Kolo Muani in der Krise: Warum läuft es für den Ex-Frankfurter nicht bei PSG? | OneFootball

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·19 octobre 2024

Kolo Muani in der Krise: Warum läuft es für den Ex-Frankfurter nicht bei PSG?

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Randal Kolo Muani wechselte 2023 für sehr viel Geld von Eintracht Frankfurt zu Paris Saint-Germain. Insgesamt kann die Ablösesumme auf bis zu 95 Millionen Euro anwachsen. Die Erwartungen bei PSG waren groß, als der Wechsel über die Bühne ging.

Aktuell muss man aber konstatieren, dass der Angreifer noch nicht die große Rolle spielt, die er gerne spielen würde. Seine Statistiken lesen sich nicht besonders gut, unangefochtener Stammspieler ist er auch nicht und auch der „Eye-Check“, also das, was man von ihm auf dem Feld sieht, kann das nicht retten. Die Frage ist also: Was ist los mit Kolo Muani?


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Randal Kolo Muani: Dank Senkrechtkarriere zu PSG

Gehen wir zunächst einmal ein paar Schritte zurück. Seinen Durchbruch schaffte Randal Kolo Muani beim FC Nantes, für den er ab 2015 spielte. Hier wurde er nicht nur auf seine Profikarriere vorbereitet, sondern auch zu Boulogne verliehen, um wichtige Praxis zu sammeln. Besonders entscheidend für ihn war die Saison 2020/21, als er mit 19 Torbeteiligungen dafür sorgte, dass sein FC Nantes die Klasse hielt. Zumindest in Frankreich kannte ihn zu diesem Zeitpunkt jeder.

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Doch auch die Scouts von Eintracht Frankfurt wurden früh auf ihn aufmerksam, wohlwissend, dass er sein Team in vielen Phasen quasi alleine trug. Eine Saison später waren es nicht nur 20 Torbeteiligungen, sondern es gab auch etwas zu feiern. Der FC Nantes gewann nämlich den Coupe de France. Zu diesem Zeitpunkt stand der Wechsel nach Frankfurt schon eine Weile fest, es gelang also der perfekte Abschied und der nächste Schritt in der Karriere des Spielers sollte folgen.

In Frankfurt fand er perfekte Rahmenbedingungen vor, um seine steile Entwicklungskurve noch einmal steiler werden zu lassen. 15 Tore und 14 Vorlagen alleine in der Bundesliga legte er hin. Sein Instinkt wurde noch einmal besser, seine Technik ebenso und robuster wurde er auch noch. Als Fußballer reifte er enorm, weswegen PSG im gesamten Sommer Interesse an ihm zeigte, nie locker ließ und am Ende die bereits erwähnte, hohe Summe auf den Tisch legte.

Eine grundsolide Debütsaison & neue Probleme

Die Debütsaison von Randal Kolo Muani bei PSG verlief solide, nicht mehr und nicht weniger. 2200 Spielminuten waren es am Ende circa, dabei traf er zwölfmal und bereitete sechs Treffer vor. Einmal konnte er in der Champions League treffen, die großen Spiele waren nicht so sein Metier. Oder nur bedingt. Das Spiel war allerdings auch sehr auf Kylian Mbappe zugeschnitten, der sich selbst viele Abschlüsse nahm.

Mittlerweile ist Mbappe in Richtung Madrid weitergezogen, was für die restliche Offensive mehr Freiheiten bedeutet. Und generell will Paris Saint-Germain unter Luis Enrique in der neuen Saison noch fluider spielen, häufiger Positionswechsel vollziehen. Eigentlich eine Strategie, die wie gemacht ist für Kolo Muani. Er ist nämlich kein reiner 9er, der sich permanent im Strafraum aufhält, sondern er bespielt gerne verschiedenste Räume, ist im kombinativen Bereich aktiv und versucht, seine Mitspieler in Szene zu setzen.

