angeschlossen, auch beim Spiel zwischen Everton und Fulham im Oktober kam es bereits zu Protesten.

(Photo by Carl Recine/Getty Images)