TSV 1860 München
·12 mai 2025
Endlich Sechzger: Florian Niederlechner brennt auf Siege im Löwentrikot.

TSV 1860 München
·12 mai 2025
Mit Florian Niederlechner haben die Löwen den dritten Neuzugang für die Saison 2025/2026 präsentiert, der schon in der Jugend des TSV 1860 München gespielt hat. Im Gegensatz zu Kevin Volland und Kilian Jakob, die bei den Sechzgern zu Profispielern reiften, schaffte der gebürtige Ebersberger den Durchbruch erst über Umwege. Nun hat er die Möglichkeit, es bei seinem „Herzensverein“ allen zu zeigen.
„Ich wäre gerne früher gekommen, aber ein paar Leute hier wollten mich nicht haben“, erklärt der mittlerweile 34-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung. In der U13 war er nach der Saison 2002/2003 aussortiert worden, „weil ich zu klein und zu langsam war“, wie er mit einem Grinsen erzählt. Auch später zu Zweitligazeiten bestand kein Interesse an dem Stürmer, der schon gerne früher zu „seinen“ Sechzgern gekommen wäre. „Ich bin ein Blauer durch und durch. Ich weiß nicht, ob man als Profi mehr Fan als ich sein kann!“
Früher sei er in der Nordkurve des Münchner Olympiastadions gestanden, habe Benny Lauth angehimmelt sowie eine große Kollektion an Fanutensilien und Trikots gehabt. Umso mehr freute er sich, als endlich das Interesse von Dr. Christian Werner und den Löwen an ihn herangetragen wurde. „Für mich gab es kein langes Überlegen. Es gibt nichts Schöneres für mich, als meine Karriere bei meinem Herzensverein zu beenden!“
Trotzdem, so stellt er klar, hat er noch einiges beim TSV 1860 vor. „In Deutschland wird man immer abgestempelt, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat“, sagt er. Dabei sei er topfit. „Ich habe super Laufwerte, sprinte über 33 km/h schnell und bin überzeugt, dass Sechzig noch viel Spaß mit mir haben kann.“ Schließlich ist er nicht der Einzige, der bei den Löwen im hohen Fußballalter nochmals durchstartete. Peter Pacult war in der Saison 1993/1994 ebenfalls fast 34, schoss mit seinen Treffern das Team von der Zweiten Liga zurück in die Bundesliga. Damals war Niederlechner erst drei Jahre jung. Für ihn, so lässt er wissen, diene deshalb eher Sascha Mölders als Vorbild. „Er hat im fortgeschrittenen Alter hier auch viele Tore gemacht. Ich brenne, bin richtig heiß darauf“, lässt er keine Zweifel daran, dass er nicht gekommen ist, um sich aufs Altenteil zu begeben. „Dafür bin ich noch zu fit. Ich will hier nochmals alles geben, gerade weil es – realistisch betrachtet – meine letzte Station sein wird.“
Ohnehin würde es nicht zu dem 197-fachen Bundesliga-Spieler passen, wenn er seine Karriere bei den Löwen gemächlich ausklingen lassen würde. Dazu ist er zu ehrgeizig. „Am meisten zeichnet mich meine Mentalität aus. Ich gebe immer 100 Prozent“, charakterisiert er sich selbst. Er sei zwar nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet worden, habe aber viel von den Trainern Frank Schmidt in Heidenheim und Christian Streich in Freiburg gelernt. „Das hat mich abgehärtet.“ Niederlechner sieht sich als „Wandspieler“, könne sich aber auch, wenn es die Situation erfordere, zurückfallen lassen. „Ich denke, dass es gut mit Kevin und Hobschi funktionieren kann“, sagt er.
Volland kennt er schon lange, besuchte in München die selbe Schule wie er. Beide seien Freunde. In Berlin, wo er bis Saisonende für die Hertha spielt und Volland für Union, habe man viel zusammen unternommen, schaute sich gemeinsam zum Beispiel Eishockeyspiele an. Als die Anfrage von Sechzig kam, „war uns beiden schnell klar, dass wir es machen wollen“, erzählt er. Löwen-Geschäftsführer Dr. Christian Werner hatte deshalb leichtes Spiel. „Auch in der 3. Liga geht es viel um Zahlen. Das schöne war, dass wir erst mal nur über Inhalte gesprochen haben.“ Das Finanzielle, so Werner, sei danach schnell abgehandelt gewesen. „Beide wollten unbedingt zu den Löwen, die Gespräche haben richtig Spaß gemacht“, was für ihn auch nicht alltäglich sei. Der 43-Jährige stellt aber klar: „Das sind keine Nostalgietransfers, alle haben hier brutale Ziele!“
Niederlechner verfolgte zuletzt intensiv alle Rückrundenspiele der Löwen via Stream . Er verriet, dass sein Ex-Mitspieler Vitus Eicher, ebenfalls beim TSV 1860 München ausgebildet, ihm seinen Magenta Sport-Account dafür überlassen habe. „Das Niveau der 3. Liga ist sehr hoch“, hat der Angreifer erkannt. Ohnehin werde immer alles enger zwischen den ersten drei Ligen. „Wir werden uns gut vorbereiten und uns nicht verstecken“, kündigt er mit Blick auf die kommende Spielzeit an. „Das wird sicher ein tolles Ding. Ich will die Jungs mitziehen und jedes Spiel gewinnen. Es gibt nichts Schöneres als Siege!“ Vielleicht doch? Für Niederlechner sind das Siege im Löwen-Trikot!
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