"Eine Katastrophe, ein Skandal": Lok schimpft über Aufstiegsregelung | OneFootball

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·1 de junio de 2025

"Eine Katastrophe, ein Skandal": Lok schimpft über Aufstiegsregelung

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Trotz der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost spielt Lok Leipzig in der kommenden Saison nicht in der 3. Liga, nachdem sich die Sachsen im Aufstiegsrückspiel mit 0:3 nach Verlängerung gegen den TSV Havelse geschlagen geben mussten. Am Ende haderte der Klub, der bereits 2020 in den Aufstiegsspielen gescheitert war, mit der gelb-roten Karte in der 80. Minute, aber auch mit der Aufstiegsregelung als solche.

"… dann sollen die alle ihren Job verlieren"

Am Ende, das musste Trainer Jochen Seitz im Interview mit "MagentaSport" einräumen, fehlte seinem Team die Kraft, um nach dem 0:1 (95.) mit einem Mann weniger nochmal in die Partie zurückzufinden. Aus sportlicher Sicht ging die Niederlage durchaus in Ordnung. Doch dass Lok als Meister überhaupt in zwei Aufstiegsspiele musste, sorgte, nachdem der Traum von der ersten Saison im Profifußball nach 27 Jahren geplatzt war, für riesigen Frust. "Ein ganz, ganz schlimmer Tag, eine Katastrophe, ein Skandal", schimpfte Farid Abderrahmane in der "Leipziger Volkszeitung". Und weiter: "Die Leute, die sowas entscheiden, die sollen sich bitte die Gesichter von den Spielern, Fans und Verantwortlichen angucken. Wenn das nicht geändert wird, dann sollen die alle ihren Job verlieren."


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Ähnlich klare Worte fand auch Sportdirektor Toni Wachsmuth am "MagentaSport"-Mikrofon: "Ich hoffe, dass jeder, der beim DFB oder irgendwelchen Landesverbänden heute Fernsehen geschaut hat, mal hinguckt und sich ernsthaft die Frage stellt, ob das so, wie es jetzt ist, sinnvoll ist. Das hoffe ich wirklich. Und dass jeder nicht nur an seinen eigenen Posten und seinen eigenen Landesverband denkt, sondern mal ans große Ganze." Die Viertligisten aus dem Nordosten haben das bereits vor einiger Zeit gemacht und daher die Initiative "Aufstiegsreform 2025" ins Leben gerufen. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, beim DFB-Bundestag im November eine neue Regelung (vier Staffeln, mit vier Aufsteigern) zu beschließen. Unterstützt wird die Reformbewegung inzwischen von Klubs aus allen Teilen des Landes.

Gelb-Rote Karte "hat die komplette Saison entschieden"

An der unfairen Aufstiegsregelung hätte es zwar nichts geändert, doch womöglich wäre Leipzig aus dieser als Sieger hervorgegangen, hätte Dombrowka in der 80. Minute für ein Einsteigen gegen Aytun, nachdem dieser ihn zuvor gefoult hatte, nicht die gelb-rote Karte gesehen. Denn mit der Unterzahl war der Stecker bei den Sachsen gezogen. "Es gibt Freistoß für uns, und trotzdem geht unser Spieler für ein Foulspiel vom Platz", haderte Wachsmuth mit der Entscheidung von Schiedsrichter Patrick Alt, schließlich habe diese das Spiel und letztlich die komplette Saison entschieden. "Das ist einfach nicht ganz okay."

Von einer "krassen Fehlentscheidung" wollte Leipzigs Sportdirektor zwar nicht sprechen, dennoch sei der Platzverweis "unfassbar bitter" gewesen. "Es war klar, dass wir in einer Englischen Woche mit 120 Minuten am Samstag (Landespokal-Finale am 24. Mai; d. Red.) in Unterzahl einfach schlechte Karten haben. Wenn es mit Gleichzahl zu Ende geht, haben wir mindestens eine 50:50-Chance." Auch Trainer Jochen Seitz vermisste in der Situation "ein bisschen Fingerspitzengefühl" und meinte: "In so einem Match sowas zu geben, ist für mich nicht nachzuvollziehbar." Am Ende war Leipzig sogar nur noch zu Acht, nachdem auch Verkamp (116.) und Elsner (118.) vom Platz geflogen waren.

Lok will wieder angreifen

Trotz der Niederlage und des verpassten Aufstiegs zeigte sich Seitz "total stolz" auf seine Mannschaft. "Wir haben am Samstag 120 Minuten abgerissen, dann am Mittwoch nochmal 90 Minuten. Und man darf auch nicht vergessen, dass wir in den letzten vier, fünf Wochen extrem Probleme mit verletzten, angeschlagenen und kranken Spielern hatten, die auch nicht auf dem 100-prozentigen Leistungsniveau waren." Dazu zählte etwa Top-Torjäger Stefan Maderer, der angeschlagen in die Partie gegangen war und nach 56 Minuten vom Platz humpelte. Die Mannschaft dürfe sich nun zwei Stunden ärgern, schließlich sei die Enttäuschung "riesengroß", wie Seitz sagte. "Danach muss aber einfach der Stolz überwiegen, was wir in dieser Saison geleistet haben. Wir sind Meister und Pokalsieger geworden und haben dreimal das Derby gewonnen. Wenn uns das einer vor der Saison gesagt hätte …"

Auch Wachsmuth, der Havelse fair zum Aufstieg gratulierte ("Sie haben es verdient"), zeigte sich angesichts der starken Saison "unfassbar stolz" auf das Team und richtete die Blicke ebenfalls bereits wieder nach vorne: "Wir haben es geschafft, den Verein ein bisschen zu erwecken. Die Strahlkraft ist noch ein bisschen größer geworden." In der kommenden Serie will Leipzig erneut angreifen. Ob es dann erneut mit der Meisterschaft klappt, wollte Wachsmuth aber nicht versprechen. Klar ist allerdings: Sollten die Leipziger ihren Meistertitel verteidigen, würde es erneut in zwei Aufstiegsspiele gehen. Gegner wäre dann der Meister aus der Regionalliga Bayern.

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