Nur die Raute
·11 de mayo de 2025
Der HSV ist zurück in der Bundesliga: Eine Last fällt von tausenden Schultern

Nur die Raute
·11 de mayo de 2025
Es ist vollbracht. Jahre des Wartens haben endlich ein Ende gefunden. Der Hamburger SV hat am Samstagabend mit einem 6:1 gegen Ulm den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht. Dabei mussten die Rothosen noch einmal kurz zittern, denn Ulm ging früh in Führung.
Was sich im Anschluss im Volksparkstadion abspielte, war aber absolut beeindruckend. Der HSV spielte teilweise hervorragenden Fußball, spielte sich die Tore mit einem Hochgenuss heraus. Jeder wollte, fast jeder durfte einmal. Ein so deutlicher Sieg zum Aufstieg macht etwas mit einem Spieler, aber auch mit einem Stadion.
Spätestens nach dem Treffer zum 4:1 war die Party auf den Rängen schon in vollem Gange. Die ersten Biergläser wurden in den Katakomben gefüllt, der HSV machte sich bereit für die Rückkehr – mit einem Knall. Abpfiff, Platzsturm, Ekstase auf dem Feld. Es wurde endlich gefeiert.
Es gibt immer bestimmte Momente, die in Erinnerung bleiben. Wenn man über das Spiel gegen Ulm spricht – und darüber wird man noch eine Weile sprechen – dann sind es zwei, die besonders hervorgehoben werden müssen. Und der Abpfiff gehört nicht dazu. Der erste Moment war der Ausgleich durch Ludovit Reis. Dieser fiel schnell nach dem Rückstand. Und zwar schnell genug, dass dieser Rückschlag keine Zeit hatte, sich in den Köpfen breit zu machen. Der HSV wackelte zu Beginn ein wenig, aber das Reis-Tor sorgte dafür, dass der Volkspark erstmals so richtig angezündet wurde. Spätestens jetzt war „Leben in der Bude“.
Noch besonderer, weil noch entscheidender war, dass Daniel Heuer Fernandes beim Stand von 1:1 einen Elfmeter parierte. Der Jubel über diese Szene kannte keine Grenzen. Auf dem Feld eskalierten die HSV-Spieler, das Stadion schaltete einen Gang höher. Diese Szene war ausschlaggebend dafür, dass in den Köpfen der Anwesenden ein Schalter umgelegt wurde. An diesem Samstagabend kann uns doch eigentlich nichts mehr passieren, wenn diese Dinge für uns laufen. Und so kam es auch. Das 2:1 hob alle aus den Sitzen, spätestens mit dem 3:1 vor der Pause war die Ekstase dann vorprogrammiert.
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt, das Drumherum ist entscheidender. Es war an diesem Samstagabend spürbar, selbst vor dem Fernsehbildschirm, dass es kein gewöhnlicher Aufstieg eines Zweitligisten ist, der sich in Hamburg abspielt. Es war, als würde eine tonnenschwere Last von den Schultern aller fallen, die im Volksparkstadion anwesend waren. Spieler, Fans, Betreuer, Trainer: Alle waren vereint in ihrem kollektiven Jubel, aber auch in der Erleichterung.
Mit dem Abpfiff war das Abfallen der Last dann endgültig. Dem großen Druck und den großen Erwartungen wurde endlich standgehalten. Die Mischung aus Freude und Erleichterung machte diesen Aufstieg und diesen Abend in Hamburg so besonders. Wer so viel gelitten hat wie dieser Klub und seine treuen in den letzten Jahren, der weiß einen solchen Meilenstein wie diesen Aufstieg besonders zu genießen. Natürlich steht jetzt viel Arbeit an, um den HSV konkurrenzfähig zu machen. Aber das ist erst einmal zweitrangig, vorher geht es darum, den Moment zu genießen. Und das haben sich nun wirklich ALLE verdient.