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·12 de mayo de 2025

Das eigentliche Wunder findet gerade in Freiburg statt

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Als der legendäre Volker Finke den SC Freiburg verließ, fragten sich dort alle: Wie lange wird es dauern, bis wir einen neuen Trainergott finden? Es dauerte vier Jahre. Als Christian Streich den SC Freiburg verließ, fragten sich dort alle: Wie lange wird es dauern, bis wir einen neuen Trainergott finden?

Es könnte keine 24 Stunden gedauert haben.


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Finke führte den SC Freiburg ab 1991 aus den Tiefen der zweiten Liga bis in den Uefa-Cup. Der dritte Platz 1995 ist bis heute das beste Ergebnis der Breisgauer. Bloß durfte man damit damals noch nicht in die Champions League.

Streich war von 2011 bis 2024 brutal erfolgreich – zweimal wurde das kleine Freiburg Fünfter, trotz eines zwischenzeitlichen Abstiegs.

Und jetzt: Julian Schuster. War schlappe 39, als er voriges Jahr anfing – und damit jünger als Finke (43) und Streich (46) bei deren Start als Cheftrainer. Schuster begann seinen Dienst am Tag, nachdem Streichs Vertrag ausgelaufen war, und zehn Monate später steht nun Freiburg nach dem 2:1 in Kiel auf Platz vier und vor dem Einzug in die Champions League.

Der Hamburger SV ist nach sieben Jahren endlich aufgestiegen? Eintracht Frankfurt wird womöglich Dritter? Arminia Bielefeld im DFB-Pokalfinale? Das eigentliche Wunder findet gerade in Freiburg statt.

Weiß jemand was über Schuster, bitte strecken! Okay, er kommt aus Bietigheim-Bissingen, er hat in Freiburg und Stuttgart Bundesliga gespielt, wurde einmal auffällig, als er per Ecke das Tor des Monats schoss, wurde in Freiburg Jugendtrainer und übernahm dann eine Aufgabe als Streich-Nachfolger, die noch unlösbarer schien als ein Eckballtor – und löste sie.

Und er setzt dabei weiter auf den Nachwuchs. Toll! Gutes, junges SC Freiburg!

Nee, von wegen. Die Breisgauer stehen in der Jugendtabelle der Bundesliga nur auf Platz 14 – 26,8 Jahre sind die eingesetzten Spieler diese Saison im Schnitt.

Die Frage ist also nicht: Wie alt? Sondern: Wie gut und günstig? Schusters SCF investierte vor Saisonbeginn nur 10,8 Millionen Euro in neue Spieler.

Zum Vergleich ein paar Klubs, die gerade in der Tabelle hinter Freiburg stehen:

RB Leipzig hat die mieseste Saison seit Jahren hingelegt, der VfB Stuttgart ist nur Zehnter (könnte aber Pokalsieger werden, immerhin), der BVB balgt am letzten Spieltag indirekt mit Freiburg um einen Champions-League-Platz – und Hoffenheim hat besonders gut investiert: Die TSG könnte für ihre 57 Mio. Euro theoretisch sogar noch absteigen.

Und während wir also alle über Harry Kane, Hugo Etikité und Serhou Guirassy redeten, sammelten Vincenco Grifo und Ritsu Doan 36 Scorerpunkte für den Sportclub.

Platz vier. Ein Sieg am Samstag gegen Frankfurt, und das Wunder ist geschafft.

Die Vorstellung, dass Freiburg SOOO knapp davor ist (Anmerkung: Ich presse gerade Zeigefinger und Daumen sehr fest zusammen), in der kommenden Saison gegen Real Madrid, den FC Liverpool oder FC Barcelona zu spielen, bereitet mir jedenfalls gerade deutlich mehr Freude als ein Querpass im RB-Mittelfeld oder ein Sprintduell mit Emre Can.

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