Janik Bachmann: Meine Söhne entscheiden, wie ich jubeln soll | OneFootball

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FC Schalke 04

·20 de febrero de 2025

Janik Bachmann: Meine Söhne entscheiden, wie ich jubeln soll

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Der zweite Treffer von Janik Bachmann in diesem Kalenderjahr war ein ganz wichtiger für Königsblau. Im Interview mit schalke04.de spricht der Mittelfeldmann über seine Abschlussqualitäten, an denen er in der Reha noch einmal gefeilt hat, seine Zeit beim kommenden Gegner SV Darmstadt 98 und die bisherigen Höhepunkte im Trikot der Knappen.

Janik, Du hast zuletzt gegen den Karlsruher SC das wichtige 1:0 erzielt. Was ging Dir nach dem Treffer direkt vor der Nordkurve durch den Kopf? Das ist schwer zu beschreiben. Es war ein unglaubliches Gefühl! Zu Hause vor mehr als 60.000 Fans, direkt vor der Nordkurve – einfach unbeschreiblich. Am Ende überragen vor allem die drei Punkte und der wichtige Sieg.


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Wusstest Du nach deinem Tor direkt, wie Du jubeln wirst? Nicht direkt. Ich hatte mir aber schon einmal ausgemalt, dass ich nach einem Treffer vor der Nordkurve mit der Mannschaft und den Fans feiern möchte. Ich habe meinen Emotionen freien Lauf gelassen und dann ein kleines Herz gezeigt, weil ich meine Kleinen vorher gefragt habe, wie der Papa jubeln soll, und sie gesagt haben: “Mach doch mal ein Herz”.

Wird es nach dem bereits zweiten Treffer dieses Jahr langsam Zeit für einen Signature-Move als Jubel? Nein (lacht). Ich frage zu Hause aber immer mal wieder, wie ich im Fall der Fälle jubeln soll. Meine beiden Söhne spielen schon sehr begeistert Fußball – gefühlt von morgens bis abends. Sie bestimmen, was mein nächster Torjubel sein soll. Es ist vielleicht auch noch mal extra Motivation und ein kleiner Ansporn, zu treffen, um einen Torjubel für meine Kleinen zu machen.

Nach zwei Toren jeweils kurz vor Spielende gegen den SC Paderborn 07 und den 1. FC Magdeburg: War es emotional noch mal was anderes, so früh in einer Partie zu treffen? Von der Emotionalität her war das Tor gegen Paderborn besonders stark. Weil ich mit meinem Treffer den Deckel auf die Partie gemacht habe, dazu war es mein erstes Tor im S04-Trikot. Davor hatte ich schon länger nicht mehr getroffen, so dass in dem Moment etwas abgefallen ist. Schließlich setze ich mir ja auch immer Ziele. Gegen Magdeburg waren es weniger Emotionen, das Spiel war zu diesem Zeitpunkt leider schon gegessen. Zu Hause jetzt das 1:0 zu erzielen war schön, weil ich im Hinterkopf hatte, dass das Spiel noch lange läuft. Und vielleicht noch weitere Treffer möglich sind.

Hast Du in der Reha in der Winterpause Torschüsse geübt? Oder woher kommt die aktuelle Treffsicherheit? Ich denke eigentlich schon länger, dass ich einen ganz guten Abschluss habe (lacht). Aber in der Reha habe ich zusammen mit Amin Younes sehr, sehr viel auf das Tor geschossen und viele Abschlüsse geübt. Da habe ich schon aus Spaß gesagt: Ich kann doch eigentlich ganz gut schießen, warum komme ich nie zum Abschluss? Ich habe mir vorgenommen, mal wieder ein Ding reinzuhauen, und zwar mit dem Fuß und nicht wie sonst häufig in meiner bisherigen Laufbahn mit dem Kopf. Deswegen freut es mich jetzt umso mehr, dass ich den Ball gegen Karlsruhe so gut getroffen habe und ihn keiner mehr von der Linie gekratzt hat.

