
Miasanrot
·27 de mayo de 2025
Wann zieht der FC Bayern nach? TSG Hoffenheim sichert schwangere Spielerinnen vertraglich ab

Miasanrot
·27 de mayo de 2025
Die TSG Hoffenheim geht einen großen Schritt nach vorn im deutschen Profifußball: In Zukunft sind die Spielerinnen dort bei einer Schwangerschaft vertraglich abgesichert.
Ein großer Schritt für den Fußball der Frauen in Deutschland: Die TSG Hoffenheim sichert ihre Spielerinnen im Fall einer Schwangerschaft vertraglich ab. Konkret wird das so ablaufen, dass schwangere Spielerinnen in Zukunft die Option angeboten bekommen, automatisch um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Dadurch wolle man ein „Ausrufezeichen zur Vereinbarkeit von Profisport und Familie“ setzen, heißt es in einer Mitteilung des Clubs. Anders als Männer müssen Frauen oft die beruflichen Konsequenzen tragen, wenn sie sich dazu entscheiden, Kinder haben zu wollen. Die TSG will nun dafür sorgen, dass Spielerinnen Planungssicherheit haben, indem sie auf nichts verzichten müssen, sollten sie schwanger werden.
Die Verlängerung erfolge zu gleichbleibenden wirtschaftlichen Konditionen. Möglich ist das, wenn die Spielerin im letzten Vertragsjahr mindestens in der 13. Schwangerschaftswoche ist. „Wir als TSG schließen mit dieser Regelung die Lücke, die es aktuell noch zwischen FIFA-Vorgaben, DFB-Umsetzungen und der Arbeitsrealität von Fußballerinnen gibt“, sagte TSG-Geschäftsführer Markus Schütz. In Deutschland ist dieser Schritt noch ein Novum.
In den USA gibt es bereits länger unterstützende Maßnahmen für Spielerinnen, die schwanger werden. Auch Norwegen und die AC Mailand zählen zu den Ländern beziehungsweise Clubs, die hier progressive Veränderungen am bestehenden Vorgehen vorgenommen haben. Teilweise gelten Tarifverträge oder es gibt Zuschüsse für die Kinderbetreuung.
Den Zustand in Deutschland hatte unter anderem Almuth Schult mehrfach kritisiert. „Man hat immer noch das Gefühl, dass einer Spielerin, die verletzt war, mehr vertraut wird als einer, die aus dem Mutterschutz zurückkommt“, erklärte sie beispielsweise der dpa.
Der DFB hatte im vergangenen Dezember zwar Verbesserungen für Schwangere und Mütter eingeführt und sich so den Mindeststandards der FIFA angeschlossen, um Rechte und Arbeitsbedingungen betroffener Spielerinnen besser zu schützen. Doch für Schult ging das nicht weit genug.
So kritisierte sie unter anderem, dass der Wiedereinstieg nach dem Mutterschutz eine Herausforderung sei. „Da ist man ja noch nicht spielfähig. Wenn die FIFA verlangt, dass man wieder auf vollen Lohn gestellt wird, dann will der Verein natürlich auch wieder eine volle Leistung sehen.“ Dem kommt die TSG Hoffenheim mit ihrer Anpassung zuvor.
Beim FC Bayern gibt es eine solche Regelung bisher noch nicht. Es ist zu erwarten, dass die TSG mit der Aufmerksamkeit, die sie mit dieser Entscheidung erzeugt, auch ein Nachdenken in München anregen wird. Bleibt abzuwarten, ob der FCB zeitnah nachzieht.