Die Harakiri-Bayern müssen zur Vernunft kommen! Drei Erkenntnisse nach Barça | OneFootball

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·24 octobre 2024

Die Harakiri-Bayern müssen zur Vernunft kommen! Drei Erkenntnisse nach Barça

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Der FC Bayern bekommt beim 1:4 in Barcelona deutlich die Grenzen aufgezeigt. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Der FC Bayern verliert in der Champions League beim FC Barcelona mit 1:4 und offenbart dabei deutliche Mängel. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:


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1. Die Harakiri-Bayern müssen zur Vernunft kommen!

Harakiri ist eine Bezeichnung für die rituelle Selbsttötung von Samurai im alten Japan. Wenn Joshua Kimmich nach der Pleite in Barcelona sagt, “es war teilweise Harakiri, was wir gemacht haben”, bringt es sehr gut auf den Punkt, dass die Bayern sich ihr größtes Problem gerade selber machen.

Im Speziellen gegen Barça, aber auch schon zuvor bei Aston Villa oder in Frankfurt. Die Bayern unter Trainer Vincent Kompany stehen gegen starke Gegner viel zu hoch und vernachlässigen dafür sträflich die Absicherung.

Der Gedanke hinter der superoffensiven Ausrichtung ist offenkundig: Schwächeren Gegnern lässt man so keine Luft zum Atmen und schießt gegen sie vorne so viele Tore, dass man sich um die Defensive keine großen Gedanken machen musste. Das funktionierte ja auch bei mehreren Schützenfesten in dieser Saison.

Aber starke Gegner wie am Mittwoch Barcelona bestrafen die Harakiri-Mentalität der Bayern gnadenlos. Die Bayern und auch Kompany müssen in dieser Beziehung jetzt schnell zur Vernunft kommen, sonst wird die Klatsche gegen Barça nicht die letzte dieser Art gewesen sein.

Natürlich: Nach der titellosen vergangenen Saison will man vor allem die Deutsche Meisterschaft sichern und in der Bundesliga gibt es wenige Mannschaften von der Qualität Barcelonas. In der Champions League wird es mit dieser defensiven Leichtsinnigkeit aber nichts zu holen geben.

Nicht vergessen: Das Finale findet dieses Jahr in München statt. Als das 2012 der Fall war, tönte Bayern-Patriarch Uli Hoeneß noch: “Da müssen wir dabei sein!”

Bayern-Sportvorstand Max Eberl hingegen blaffte in Barcelona einen Reporter an: “Mach den Trainerschein, dann kannst du es besser machen.”

Man braucht aber gar keinen Trainerschein, um zu erkennen, wie anfällig die Münchner Abwehr ist. Das sieht auch jeder Fan vor dem Fernseher. Von der Tribüne im Stadion werden die riesigen Freiräume, die die Bayern ihren Gegenspielern lassen, noch deutlicher.

Kompany selbst hat ja einen Trainerschein und muss jetzt schnell die richtigen Schlüsse ziehen. Fatal wäre, wenn er so stur bliebe wie bei seiner letzten Station in Burnley. Dort wollte er seinen Offensivfußball unter keinen Umständen anpassen – und stieg am Ende aus der Premier League ab.

In der neuen Tabelle der Champions League stehen die Bayern aktuell auf Rang 23. Jetzt muss man mehrere Siege in Serie hinlegen, um die Top 8 in Europa zu erreichen. Das sollte – auch und gerade mit Blick auf das Finale Dahoam – eigentlich schon der Anspruch für den FC Bayern sein.

2. So hilft Palhinha den Bayern nicht weiter

Den Bayern fehlt es an defensiver Absicherung, dafür hätte in Barcelona auch Joao Palhinha sorgen sollen. Der Portugiese wurde ja geholt als konsequenter Abräumer vor der Abwehr. Gegen Barça lief er meist dem 21 Jahre alten Spielmacher Pedri als Manndecker hinterher.

Die teilweise blitzschnellen Offensivaktionen der Katalanen konnte er so aber nicht stoppen. Wenigstens mit einer seiner gefürchteten Grätschen hätte Palhinha mal dazwischenhauen können, doch in der Defensive blieb sein Auftritt bieder.

In der eigenen Offensive offenbaren sich Palhinhas Schwächen aber so richtig. Mehrfach fand ein Bayern-Angriff bei ihm ein Ende, weil er einen Fehlpass spielte oder ihm der Ball abgeluchst wurde.

Technisch fällt der 29-Jährige im Vergleich mit den anderen Bayern-Spielern – und denen von Barça ohnehin – deutlich ab. Hier ist ihm sein Mittelfeld-Konkurrent Aleksandar Pavlovic schon jetzt meilenweit voraus. Doch der 20-Jährige wird wegen seines Schlüsselbeinbruchs noch länger fehlen.

In Barcelona wurde Palhinha nach 60 Minuten vom Platz geholt. Für ihn kam Leon Goretzka, der eigentlich beim FCB gar keine Zukunft mehr haben sollte. Mit Blick auf Palhinhas Defizite könnte Goretzka in den anstehenden Partien aber mehr Spielzeit bekommen als erwartet.

3. Neuer sorgt für Verunsicherung

Nicht zum ersten Mal in dieser Saison muss Manuel Neuer an dieser Stelle thematisiert werden. Durch das Kompany-System muss er konstant als Sweeper Keeper agieren – andauernd weit vor dem eigenen Tor, regelmäßig außerhalb des eigenen Strafraums.

Mit dieser Spielweise wurde Neuer zur Torwart-Legende und definierte das Spiel auf seiner Position ganz neu. Zum Ende seiner Karriere fehlt dem 38-Jährigen aber öfter der Bruchteil einer Sekunde, die Reflexe bauen auch etwas ab. Das ist eine normale Entwicklung.

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Foto: IMAGO

Was Neuer auch auszeichnete, war sein starkes Spiel mit dem Ball am Fuß, seine Pässe im Spielaufbau. In Barcelona leistete er sich hier aber mehrere Unsicherheiten. Das sorgt auch bei seinen Mitspielern auf die Dauer für Verunsicherung.

Würde Kompany dem Torwart etwas mehr Abwehr vor sich gönnen, könnte sich Neuer vielleicht mal wieder dem “Kerngeschäft” widmen: Den Bayern mit seinen Paraden zum Sieg helfen.

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