dieblaue24
·20 janvier 2025
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·20 janvier 2025
VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Nein, diese Meldung wird keinen mehr überraschen: Der TSV 1860 hat am Montagnachmittag um 14.32 Uhr final die Reißleine gezogen und seinen erfolglosen Trainer Agis Giannikis offiziell beurlaubt - ausgelöst durch das verheerende 0:4-Debakel in Saarbrücken. Mit dem 44-jährigen Übungsleiter muss auch Langzeit-Co-Trainer Franz Hübl gehen.
Giannikis, der gestern noch das Spielersatztraining auf dem Einserplatz leitete und hinterher die eigene U19 beim 3:2-Testsieg gegen den Bayernligisten TSV Landsberg beobachtete, soll über sein endgültiges Aus bei den Löwen am Montagmorgen unterrichtet worden sein. „Agi Giannikis hat die Löwen in der vergangenen Saison nach einer Serie von Niederlagen übernommen, die Mannschaft stabilisiert und schlussendlich zum Klassenerhalt geführt“, erklärte Geschäftsführer Dr. Christian Werner in der Stellungnahme der Fußballfirma: „In der laufenden Saison ist die Mannschaft nun aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Aufgrund der Eindrücke beim Spiel in Saarbrücken habe ich mich unter Einbeziehung der Gremien und beider Gesellschafter dazu entschieden, durch einen Wechsel im Trainerteam neue Impulse zu setzen, um eine erfolgreiche Rückrunde zu spielen.”
Wer kommt als Retter? Ausgeschlossen ist, dass es zu großen Lösungen wie Michael Köllner oder Tobias Schweinsteiger kommt - und das einzig und allein aus klubpolitischen Gründen. Der Weg führt zum 48-jährigen Patrick Glöckner, der nach dem Hübl-Aus vermutlich auch einen eigenen Co-Trainer mitbringen wird. Bestätigt hat der Klub den neuen Trainer aber noch nicht.
Seine erfolgreichste Zeit als Übungsleiter erlebte der frühere Bundesliga-Profi beim SV Waldhof Mannheim. In 88 Spielen holte er gute 1,68 Punkte im Schnitt pro Partie. Seit Herbst 2023 war Glöckner vereinslos - jetzt seine neue Mission an der Grünwalder Straße 114. Rettet er die Löwen als Feuerwehrmann vor dem Abstieg? Die Aufgabe ist ambitioniert - allein aus dem Grund, weil ihm eine Vorbereitung fehlt. Dass überhaupt ein Trainer dieser Kategorie das sinkende Schiff übernimmt, ist ein erster Pluspunkt.
Glöckner, der in Bonn geboren ist, gilt als guter Freund des früheren DFB-Kapitäns Michael Ballack. In der Bundesliga hat Glöckner einst für Eintracht Frankfurt gespielt.
Damit ist klar: 1860 macht keine weiteren Experimente, und Glöckner feiert gegen den VfB Stuttgart II (Samstag, 14 Uhr) seine Premiere als frischgebackener Löwen-Trainer - es ist gleich ein Sechs-Punkte-Spiel für den 48-Jährigen. Um die Mannschaft auf dieses erste Endspiel einzuschwören, gibt es in dieser Woche nur eine öffentliche Einheit - morgen um 14.30 Uhr.
Nach db24-Informationen soll es in dieser Transferperiode als Einstiegsgeschenk für Glöckner auch Neuzugänge geben. Wichtig, um den geschwächten Kader etwas auszubalancieren. Gesucht wird vor allem ein zentraler Mittelfeldspieler. Hier läuft es auf Philipp Maier (SSV Ulm) hinaus. Eine Top-Verstärkung, um auf dem Spielfeld für Ordnung und Struktur zu sorgen. Er war in der Vorsaison Aufstiegsheld und eigentlich auch in dieser Zweitliga-Saison mehr oder weniger Stammkraft. Jetzt wechselt Maier zu 1860, jenen Klub, den er immer geil fand - und das ist kein Märchen…