Real Madrid verteidigt Tabellenspitze gegen Atletico: Drei Lehren aus dem derbi madrileno | OneFootball

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·9 de febrero de 2025

Real Madrid verteidigt Tabellenspitze gegen Atletico: Drei Lehren aus dem derbi madrileno

Imagen del artículo:Real Madrid verteidigt Tabellenspitze gegen Atletico: Drei Lehren aus dem derbi madrileno

Das mit Spannung erwartete derbi madrileno zwischen Real Madrid und dem Stadtrivalen Atletico am 23. Spieltag in La Liga endete Remis. Es war eines der leistungsgerechten Sorte und eines, mit dem beide Teams mehr oder weniger zufrieden sein dürften. Wir haben drei Erkenntnisse aus dem Topspiel aufgearbeitet.

Reals Notabwehr steht – Asencio empfiehlt sich für höhere Aufgaben

Vor Spielbeginn richtete sich der Fokus insbesondere darauf, wen Carlo Ancelotti in Reals krass ersatzgeschwächter Defensive aufstellen würde. Ancelotti entschied sich für eine Innenverteidigung aus Tchouameni und Raul Asencio sowie Lucas Vazquez auf rechts und Fran Garcia links. Besonders der junge Spanier Asencio zeigte in seiner erst elften La-Liga-Partie, dass er auf dem hohen Niveau an der spanischen Tabellenspitze mithalten kann.


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Das hohe Tempo von Atleticos Offensive um Alvarez, Griezmann & Co. konnte Asencio mitgehen und unterband dadurch einige Konterversuche der Colchoneros. Doch auch die anderen drei Verteidiger machten ihre Sache gut. Tchouameni zeigte sich aufmerksam und mit gutem Stellungsspiel, was alles andere als selbstverständlich ist für einen gelernten Mittelfeldspieler. Nach der Rückkehr der Stammabwehr aus Rüdiger, Eder Militao und Alaba dürfte Tchouameni zwar wieder ins defensive Mittelfeld zurückkehren. Der 21-jährige Asencio empfahl sich aber durchaus für höhere Aufgaben und könnte in Zukunft mehr als nur ein Backup für seine drei erfahrenen Teamkollegen sein.

Überhaupt ließ Real im gesamten Defensivverbund nicht viel zu. In der ersten Halbzeit konnte Atletico zwar immer wieder offensive Nadelstiche setzen. Die blitzschnellen Konter des Teams von Diego Simeone wurden aber selten bis vor Thibaut Courtois‘ Kasten ausgespielt, weil meist die genannten Asencio und Tchouameni die Tiefenpässe abliefen oder aufmerksam blocken konnten. Der einzige Treffer der Gäste entstand somit durch einen – zumindest fragwürdigen – Foulelfmeter, der erst nach längerem VAR-Check gegeben wurde.

45 Minuten Simeone-Ball at it’s best

Wohl kaum ein Klub im europäischen Spitzenfußball zeichnet sich seit Jahren durch eine so konsequente und unverkennbare Spielidee aus wie Atletico. Kompakt und giftig verteidigen, das Spiel des Gegners zerstören und selbst aus wenigen Chancen viel machen. Das beherrscht das Team von Diego Simeone par excellence und bewies das im Santiago Bernabeu besonders in der ersten Halbzeit. Aus der 4-4-2 Standardformation rückten situativ einer oder sogar beide Außenspieler ins letzte Abwehrglied, woraus sich eine Fünfer- oder zeitweise sogar eine Sechserkette ergab. Die Königlichen taten sich enorm schwer, Lücken zu finden. Oftmals rückten Vazquez und Fran Garcia bis auf die Flügel vor. Reals Offensivkünstler hielten sich meist im Zentrum auf, wo sie aber nicht zur Geltung kamen, weil es schlichtweg keine Räume zum Kombinieren gab.

Bei Ballgewinn suchte Atletico sofort das vertikale Spiel und überbrückte das Mittelfeld binnen Sekunden dank der blitzschnellen Offensive und perfekt temperierten Pässen in die Tiefe. Gefährliche Abschlüsse blieben zwar Mangelware, durch den eiskalten Elfmeter von Alvarez schaffte es Atletico aber eben doch wieder, aus wenig das Maximale herauszuholen.

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Mit einem frechen Elfmeter besorgte Julian Alvarez die Führung für die Colchoneros (Photo by Angel Martinez/Getty Images).

Im zweiten Durchgang öffnete sich das Spiel, nachdem es in Hälfte eins mit Ausnahme der Entlastungsangriffe von Atletico überwiegend statisch gewesen war. Atleticos Defensivverbund entzerrte sich ein wenig, was insbesondere an Reals zunehmender Zielstrebigkeit lag. Selbst setzten sie jetzt kaum noch Offensivakzente, konnten sich aber stets auf Rückhalt Jan Oblak verlassen, der einmal mehr ein fehlerfreies Spiel ablieferte und bei brenzligen Situationen immer zur Stelle war.

Real fehlte ein Unterschiedsspieler

Die ereignisarme erste Halbzeit ist zum einen auf Atleticos hervorragende Defensivarbeit zurückzuführen. Aber eben auch auf Reals offensive Ideenlosigkeit. Die aufgerückten Vazquez und Garcia konnten Rodrygo, Vinicius Jr. und Mbappe nicht in Szene setzen. Der Beleg: Nur sieben Prozent der 15 geschlagenen Flanken im gesamten Spiel kamen beim Mitspieler an, dazu verzeichnete Real zur Pause null Schüsse auf das gegnerische Tor. Strafraumstürmer der Marke Cristiano Ronaldo und Karim Benzema haben die Königlichen nicht mehr. Die drei pfeilschnellen Offensivspieler können ihre Stärken insbesondere dann ausspielen, wenn sie aus der Tiefe kommen oder über die Flügel wirbeln.

Im zweiten Durchgang taten sie dann genau das, was sich sofort auszahlte. Rodrygo zog von rechts nach innen, seine Hereingabe landete bei Mbappe, der zum Ausgleich abstaubte. Nur kurze Zeit später flankte Vinicius Jr. von der Grundlinie auf Bellingham, bei dessen Lattenkopfball nur Zentimeter zur Führung fehlten. Plötzlich war Real da, scheiterte aber im weiteren Spielverlauf eben doch immer wieder an Atleticos Hintermannschaft oder spätestens am starken Oblak.

Im Star-Ensemble der Königlichen fehlte am Samstagabend ein Unterschiedsspieler, der die Partie an sich riss und an dem sich die Mitspieler hätten orientieren können. Jude Bellingham zeigte in der vergangenen Saison, dass er in der Lage dazu sein kann. In seiner aktuellen Form ist er es allerdings nicht. Auch Mbappe und Vinicius konnten gestern keine spielentscheidenden Einzelaktionen kreieren, was man von Könnern ihrer Klasse durchaus erwarten darf.

Auch wenn es kein Chancenfeuerwerk war, erlebten die gut 78.000 Zuschauer im Santiago Bernabeu ein packendes und hochklassiges Spiel zweier Mannschaften, die bis zum Saisonende um den Titel kämpfen werden. Mit einem Sieg am Sonntagabend in Sevilla kann der FC Barcelona wiederum bis auf einen Punkt an Atletico Madrid heranrücken (21 Uhr/DAZN). Das Titelrennen in La Liga nimmt Fahrt auf.

(Photo by Angel Martinez/Getty Images)

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