liga3-online.de
·6 février 2025
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Angesichts von nur vier Punkten Rückstand auf Platz 3 könnte man meinen, dass die Stimmung rund um Arminia Bielefeld derzeit durchaus positiv ist. Wie die Pfiffe und "Kniat raus"-Rufe nach der Niederlage gegen Essen jedoch gezeigt haben, ist das Gegenteil der Fall. Sportchef Michael Mutzel übt Kritik an Kapitän Mael Corboz, aber auch an den Fans.
Er war direkt nach Abpfiff sichtlich aufgebracht, Kapitän Mael Corboz, nachdem es von den Rängen deutliche Unmutsbekundungen als Reaktion auf die Niederlage gegen Rot-Weiss Essen gegeben hatte. Und so zeigte er den Fans mehrmals den Vogel und machte die Scheibenwischergeste, was die Anhänger nicht gerade besänftigte. "Wir sind uns einig, dass dieses Verhalten nicht in Ordnung war", berichtet Sportchef Michael Mutzel in der "Neuen Westfälischen" nach einem Gespräch mit dem 30-Jährigen.
Demnach galten die Gesten aber nicht allen Anhängern, sondern nur denjenigen Fans, die Corboz und Co. verbal angegangen waren. "Es ging ausdrücklich nicht um die Pfiffe an sich, sondern um persönliche Angriffe", so Mutzel, der den Kapitän diesbezüglich in Schutz nahm: "Wir verstehen, dass es eine menschliche Reaktion eines Spielers war, der über 90 Minuten alles gegeben hat und anschließend so angegangen wird." Gleichzeitig übt er auch Kritik an den Fans. "Bei aller berechtigten sportlichen Kritik darf eine gewisse Grenze nicht überschritten werden."
Trainer Mitch Kniat hatte auf die Pfiffe nach Spielende und die Rufe gegen ihn gelassen reagiert, vielmehr störten ihn die Pfiffe bereits im ersten Durchgang. Dies sei "kontraproduktiv" gewesen. "Man kann gerne nach 90 Minuten pfeifen, aber während des Spiels hat das garantiert keinen positiven Effekt auf die Spieler." So habe seine junge Mannschaft Probleme gehabt, damit umzugehen. Marius Wörl etwa, der solche Reaktionen zum ersten Mal erlebt habe, sei Kniat zufolge "komplett schockiert" gewesen.
Auch Vizekapitän Christopher Lannert hatte die Reaktionen als "nicht nachvollziehbar" und "nicht förderlich" bewertet. Auch am Tag nach dem Spiel seien die Reaktionen noch Thema gewesen, so der Arminia-Tag, am Dienstag dann aber schon nicht mehr. Vielmehr legt der Fokus nun auf dem Auswärtsspiel in Sandhausen, bei dem der DSC seinen Fans wieder einen Sieg schenken will.