Pascal Groß über BVB und eigene Leistung: „Luft nach oben“ | OneFootball

Zu Saisonbeginn wirkte es, als habe der BVB mit Pascal Groß den ganz großen Fang gemacht. Der EM-Teilnehmer dirigierte das Team, agierte auffallend klug mit und ohne Ball und schien sich zum neuen Chef auf dem Rasen aufzuschwingen. Dann folgte aber der Einbruch, wie beim gesamten Team. Das sieht auch der Spieler selbst so, der sich und dem BVB „Luft nach oben“ bezüglich der Leistung attestiert.

Vorgestern war Pascal Groß Gast bei „Brinkhoff’s Ballgeflüster“, einer Talkrunde in Dortmund, ausgerichtet von einem der Sponsoren des BVB. Die WAZ war vor Ort und hat aufgeschrieben, was der sonst eher zurückhaltende Groß an diesem Abend alles aus seinem Innenleben erzählte.

Vier Assists waren ihn als einem der ganz wenigen Spieler der Bundesliga-Geschichte am Samstag zuvor beim 6:0-Heimsieg über den 1. FC Union Berlin gelungen. Gut für seinen Schlaf dürfte das Erfolgserlebnis gewesen sein. Denn sportliche Misserfolge beschäftigen ihn auch in seinem Privatleben noch lange, verriet er den Anwesenden.

„Ich nehme Niederlagen schon mit nach Hause. Ich mache das aus Liebe und Leidenschaft. Ich habe auch wenig Verständnis, wenn jemand nach Hause geht und sich nicht damit beschäftigt.“ Wie überhaupt „der Kopf“ eine extrem wichtige Rolle im Profifußball spiele. Man habe bei Spielen wie gegen Union oder in Lissabon gesehen, dass eine Führung eine Befreiung für die Spieler bedeutet. Dann folge oftmals auch das zweite oder dritte Tor.

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Choreo habe BVB-Team „extrem gepusht“

Dass das in dieser Saison so selten der Fall war, sei für alle enttäuschend. „Wir haben uns alle mehr ausgerechnet“. Im Moment fehle der Mannschaft die Konstanz, alle drei Tage gut zu spielen und dies sei auch der Unterschied zu ganz großen Teams. Alle hätten den Anspruch an sich, dies in den nächsten Monaten besser zu machen, nicht zuletzt er selbst an sich. Bei beiden – Mannschaft und eigener Leistung – sie noch „Luft nach oben“.

Hilfreich seien aber solche Choreographien, wie sie die Fans wieder vor dem Union-Spiel zelebrierten. Bislang habe die Mannschaft den Gegner immer „weggehauen“, wenn es eine Choreo gab, worauf Pascal Groß auch Mitspieler Nico Schlotterbeck vor dem Anstoß hinwies. „Extrem gepusht“ habe die Choreo die Mannschaft, bestätigt Groß.

Dass er überhaupt zu Borussia Dortmund kam, obwohl er sich bei Brighton & Hove Albion wohlfühlte, sei kein Zufall gewesen. Der BVB sei einer der ganz wenigen Clubs gewesen, bei denen er einen Wechsel in Erwägung zog – und schließlich umsetzte.

Den angestrebten „Turnaround“ wolle man nun schon beim FC St. Pauli schaffen. Viele Auswärtsspiele in dieser Saison seien „echte schlimm“ gewesen, räumt Groß ein. Um seine Zuversicht anzufügen, dass es schon in Hamburg besser werden werde, woraufhin man mit einem guten Gefühl nach Lille reisen könne.