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·28 février 2025
Polzin, Baumgart oder Walter: Welcher HSV-Trainer startete besser? Der große Vergleich
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·28 février 2025
Merlin Polzin wird am Sonntag zum elften Mal in dieser Saison in der 2. Bundesliga als Cheftrainer des Hamburger SV an der Seitenlinie stehen. Insgesamt ist es das zwölfte Mal, wenn man den Einsatz als Interimscoach gegen Hansa Rostock in der Saison 2023/24 mitzählt, als Polzin den Übergang von Tim Walter zu Steffen Baumgart überbrückte. Zieht man jedoch nur die Saison 2024/25 heran, in der Polzin nun zehn Spiele in Folge als Verantwortlicher auf der Trainerbank der Rothosen saß, ist ein Vergleich unter den letzten drei Cheftrainern des HSV durchaus interessant.
Am 1. Dezember 2024 übernahm Polzin zunächst für vier Spiele interimsweise das Amt des Hamburger Cheftrainers und überzeugte die Verantwortlichen derart, dass er mit einem Vertrag mit einem Vertrag als hauptamtlicher Cheftrainer belohnt wurde - zur Freude der HSV-Fans und der Profis, bei denen sich Polzin großer Beliebtheit erfreuen soll. Aus seinen ersten vier Spielen als Interimstrainer holte Polzin zwei Siege und zwei Unentschieden. Nachdem Polzin offiziell Cheftrainer wurde, gewann der HSV vier von sechs Spielen und trennte sich von Hannover 96 und Jahn Regensburg jeweils Unentschieden. Eine beeindruckende Bilanz, wenn man bedenkt, wie oft die Hamburger in der Vergangenheit auch Leistungseinbrüche zu verzeichnen hatten. Doch wie gut ist dieser Polzin-Start im Vergleich zu seinen Vorgängern? Wir stellen die jeweils ersten zehn Spiele des HSV unter Polzin, Baumgart und Walter in der 2. Bundesliga gegenüber.
*Das eigentlich dritte Pflichtspiel von Tim Walter als HSV-Cheftrainer war im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig, das die Hamburger mit 2:1 gewannen. Dieses Spiel wird in dieser Tabelle aber nicht berücksichtigt, da nur Ligaspiele verglichen werden.
Es zeigt sich also, dass Polzin von den drei Trainern den besten Start hinlegte und eine Mischung aus dem Offensivfußball Walters und der defensiveren Ausrichtung Baumgarts zu kombinieren wusste. Unter Polzin präsentierte sich der HSV torhungrig und dennoch defensiv stabil. Zwar kassierten die Hamburger unter Baumgart ein Gegentor weniger, erzielten aber auch satte acht eigene Tore weniger und holten zudem fünf Punkte weniger als unter Polzin.Rein nach Punkten schneidet Tim Walter von den drei Trainern am schlechtesten ab, wobei man dem 49-Jährigen zugute halten muss, dass seine Anfangszeit beim HSV auch aus Kaderperspektive vermeintlich deutlich schwieriger war als die seiner beiden Nachfolger. Die größte Unzufriedenheit unter den eigenen Fans bekam allerdings Steffen Baumgart ab.
Ex-HSV-Coach Tim Walter / Stuart Franklin/GettyImages
Seit 2018 ist der Hamburger SV nun schon in der 2. Bundesliga und versucht Jahr für Jahr verzweifelt den Wiederaufstieg zu schaffen - wird nun Trainer-Jungspund Merlin Polzin (34) der HSV-Trainer sein, dem das gelingt? Derzeit sind die Hamburger auf einem guten Weg und grüßen von der Tabellenspitze. Am Sonntag müssen die Nordlichter allerdings auswärts beim unbequemen SC Paderborn antreten.Während Steffen Baumgart nach seinem Aus beim HSV mittlerweile Cheftrainer bei Union Berlin in der Bundesliga ist, ist Tim Walter nach einem gescheiterten Engagement bei Hull City in England seit Ende November 2024 vereinslos.
Auch Daniel Thioune startete wie Steffen Baumgart mit 17 Punkten in seine ersten zehn Zweitligaspiele als HSV-Trainer. Fünf Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlage holte Thioune aus den ersten zehn Partien auf der Hamburger Bank. Nach einem anfänglich guten Ligastart mit fünf Siegen zum Saisonauftakt ebbte die überschwängliche Euphorie allerdings etwas ab. Für den heutigen Düsseldorfer Trainer war nach 31 Ligaspielen und einer Niederlage in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Dynamo Dresden zu Saisonbeginn wieder Schluss an der Elbe.
In der 2. Bundesliga startete allerdings ein Trainer fast so gut wie Polzin. Hannes Wolf holte in seinen ersten zehn Spielen als HSV-Trainer ebenfalls 22 Punkte. Wolf übernahm die Rothosen nach dem Abstieg aus der Bundesliga, gewann sieben seiner ersten zehn Spiele und holte ein Unentschieden. Das Torverhältnis unter Wolf betrug nach den ersten zehn Spielen 15:11 und somit etwas schlechter als das unter Polzin.Ebenfalls beeindruckend: Auch Dieter Hecking startete als Nachfolger von Hannes Wolf hervorragend in seine HSV-Zeit. Nach den ersten zehn Zweitligaspielen hatte Hecking mit sechs Siegen und drei Unentschieden stolze 21 Punkte und ein Torverhältnis von 22:8 auf dem Konto.Weniger gut lief es für Wolf-Vorgänger Christian Titz mit dem der HSV 2018 den Gang aus der ersten in die zweite Liga antrat. Titz machte exakt zehn Zweitligaspiele als HSV-Coach und holte dabei insgesamt 18 Punkte. Fünf Siege und drei 0:0-Unentschieden gab es unter dem heutigen Magdeburg-Coach für den HSV sowie ein Torverhältnis von 16:10
Hannes Wolf / Lukas Schulze/GettyImages
*Horst Hrubesch coachte 2021 interimsweise drei Zweitligaspiele des HSV und war zwischen den Amtszeiten von Thioune und Walter der Platzhalter auf der Hamburger Bank.
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