4-4-2.com
·6 février 2025
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Vor rund drei Wochen berichtete 4-4-2.ch ("aus den Untiefen des Internets") über die Trennung des FC Basel von Martin Andermatt. In der Berichterstattung war zu keiner Zeit von einer sofortigen Trennung, die der FCB mittlerweile zu Ende Saison bestätigt hat, die Rede. In der Tragweite darf aber berechtigterweise von einem "Knall" die Rede sein, ungeachtet von Andermatts zu Ende Saison auslaufendem Vertrag.
Im gleichen Atemzug berichtete diese Redaktion, dass Johannes Moos und Tobias Wenk per sofort die Andermatt-Nachfolge antreten werden. Der FCB reagierte daraufhin in den sogenannten sozialen Medien und dementierte all diese Vorgänge – obwohl zunächst auf Nachfrage geäussert wurde, man wolle kein Statement dazu abgeben.
Inzwischen sind dieser Redaktion weitere brisante Informationen zur Causa Andermatt übermittelt worden. Die Chronologie und eine versuchte Rekonstruierung der Geschehnisse.
Wie der FC Basel Martin Andermatt über die Trennung in Kenntnis setzte
Kurz vor Weihnachten wurde mit allen Verantwortlichen und Trainern im FCB-Nachwuchsbereich eine Art interne Elefantenrunde einberufen. Wortführer waren dabei Vereinspräsident David Degen und Sportchef Daniel Stucki, die Andermatt vor versammelten Exponenten kritisiert haben.
Wenige Tage später kam es zu einer etwas kleineren Runde, in der Andermatt darüber informiert wurde, dass er nicht mehr in seiner ursprünglich angedachten Funktion als Leiter der FCB-Nachwuchsabteilung vollumfänglich tätig sein wird und Johannes Moos und Tobias Wenk per sofort seine Aufgaben übernehmen werden.
In diesem Zusammenhang ist von einer Art "Masterplan" die Rede, den Moos und Wenk in den vorhergehenden Wochen geschmiedet haben, um den laufenden Betrieb reibungslos übernehmen zu können und die grossflächig angedachten Veränderungen nach ihren Vorstellungen einleiten zu können. Diese machten sich schon nach allerkürzester Zeit bemerkbar.
Moos und Wenk haben beim FCB grossen Einfluss
Trainer und Spieler im FCB-Nachwuchs beeinflussen die rabiaten Umstrukturierungen vor allem in der täglichen Arbeit. Moos und Wenk haben ein eigenes Trainingssystem implementiert, das bei den direkt Betroffenen, also den jungen Talenten und ihren Übungsleitern, so versichern es mehrere Quellen, für Kopfschütteln sorgt.
So dürfen die Trainer erst ab Donnerstag in "normalen" Übungsformen mit ihren Teams arbeiten. Von Montag bis Mittwoch wird nach Vorgabe von Moos und Wenk ein strikter Trainingsplan eingehalten, der unter anderem vorschreibt, dass die Mannschaften in getrennten Gruppen (alle Verteidiger, alle Mittelfeldspieler, alle Stürmer, etc.) und spezifischem Einzeltraining arbeiten. Die verantwortlichen Trainer sind über diese Vorgehensweise verwundert. Wer die neuen Vorgaben nicht explizit umsetzt, wird getadelt.
Dazu nehmen Moos und Wenk erheblichen Einfluss auf die Aufstellungen der Juniorenteams. Das neue starke Campus-Duo gibt den Trainern die Aufstellungen zwar nicht direkt vor. Stellt ein Trainer aber einen Spieler auf, der laut Meinung von Moos und Wenk nicht spielen sollte, müssen die Coaches entsprechend der Anweisungen ihrer Vorgesetzten reagieren. Es sei in dem Fall daran erinnert, dass David Degens Zwillingsbruder Philipp Chef der Spielerberateragentur "SBE Management AG" ist.
Was hat die Fussball-Academy "Footrebel" mit dem FC Basel zu tun?
Für Brisanz auf dem FCB-Campus sorgt ausserdem die Fussball-Academy "Footrebel". An dieser ist Wenk, das steht so öffentlich einsehbar in seiner LinkedIn-Vita, als "Co-Owner & VR" beteiligt. Auf der Webseite der Academy wird er als "Sportlicher Leiter" aufgeführt.
Von besagter Academy wurden in den vergangenen Wochen und Monaten immer mehr Talente in die FCB-Mannschaften integriert, was bei den verantwortlichen Trainern für Irritationen sorgte, da die vermittelten Talente anscheinend mitunter nicht über ausreichend Qualität verfügen, um den hohen Basler Standards gerecht zu werden.
4-4-2.ch hatte dem FC Basel vor Veröffentlichung dieses Artikels einen Fragenkatalog zukommen lassen, um zu den Geschehnissen der vergangenen Wochen Stellung nehmen zu können. "Unsere Antwort hat sich gegenüber dem 16. Januar (der letzten Anfrage zu diesem Thema, Anm. d. Red.) leider nicht verändert: Der FCB wird keine Personalfragen und interne Vorgänge öffentlich kommentieren", lautete die Antwort.