Hasan Ismaik im db24-Interview zur Stadionfrage: "Wir verlieren jedes Jahr sechs Millionen Euro" | OneFootball

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·13 de octubre de 2024

Hasan Ismaik im db24-Interview zur Stadionfrage: "Wir verlieren jedes Jahr sechs Millionen Euro"

Imagen del artículo:Hasan Ismaik im db24-Interview zur Stadionfrage: "Wir verlieren jedes Jahr sechs Millionen Euro"

1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik (47) verfolgt die Diskussionen bei 1860 München ganz genau, insbesondere um die quälende Stadionfrage. Das db24-Interview:

db24: Herr Ismaik, die Stadionfrage beschäftigt den TSV 1860 München dieser Tage wieder einmal: Welche Lösung wäre aus Ihrer Sicht die beste?


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HASAN ISMAIK: Wir müssen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter reden, um eine Lösung für ein Grundstück zu bekommen. Unsere Löwen verlieren jedes Jahr knapp sechs Millionen Euro garantierten Gewinn. Das nennt man im Umkehrschluss Verluste. Geld, das uns fehlt, um eine gute Mannschaft aufzubauen und in den Nachwuchs zu investieren. Und das alles nur, um im Grünwalder Stadion zu bleiben und weiterhin in Nostalgie zu schwelgen? Daher brauchen wir eine Kampagne, um endlich neue Wege für ein Stadion-Projekt zu gehen. In ganz Deutschland werden neue Stadion-Lösungen - von der Bundesliga bis in die Regionalliga runter - angestrebt. Nur Sechzig soll auf der Strecke bleiben. Warum?”

db24: Vielleicht sollte man Münchens Stadtoberhaupt Dieter Reiter mehr umgarnen als ihm ständig Vorwürfe zu machen…

Damit wir uns richtig verstehen, ich schätze Herrn Reiter sehr. Er ist der Oberbürgermeister der Stadt München - und damit der wichtigste Politiker der Stadt. Wir als 1860 München sollten den Kontakt zu ihm hegen und pflegen. Ich halte wenig davon, dass wir ihm Vorwürfe machen. Wir müssen ihn mit ins Boot nehmen, ihn von unseren Plänen überzeugen, damit die Marke 1860 wieder ernst genommen wird. Eine starke Marke 1860 gibt es nur mit einem einmaligen Stadion-Projekt. Das Grünwalder Stadion, so viel Geschichte auch drin steckt, wird uns keine Zukunft schenken können, mit der alle einverstanden sind. Mir wurde von der Stadt vor Jahren versichert, dass in Giesing kein Bundesliga-Fußball gespielt werden kann, zumindest nicht in der Ersten Liga. Deswegen ist das vergebene Liebesmühe. Wir sollten vor der Stadt geschlossen auftreten - und sagen: “Wie und wo könnt ihr uns helfen?”

db24: Sollte sich die Stadt jedoch dazu entscheiden, das Grünwalder Stadion umzubauen, würden nicht mehr als 18.105 Fans Platz finden: Welches Fassungsvermögen schwebt Ihnen für 1860 vor, damit alle Fans befriedigt werden?

Wir kennen die Zahlen, die 1860 früher im Olympiastadion oder in der Allianz Arena aktivieren konnte, wenn große Spiele angestanden sind. Ich sage: Wir dürfen nicht weniger als 37.000 Plätze anbieten. Unser Verein hat das große Glück, in einer der tollsten Städte der Welt beheimatet zu sein. Wichtig ist aber auch, dass uns das Stadion zu 100 Prozent gehört und wir nicht der Mieter sind. Wie soll sich denn 1860 überhaupt finanzieren? Das ist seit Jahrzehnten das Kernproblem in diesem Verein.

db24: Münchens Stadtoberhaupt Reiter vermutet, dass man sich der Stadionfrage bei 1860 nicht einig ist: Können Sie das bestätigen?

Ja, er hat recht. Herr Reiter ist sehr bescheiden und will uns helfen. Aber wie soll er helfen? Wir wollen uns doch gar nicht helfen lassen - und das ist entscheidend. Das kann man leider nicht wegdiskutieren. Die Leute, die die Kontrolle über 1860 haben, haben drei Prioritäten: Grünwalder Stadion, Grünwalder Stadion, Grünwalder Stadion - egal, was ist. Das ist wichtiger als alles andere. Sie wissen aber nicht, dass sie ihrem Verein dadurch schaden und ihn kleinmachen.

db24: Es gibt Menschen bei 1860, die ticken eben anders. Sie sprechen lieber von dem identitätstiftenden Standort Giesing…

Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen vom e.V. - das Präsidium und der Verwaltungsrat - sowie Pro1860 den Fans die Karten auf den Tisch legen und ihnen die Wahrheit erzählen. Wenn ich im November nach München komme, will ich unbedingt mit Dieter Reiter sprechen und ihn darum bitten, ob er uns ein Grundstück - außer das in Riem - anbieten kann. 1860 braucht eine Zukunft und die funktioniert nur in einem neuen Stadion. Ich kann ihm versprechen: Die Stadt wird davon auch profitieren. Es wird eine Arena sein, auf die alle Fans und alle Menschen der Stadt stolz sein werden. Sie wird moderner als die Allianz Arena.

db24: Apropos Riem: Sie hatten zuletzt diesen Standort mit den XXL-Konzerten von Weltstar Adele in einem Atemzug genannt. Es entstand der Eindruck, dass Sie glaubten, das Areal, das 75.000 Menschen musikbegeisterten Fans Platz geboten hat, wäre das selbe wie das seinerzeit angebotene Grundstück von Riem…

Das war ein Übermittlungsfehler. Ich habe gesagt, dass die Stadt, ein Konzert ganz in der Nähe genehmigt hat, bei dem so viele Menschen zusammentreffen. Mir ist bewusst, dass die Autobahn diese zwei Flächen trennt. Das uns angebotene Grundstück war leider zu klein für unsere Pläne und hatte diverse andere Probleme.

db24: Ein kurzer Abstecher zum Sport: Die Löwen liegen nach einem Fehlstart inzwischen auf Platz neun in der Dritten Liga. Sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden zufrieden?

Nein, ich bin nicht zufrieden. Der Anspruch von 1860 sollte immer eine Top-Position sein, vor allem in dieser Liga. Ich hoffe, dass wir unser treues Publikum nicht enttäuschen und am Ende auf einem der ersten drei Plätze stehen.

db24: Sie hatten vor einiger Zeit gesagt, dass Sie in München ein Haus suchen: Was ist aus diesen Plänen geworden?

Ja, ich hatte ein Haus zur Miete in Thalkirchen gefunden. Aber dann ist aus privaten Gründen leider etwas dazwischen gekommen und so musste ich das stornieren. Ich überlege jetzt, ob es nicht sinnvoller ist, mir gleich ein Haus zu kaufen, anstatt nur zu mieten.

db24: Sie wollten nach der 0:9-Packung für das Bündnis eine eigene Fan-Organisation gründen. Was ist aus diesen Plänen geworden?

Das läuft! Die Arbeiten sind in vollem Gange, aber ich mache alles mit Ruhe und Auge. Es geht jetzt nicht um Tage oder Wochen.

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