90min
·9 janvier 2025
90min
·9 janvier 2025
Die Hinrunde in der Frauen-Bundesliga ist gespielt und wir blicken mit unseren 90min-Positionsrankings zurück: Welche Spielerinnen haben auf den verschiedenen Positionen besonders überzeugt? Das sind die fünf besten Torhüterinnen der Hinrunde 2024/25.
In der vergangenen Saison stand die Abwehr der Bayern mit Mala Grohs im Tor wie eine Mauer: In 21 Spielen kassierten sie nur acht Gegentore. Mit einer ähnlich starken Abwehrleistung können die Bayern in dieser Saison nicht überzeugen. In zwölf Spielen haben sie bereits zehn Gegentore kassiert, zwei mehr als in der gesamten letzten Saison.
Trotz der verschlechterten Statistik und wiederholter Unsicherheiten zeigte Mala Grohs auch in dieser Saison wieder gute Paraden. Vor allem ihre hohe Passgenauigkeit (*86,6%) ist Teil ihres Spiels.
Mitte November wurde bekannt, dass bei Grohs ein bösartiger Tumor diagnostiziert wurde. Kurz vor Weihnachten verkündete der Verein positive Nachrichten: Die medizinischen Eingriffe und Maßnahmen seien erfolgreich verlaufen und Grohs könne im besten Fall ab Januar wieder mit ihrer Mannschaft trainieren. Aufgrund ihrer Erkrankung stand sie vorerst zum letzten Mal Anfang November im Kasten der Münchnerinnen und absolvierte in dieser Saison acht Bundesligaspiele, die restlichen Spiele bestritt Ena Mahmutovic.
Auch Rafaela Borggräfe spielt eine gute Hinrunde und steht mit ihrem Team derzeit auf dem fünften Tabellenplatz. In vier Spielen hielt sie die Null und trug so zur guten Saisonhälfte ihres Vereins bei. Mit ihren 24 Jahren gehört Borggräfe zwar nicht mehr zu den Youngstern der Liga, aber auch sie ist noch jung und wird in Zukunft noch weitere Schritte machen, um ihr Spiel zu verbessern.
Gleich am ersten Spieltag gab es viel Wirbel um die Mannschaft: Im Spiel gegen Bayer Leverkusen gab es eine umstrittene Elfmeterentscheidung, bei der Borggräfe die Torlinie zu früh verlassen haben soll, so dass der Strafstoß wiederholt wurde. Freiburg verlor das Spiel und legte erfolgreich Einspruch ein. Das Spiel wird nun wiederholt.
Lange Zeit war Merle Frohms nicht nur die Nummer eins beim VfL Wolfsburg, sondern auch in der deutschen Nationalmannschaft. Das änderte sich kurz vor den Olympischen Spielen, als der damalige Interimstrainer Horst Hrubesch auf Ann-Katrin Berger setzte. Im Sommer gab Frohms dann ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt - ein Schock für viele deutsche Fußballfans.
In Wolfsburg ist die 29-Jährige aber nach wie vor gesetzt und der sichere Rückhalt ihrer Mannschaft. In zwölf Spielen hat die routinierte Torhüterin zehn Gegentreffer zugelassen und sechs Partien ohne Gegentor bestritten. Zu Frohms besonderen Stärken zählen ihr Stellungsspiel und ihre hohe Passgenauigkeit (*89,1%).
Frohms' Vertrag bei den Wölfinnen läuft im Sommer aus - ihre Zukunft ist noch ungewiss. Im Sommer kursierten Gerüchte, dass englische Vereine - allen voran Manchester United - ein Auge auf die deutsche Torhüterin geworfen hätten. Aber auch amerikanische und italienische Vereine sollen Medienberichten zufolge an der 29-Jährigen interessiert sein, eine Vertragsverlängerung beim VfL sei aber auch nicht ausgeschlossen.
Vor allem Eintracht Frankfurt überzeugt in dieser Saison und steht nicht umsonst an der Tabellenspitze. Einen großen Anteil daran hat auch Torhüterin Stina Johannes, die acht Spiele ohne Gegentor bestritt und nur fünf Gegentreffer kassierte.
Johannes hat eine hohe Passgenauigkeit (*86,0%) und überzeugt mit ihrem Team auf ganzer Linie. Für sie geht es nun darum, sich weiter in der Nationalmannschaft zu etablieren. In diesem Jahr steht die Europameisterschaft in der Schweiz an und auch wenn Ann-Katrin Berger derzeit als Favoritin auf den Stammplatz im Tor gilt, ist nicht auszuschließen, dass Bundestrainer Christian Wück vor dem Turnier noch Änderungen vornehmen wird. Sollte die Eintracht-Torhüterin weiterhin so gute Leistungen zeigen, ist sie in Zukunft sicherlich eine Kandidatin als Stammtorhüterin im deutschen Tor.
Ein großes Torwarttalent in Deutschland ist Sophia Winkler, die bei der SGS Essen im Tor steht. Erst Ende November gab sie ihr Debüt im Tor der deutschen A-Nationalmannschaft - Deutschland ist und bleibt die Nation der Torhüterinnen und Torhüter.
Zehnmal musste Winkler bisher hinter sich greifen, dreimal spielte sie zu Null. Beeindruckend ist vor allem ihre hohe Quote gehaltener Bälle (*82,1%). Zudem bekommt die 21-Jährige viele Bälle auf ihr Tor und bewahrt ihre Mannschaft oft vor Schlimmerem. Nach einer starken letzten Saison tut sich die Mannschaft in dieser Spielzeit deutlich schwerer und liegt derzeit mit acht Punkten auf dem neunten Tabellenplatz.
Winkler hat in Essen noch einen Vertrag bis Juni 2026 - früher oder später wird sie den Schritt zu einem größeren Verein wagen, um sich weiterzuentwickeln.
* Daten von FotMob