Du bist in den vergangenen Spielen wieder ein bisschen defensiver aufgelaufen als zuvor. Wie gefällt Dir die Rolle? Ich glaube, der Trainer weiß, dass ich mich auf der Doppel-Sechs wohlfühle. Als Box-to-Box-Spieler, der vor der Abwehrkette abräumt, aber durch Laufstärke auch mal im gegnerischen Sechzehner auftauchen kann – das ist meine Lieblingsposition. Andererseits, wenn man mal mit langen Bällen spielt, bin ich auch mal weiter vorne und bringe da meine Power ein. Am Ende spiele ich da, wo ich dem Team im jeweiligen Spiel am besten helfen kann.

Am Sonntag seid Ihr beim SV Darmstadt 98 gefordert. Bei den Lilien hast Du den Nachwuchs durchlaufen und bist im Anschluss Profi geworden. Welche Erinnerungen hast du an Deine Zeit am Böllenfalltor? Sehr schöne. In dem Jahr, in dem Darmstadt in die Bundesliga aufgestiegen ist, durfte ich regelmäßig oben reinschnuppern und war in der Sommer- und Wintervorbereitung dabei. Leider hat es für mich als Nachwuchskraft nie für einen Kaderplatz gereicht. Aber wir hatten im selben Jahr eine sehr gute A-Jugend, die von der Hessenliga in die Bundesliga aufgestiegen ist.

Kennst Du noch Mitarbeiter am Böllenfalltor, auf die Du dich am Sonntag freust? Torwart-Trainer Dimo Wache. An ihn erinnere ich mich gerne, er ist schon lange im Verein tätig. Aus dem damaligen Team ist so gut wie niemand mehr da – außer Fabian Holland und Tobias Kempe.

Beim 3:5 in der Hinrunde warst Du nicht mit dabei. Bist Du daher umso motivierter, jetzt gegen deinen Ex-Club auf dem Platz zu stehen? Im Hinspiel musste ich krankheitsbedingt aussetzen. Bis zu unserem zwischenzeitlichen 3:0 war es ein sehr guter Auftritt. Dann haben wir kurz vor der Pause das erste Gegentor kassiert. Plötzlich fiel das 2:3 und ich habe oben auf der Tribüne schon gemerkt, wie es langsam kippt. Ich hatte selbst kein gutes Gefühl mehr, konnte der Mannschaft aber auch nicht helfen. Das ist eine der ekeligsten Situationen, die es gibt. Daher spornt es mich natürlich umso mehr an, am Böllenfalltor die drei Punkte zurückzuholen und für eine kleine Revanche zu sorgen.

Was sind Deine persönlichen Ziele für das letzte Drittel der Saison? Gesund zu bleiben, weiterzuarbeiten und der Mannschaft dabei zu helfen, möglichst viele Siege aus den verbleibenden zwölf Spielen zu holen. Wenn mir dabei noch das eine oder andere Tor gelingt, wäre das super.

Nach den verbleibenden zwölf Spielen geht Deine erste Saison auf Schalke zu Ende. Wie fällt Dein Zwischenfazit aus? Es ist sportlich sicherlich nicht alles so gelaufen, wie wir es uns als Team gewünscht hätten. Ich persönlich blicke bisher auf ein richtig gutes Jahr zurück. Ich bin unfassbar glücklich, für solch einen Verein zu spielen . Wenn die verbleibenden zwölf Spiele jetzt noch so verlaufen wie die letzten drei der Hinrunde und das jüngste Spiel gegen den KSC, können wir einen guten Abschluss feiern.

Was war Dein bisher schönster Moment auf Schalke? Das erste Heimspiel gegen Braunschweig. In der VELTINS-Arena aufzulaufen, 5:1 zu gewinnen bei einem Abendspiel, mit der Stimmung im Rücken, das war überragend. Und klar, meine Tore zählen ebenfalls zu meinen Highlights.

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