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(Photo by Catherine Steenkeste/Getty Images for Qatar Airways)

Die Statistiken in der neuen Saison sind aber auch nicht besonders vielversprechend. Gut 370 Spielminuten absolvierte der Stürmer, dabei traf er zweimal – einmal gegen Le Havre, einmal gegen Lille. Die Minuten pro Tor sind sogar solide, aber wer Kolo Muani in der laufenden Spielzeit häufiger beobachtet hat, wird feststellen müssen, dass er von seiner Glanzform bei den Hessen meilenweit entfernt ist. Als Joker beim Spiel gegen Arsenal beispielsweise konnte er gar keine Akzente mehr setzen, auch in vielen anderen Partien blieb er blass. Doch woran liegt das?

Kolo Muani: Die Probleme sind vielschichtig

Klar ist: Es gibt nicht nur einen Grund für die Kolo-Krise. Viele Dinge kommen zusammen, die alleine für sich gesehen gar nicht so einen großen Einfluss zu haben scheinen, zusammengenommen aber an allen Ecken und Enden für kleine Probleme sorgen. Einerseits ist natürlich der Spieler selbst gefordert. Er ließ in den vergangenen Monaten einige Großchancen liegen. Zwar besagt eine Floskel, dass ein Stürmer, der Chancen hat, noch immer deutlich besser ist als einer, der überhaupt nicht in gefährliche Abschlusssituationen kommt, aber wenn sich Kolo Muani in Paris durchsetzen will, muss er seine Quote nach oben schrauben.

Der zweite Punkt ist die fehlende Konstanz bei PSG. Klar, es reicht immer wieder für die Meisterschaft, keine Frage. Aber der große europäische Triumph blieb unter vielen Trainern aus und auch in der neuen Saison gab es nach einem verheißungsvollen Start schon wieder Patzer. 1:1 gegen Reims und Nizza, eine Niederlage bei Arsenal, nur ein Spiel ohne Gegentor in sieben Ligapartien: Das entspricht alles nicht den Vorstellungen, die man bei PSG hat. Manche Spieler sind in solchen Phasen anfälliger für eigene Leistungsschwankungen, der 25-Jährige gehört derzeit definitiv dazu und schafft es nicht, die nötigen Impulse zu setzen.

Der Spieler ist also nicht in bester Verfassung und die Konstanzprobleme des Teams helfen ihm auch nicht. Abschließend muss dann doch noch einmal die Ausrichtung thematisiert werden. Oder besser gesagt die der Gegner. PSG spielt einen ballbesitzorientierten, technisch hochwertigen Fußball, in dem RKM seine Stärken eigentlich gut ausspielen könnte. Es gibt allerdings ein „aber“: Die Gegner stehen oftmals sehr tief, haben gar kein Interesse daran, Räume zu offenbaren. Seine besten Spiele machte der Stürmer aber, wenn er oftmals mit Dynamik in die Räume rund um den Strafraum vorstoßen konnte.

Heißt: Es ist für ihn gar nicht leicht, in einem so dominanten System Platz zu bekommen. In Nantes hatte er den sehr oft, auch Frankfurt spielte mit Wucht und vielen schnellen Kontern. Bei PSG ist er nicht nur einer von vielen Offensivspielern, sondern gerade von Anfang an spielend auch oft einfach derjenige, der sich abarbeitet, ehe ein frischer Spieler seine Position übernimmt.

Da sich das System von PSG nicht so schnell ändern wird und Gegner gegen den Branchenprimus der Ligue 1 nicht auf einmal selbst dominant agieren werden, gibt es nur eine Lösung: Kolo Muani muss sein Spiel den Umständen anpassen. Das geht aber auch nur in Zusammenarbeit mit dem Trainerteam. Alle müssen Ideen finden, um den Angreifer besser einzubinden. Ansonsten droht die frustrierende Phase noch lange in dieser Form weiterzugehen.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

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