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·22 de enero de 2025

BVB diese Saison: Zu viel Schminke

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Kolumnist Matthias Esch ist live dabei, wenn deutsche Teams in der Champions League auftreten. Hier sind seine Gedanken zu Borussia Dortmund

!Der BVB hat zwei Gesichter!“ Wie oft hat man diesen Satz in den vergangenen zwei Jahren gehört. Borussia Dortmund schafft vorige Saison den Einzug ins Champions-League-Finale und wird in der Bundesliga gleichzeitig nur Fünfter. In diesem Jahr scheint vieles ähnlich zu laufen. Der Unterschied ist: Der BVB hat aktuell nur noch ein Gesicht – und das braucht dringend eine Tiefenreinigung.


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Wenn es bei einem Verein sportlich nicht läuft, ist der Trainer irgendwann seinen Job los. So jetzt geschehen bei Nuri Sahin, der aus vier Pflichtspielen in diesem Jahr null Punkte holte. Nicht nur in der Liga bleiben die Punkte aus, auf einmal auch in der Champions League.

Sahin misslingt einiges in seiner Amtszeit. Erst vergrault er Marcel Sabitzer aus dem defensiven Mittelfeld und setzt ihn falsch ein. Dann lässt er Ballbesitzfußball spielen von einem Team, das mit dem runden Leder aktuell schlechter umgehen kann als ein dreijähriger Pinguin. Gegen Bologna fällt dann seine taktische Ausrichtung komplett in sich zusammen. Hinten zu hoch gestanden, vorne harmlos.

Basler über Sahin-Ausstrahlung beim BVB

Mario Basler bemängelt zudem Sahins mangelnde Ausstrahlung. Doch so richtig vorwerfen kann man das einem Menschen ja nicht. People are people, der BVB hatte sich bewusst für Sahin entschieden. Ehemaliger Führungsspieler, BVB-DNA, kann man schon so machen. Erfahrung hatte er keine, aber warum nicht mal was wagen – Alonso 2.0?

Doch dem armen Nuri Sahin werden drei Innenverteidiger (von denen einer überbezahlt und ständig verletzt ist), drei Außenverteidiger, ein richtiger Stürmer und nur ein richtiger 10er vorgesetzt. Matthias Sammer, eigentlich Berater, zerlegt den Verein öffentlich im TV.

Sahin retten am Anfang der Saison die Leistungen in der Königsklasse – 7:1 gegen Celtic Glasgow, Auswärtssieg in Brügge, gutes Spiel gegen Barcelona. Doch sogar in diesen Spielen blitzt sie durch, das miese Gesicht des BVB. Fatale Abspielfehler, wie der von Pascal Groß gegen Barca. Ein vollkommen unnötiger und chaotischer Gegentreffer gegen Celtic, eine teilweise desolate Leistung in Brügge, die nur deswegen in Vergessenheit gerät, weil Jamie Gittens zaubert und den BVB vor einer Blamage bewahrt.

Unkonzentrierte Auftritte der BVB-Profis

Dortmunds Performance in der Champions League wirkt auf den ersten Blick oft ganz anders als die in der Liga. Nur selten sieht man in der CL unkonzentrierte Auftritte von überspielten Spielern, nach denen regelmäßig die Mentalitätsfrage gestellt werden muss. Der BVB trägt unter der Woche mehr Rouge auf und überschminkt auf internationaler Bühne seine Probleme mit individueller Qualität.

Doch irgendwann ist auch die teuerste Schminke aufgebraucht. Dem BVB reicht es nicht mehr sich unter der Woche mal kurz zusammenzureißen. Wenn Borussia Dortmund weiter international spielen will, bleibt dem Verein nicht mehr viel übrig, als sich neu auszurichten. In der Kaderplanung, auf dem Platz und am dringendsten in der Führungsetage. Alte Verträge von Spielern, die viel Geld kosten, aber selten performen, müssen aufgelöst werden. Junge Talente müssen wieder mehr gesucht und gefördert werden. Und auf der Tribüne müssen weniger schlecht gelaunte Führungspuppen aus der Muppet Show sitzen.

Nur wenn das gelingt, kann auch das traurige Gesicht wieder so lachen, wie das alle sehen wollen: das ehrliche Arbeitergesicht von Borussia Dortmund.

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