Trostlosigkeit ohne Ende: Warum Manchester United ein „Friedhof für Stürmer“ geworden ist | OneFootball

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·6 de abril de 2025

Trostlosigkeit ohne Ende: Warum Manchester United ein „Friedhof für Stürmer“ geworden ist

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Am heutigen Sonntag findet das Derby in Manchester statt. Dieses Duell war einmal eine Partie, die maßgeblichen Einfluss auf den Titel hatte. Lange regierte zudem die Farbe rot in Manchester. Mittlerweile ist das anders, der blaue Teil der Stadt hat die Vorherrschaft.

Und um den Titel spielt momentan keines dieser Teams. City erstmals seit längerer Zeit nicht, United schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Zumindest, wenn man die natürlichen Ansprüche dieses Vereins als Basis nimmt. Vieles hat sich verändert bei den Red Devils, sehr wenig im positiven Sinne.


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Manchester United: Trostlosigkeit, wohin man blickt

Es ist keine gewöhnliche Saison für Manchester United. In den letzten Jahren hatten die Red Devils zwar schon die ein oder andere schwächere Phase, Platz 13 vor dem Spieltag war aber gelinde gesagt eine Katastrophe. Nur zehn Siege aus 30 Spielen ist für eine Mannschaft mit den Ansprüchen, wie man sie in Manchester hat, einfach unterirdisch. Es herrscht Trostlosigkeit, wohin man blickt, der Aufschwung unter Ruben Amorim blieb aus, auch wenn das ein oder andere geändert wurde.

Defensiv ist man immer wieder fahrig, lässt zu viel zu, aber die eigentliche Tragödie ist in der Offensive zu suchen. Die Statistiken rundherum sehen zuweilen, wie auch gegen Nottingham, sehr ordentlich aus. Dort hatte United 69 Prozent Ballbesitz, spielte mehr als doppelt so viele Pässe wie der Gegner und gab 23 Schüsse ab. Die entscheidende Statistik, nämlich die der erzielten Tore, ließ allerdings eine 0 erkennen. Zum elften mal in dieser Saison in der Premier League.

Ruben Amorim: Verzweifelte Versuche sagen einiges aus

Man kann Ruben Amorim nun nicht vorwerfen, während seiner Amtszeit bei den Red Devils nicht viel versucht zu haben. Mal Joshua Zirkzee, mal Rasmus Höjlund, sogar mitunter beide. Alles half nichts, es gab nie mehr als nur Ansätze zu sehen. Der vorläufige Höhepunkt war, als der Portugiese gegen Forest am Ende Harry Maguire ganz nach vorne beorderte, in der Hoffnung, er bekommt den Ball noch mal irgendwie an die Stirn geschossen.

Es hat Symbolcharakter: Ein Klub, der einst Spieler wie Ruud van Nistelrooy, Dwight Yorke, Teddy Sheringham, Cristiano Ronaldo oder Robin van Persie in vorderster Front anbieten konnte, muss heutzutage zu solchen Mitteln greifen. Es ist aber auch keine neue Entwicklung, denn Zirkzee und Höjlund sind nicht die ersten Stürmer, die feststellen müssen, dass das Überstreifen des Trikots von Manchester United einen Stürmer in dessen Entwicklung hemmt.

Beispiele gibt es genügend. Anthony Martial, Romelu Lukaku, Alexis Sanchez, Radamel Falcao, Wout Weghorst: Für sie wurde das Old Trafford wie zu einem Friedhof der eigenen Reputation. Selbst Edinson Cavani und Ronaldo nach seiner Rückkehr drohten im kollektiven Sumpf zu versinken, waren alles in allem keine Volltreffer. Und genau das ist das Problem, vor dem Amorim nun steht. Eigentlich benötigt die eigene Offensive einen kompletten Neuaufbau.

United braucht Veränderungen in der Offensive

Es muss jemand gefunden werden, der Tore schießt. Und es muss ein spielstarker Spieler gefunden werden, der Bruno Fernandes entlastet und selbst idealerweise einige Scorerpunkte garantiert. Und das schnell. Aber gleichzeitig muss auch dahinter das Fundament verbessert werden, sodass eine bessere Struktur im gesamten Spiel herrscht. Je sicherer die Basis defensiv ist, desto mehr Freiheiten kann sich die Offensive erlauben. Das sagt sich aber leichter, als es sich umsetzen lässt, weil eine derartige Unwucht im Kader herrscht.

Eigentlich muss viel Geld in die Hand genommen werden. Geld, das in dieser Form nicht vorhanden ist, wenn man bei United nicht zuerst viele Spieler verkauft. Doch auch das wird nicht leicht. Fakt ist, dass sich etwas tun muss. Joshua Zirkzee, Rasmus Höjlund und Alejandro Garnacho kommen zusammen auf zehn Tore in der Premier League, der beste Schütze ist Fernandes mit acht Treffern. Auch hier gilt: Diese Statistiken sind trostlos und decken das Problem auf.

Geduld ist gefragt – doch hat man diese in Manchester?

Und dieses Problem ist hausgemacht. Fehler in der Kaderplanung, die sich durch die letzten Jahre zogen, sorgten für ein Absinken des spielerischen Niveaus bei Manchester United. Und das Jahr für Jahr bis zum „Kollaps“ in dieser Saison. Falsche Schlüsse wurden gezogen, die fehlende Klarheit in der Führungsebene sorgte zudem dafür, dass keine klare Ausrichtung herrschte. Ein Fehler führte zum nächste Fehler und es gab niemanden, der so wirklich dazwischengehauen hat. Außer vielleicht Ralf Rangnick in seiner kurzen Amtszeit. Er sprach viele Wahrheiten an, war aber zu kurz in Manchester, um Lösungen zu entwickeln.

Das ist jetzt die Aufgabe der aktuellen Führung. Der gesamte Kader muss auf dem Prüfstand stehen. Wenn man weiter mit Amorim zusammenarbeiten will, muss man bei der Kaderplanung auch seine Wünsche umsetzen. Eines ist dabei klar: Es wird nicht mit einem, auch nicht mit zwei Transferfenstern getan sein. Der Umbruch wird zwei, drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen und auch nur dann erfolgreich sein, wenn er wirklich konsequent umgesetzt wird, wie es zum Beispiel bei Arsenal seit dem Amtsantritt für Mikel Arteta der Fall war. Nur mit der nötigen Radikalität kann United wieder dafür sorgen, dass die Angriffsreihe ein Ort wird, an dem man sich zuhause fühlt. Und eben kein Friedhof.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

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