90min
·6 de marzo de 2025
FC Bayern macht Leverkusen platt: 6 Gründe für den Statement-Sieg

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·6 de marzo de 2025
Der FC Bayern hat den Alonso-Bann gebrochen und einen 3:0-Statement-Sieg im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gelandet. Die Münchner siegten durch zwei Treffer von Harry Kane und einem Musiala-Tor nach Kovar-Patzer. Selbst eine Verletzung von Manuel Neuer konnte den Rhythmus der Roten nicht brechen, die nach einem Platzverweis gegen Nordi Mukiele noch leichteres Spiel hatten.
Wir werfen einen Blick auf sechs Schlüssel-Faktoren, die zum deutlichen Prestige-Erfolg geführt haben:
Immer wieder wurde Kritik laut, dass gerade Harry Kane und Jamal Musiala nicht in den wichtigen Spielen gegen die großen Gegner liefern. Genau das war beim 3:0-Erfolg ganz anders. Harry Kane setzte nicht nur den Kopfballtreffer zum 1:0 und den Elfmeter zum 3:0, sondern war auch enorm fleißig und mannschaftsdienlich unterwegs. Als ebenso wichtig erwies sich Jamal Musiala, der auf die vielen Wirtz-Vergleiche auf seine Art und Weise reagierte und ein bärenstarkes Spiel ablieferte. Der Youngster knipste gedankenschnell zum 2:0 und ließ auch seine Magie immer wieder aufblitzen. Seine Aktion vor der Riesen-Chance von Joao Palhinha war wohl eine der spektakulärsten der Champions-League-Saison. Dabei darf man nicht vergessen, dass auch Michael Olise der Münchner Offensive mit seinen Flanken und seiner Technik enorm viel gab.
Im Vergleich zum letzten Bundesliga-Aufeinandertreffen spielte der FC Bayern endlich wieder wie der FC Bayern. Die Münchner legten ihre destruktive Spielweise aus dem letzten Duell von Minute eins an ab und machten sofort klar, wer der Herr im Haus ist. Die Mannschaft wurde von Vincent Kompany taktisch und mental perfekt eingestellt und spielte mit breiter Brust forsch nach vorne. Trotz der mutigen Spielweise stimmte aber auch immer die Balance, weshalb Leverkusen kaum zu Chancen kam. Fiel das Schuss-Verhältnis vor zweieinhalb Wochen noch mit 15:2 für Leverkusen aus, hatten die Münchner diesmal mit 17:3 klar die Nase vorne. Der Offensiv-Mut spiegelte sich letztlich auch im Ergebnis wider. Ein echter Mia-san-Mia-Statement-Sieg.
Schon häufiger verwunderte Xabi Alonso mit seinen personellen Entscheidungen bei Bayern-Spielen. Der Spanier hat es sich zur Gewohnheit gemacht, auf einen Stürmer zu verzichten und dafür die Defensive und das Mittelfeld zu stärken. Bereits in den letzten Duellen deutete sich an, dass diese Taktik auch ihre Schwächen hat, jedoch wagte es kaum jemand, Alonso zu kritisieren, zumal dieser in sechs Spielen gegen die Bayern nicht verloren hatte. Nun kommt man aber nicht an der Feststellung vorbei, dass sich Alonso tatsächlich vercoacht hat. Während die Offensive ohne Stürmer keine Gefahr ausstrahlte, stand diesmal auch die Defensive nicht sattelfest. Dies hatte unter anderem mit seiner Entscheidung zu tun, Pokal-Keeper Kovar einzusetzen. Es bleibt eben ein Risiko, einen Schlussmann mit wenig Spielpraxis einzusetzen und genau dieses wurde nun bestraft. Lukas Hradecky war gegen die Bayern schon oft einer der Matchwinner. In so einem Spitzenspiel muss man einfach den besten Schlussmann aufstellen.Unglücklich war aus Alonso-Sicht auch, dass er den vorbelasteten Nordi Mukiele nicht früher vom Platz nahm. Alonso reagierte dann erst auf die Ampelkarte, nahm Offensiv-Star Adli vom Feld und brachte mit Edmond Tapsoba einen Verteidiger. Dieser sollte Schadensbegrenzung betreiben, machte es aber mit seinem Foul im Strafraum an Kane noch schlimmer. Auch hier wäre es rückblickend wohl besser gewesen, mutig zu sein und den Defensiv-Wechsel zu vermeiden. Ein bisschen kurios war gewiss auch, dass Alonso in den letzten zehn Minuten seine Top-Stars Wirtz, Frimpong, Grimaldo und Xhaka allesamt vom Feld nahm.
In den vergangenen Jahren waren immer wieder die individuellen Fehler dafür verantwortlich, dass die Bayern aus der Champions League geflogen sind. Beim Spiel gegen Leverkusen leistete sich aber nur Dayot Upamecano einen Patzer, bei dem Neuer im Nachgang rettete. Ansonsten spielten die Bayern-Stars praktisch fehlerfrei.Den Leverkusenern unterliefen hingegen mehrere schwere Patzer, die auch nicht nur Alonso anzurechnen sind. Der Fehlgriff von Kovar vor dem 0:2 war natürlich fatal und auch der Platzverweis von Mukiele absolut vermeidbar. Selbiges gilt selbstredend auch für das Klammer-Foul von Tapsoba gegen Kane im Strafraum. Wer drei Patzer von solchem Ausmaß macht, darf sich über eine klare Pleite nicht wundern.
Über kaum einen Spieler wurde in den letzten Tagen mehr diskutiert als über Joshua Kimmich. Insbesondere das zurückgezogene Vertragsangebot der Bayern und die Verletzungspause sorgten dafür. Kimmich zeigte sich von all dem aber unbeeindruckt und lieferte ein bärenstarkes Spiel ab. Mit 113 Ballaktionen hatte er deutlich mehr als die Doppel-Sechs von Leverkusen (Xhaka & Palacios) zusammen. Kimmich brachte zudem 91 Prozent seiner Pässe und darunter zehn von zwölf langen Zuspielen an den Mann. Gleich viermal bereitete er Abschlüsse seiner Mitspieler vor und war auch am 2:0 entscheidend beteiligt. Der 30-Jährige spielte zudem gegen den Ball bockstark und gewann 80 Prozent seiner Duelle. Kimmich war schlichtweg der klare Boss im Mittelfeld und ein ganz entscheidender Faktor für den Spielverlauf.
Noch mehr als über Joshua Kimmich wurde vor der Partie wohl nur über Florian Wirtz gesprochen. Die Bayern geraten beim 21-Jährigen regelrecht ins Schwärmen und Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete diesen sogar als besten Spieler Deutschlands. Die Münchner haben aber das eigentlich Unmögliche vollbracht und Wirtz bis zu seiner Auswechslung in der 80. Minute voll aus dem Spiel genommen. Die Statistiken des Offensiv-Youngsters sprechen Bände. Wirtz hatte nur 39 Ballkontakte und brachte lediglich 13 Pässe an den Mann. Dafür verzeichnete er 16 Ballverluste und gewann nur drei seiner 14 Zweikämpfe. Auch als Dribbler zeigte er sich bei einem von fünf gewonnenen Duellen nicht erfolgreich. Wirtz war an keinem einzigen Torschuss beteiligt. Ein ebenso gebrauchter Abend, wie ihn Julian Brandt am Vortag erlebt hatte.
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