Feuerkopf Lorant: So wurde er zum Werbe-Gesicht von Novartis | OneFootball

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·1 de mayo de 2025

Feuerkopf Lorant: So wurde er zum Werbe-Gesicht von Novartis

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Werner Lorant, der kürzlich im Alter von 76 Jahren verstorbene Wüterich-Trainer des TSV 1860, könnte heutzutage gar nicht mehr als Übungsleiter bei 1860 München arbeiten - und das liegt schon allein daran, dass sein einstiges Wohnzimmer, das Löwenstüberl, wenn es mal offen hat, erst um 12 Uhr aufsperrt. Für Lorant war das Stüberl Rückzugsort, Showbühne, Haupt-Verpflegungsort - und auch Sonnenterrasse. "Ich brauche kein Schiki-Miki - hier habe ich alles", frohlockte Lorant in seiner Löwen-Zeit (1992 bis 2001) immer wieder.

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Während seine Spieler im “D2” in Neuperlach oder im “Maximilian’s” bei Birgit Biederer ihre Erfolge feierten, konnte Lorant bei Kult-Wirtin Christl Estermann ganz er selbst sein. Er qualmte das Lokal voll, blies den neben ihm sitzenden Reportern Zigarettenrauch ins Gesicht - oder schubste einem aufmüpfigen Reporter den Block vom Stammtisch: “Was willst du mit dieser bescheuerten Frage?” Die anderen Gäste des Lokals spitzten die Ohren, wenn Lorant zum kernigen Monolog ausholte. Insbesondere wenn Reporter der “Süddeutschen Zeitung” kamen, dann lief Lorant meist zur Höchstform auf, kanzelte sie ab: “Was willst du Amateur hier? Du Wurst!”


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Lorant war anders - aber immer authentisch. Dazu gehörte auch, dass der Kulttrainer während seines unnachahmlichen Aufstiegs als Löwen-Trainer am Spielfeldrand immer baffte - und das so gar nicht zum Millionen-Business Bundesliga, das sich so gern als seriöses Unterhaltungsgewerbe präsentiert. Sein Image war ihm aber egal. Lorant spielte auch mit seinem Raubein-Ruf. Er war bekannt dafür, dass er gerne einmal eine Schachtel Marlboro während eines Spiels vernichtete. Als der DFB dies nicht mehr so gerne sah, versuchte der Löwen-Dompteur - zumindest für die Öffentlichkeit - sich das Rauchen abzugewöhnen. Natürlich auch medienwirksam. Lorant unterschrieb einen Werbevertrag mit Nicotinell, einem Kaugummi zur Rauchentwöhnung. Der Geschäftsmann, der dies damals möglich machte, hieß Erhard Heck, der seinerzeit Geschäftsführer von Novartis Consumer Health Deutschland (u.a. auch Voltaren Schmerzgel) war. Das Schweizer Unternehmen macht heute einen Jahresumsatz von rund 50 Milliarden Dollar.

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Rückblickend sagt Heck heute zum Lorant-Deal, der über sechs Jahre ging und daraus auch eine Männerfreundschaft entwickelte, gegenüber db24: “Wir hatten damals überraschenderweise die Zulassung für den Kaugummi bekommen - und ich hatte nach einem Werbegesicht gesucht - und da kam mir sofort Werner Lorant in den Kopf. Er saß ja bei jeder ARD-Sportschau sichtbar rauchend am Spielfeldrand. Ich hatte ihn mit der Idee konfrontiert und ihm den Kaugummi gegeben, ob er das 90 Minuten durchhält. Danach war er Feuer und Flamme - und wir haben den Vertrag geschlossen. Für uns wurde das zum Mega-Erfolg.”

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Hecks Begründung: “Eines der nächsten Spiele war in St. Pauli: Nachdem die Spieler des FC Bayern noch kurz zuvor am Millerntor mit Münzen beworfen wurden, hatten die St. Pauli-Fans Plakate für Lorant gemacht - Werner 100, was Marlboro 100 zeigen sollte. Sie riefen ihm zu: “Werner, rauch einmal!” Statt Zigarettenstummel feuerte Lorant jetzt Nicotinell-Werbekisten durch die Luft.

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Aus dieser Zeit stammt übrigens auch ein legendärer Spruch von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus: “Ich hab’ keine Probleme mit Werner Lorant mal ein Bier zu trinken – oder auch mal ein Kaugummi zu kauen!”

Lorant war ein absolutes Unikat. Heute um 10 Uhr findet in der Untergiesinger Kirche St. Helena ein Trauergottesdienst für den verstorbenen Kulttrainer statt.

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