"Unmenschlich": Nigeria boykottiert Auswärtsspiel in Libyen | OneFootball

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·14 octobre 2024

"Unmenschlich": Nigeria boykottiert Auswärtsspiel in Libyen

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Nigerias Fußballer um Victor Boniface werden offenbar mehr als zehn Stunden an einem Flughafen festgehalten. In Libyen werden sie nicht antreten.

Abuja - Die nigerianische Fußball-Nationalmannschaft wird das für Dienstag angesetzte Auswärtsspiel in Libyen wegen Sicherheitsbedenken boykottieren. Wie der nationale Verband mitteilte, werde das Team nicht zum in Benina angesetzten Qualifikationsspiel für den Afrika-Cup antreten und stattdessen umgehend in die Heimat reisen. Grund dafür ist, dass die Delegation seit ihrer Ankunft am Sonntag "unmenschlich behandelt" worden sei.


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Demnach wurde die Mannschaft um Leverkusens Victor Boniface und den Augsburger Frank Onyeka laut Verbandsangaben mehr als 15 Stunden auf einem verlassenen Flughafen in der libyschen Stadt Al-Abraq festgehalten. Bei der Afrikanischen Fußballkonföderation (CAF) wurde deshalb eine formale Beschwerde eingereicht.

Später am Montag teilte die CAF mit, die "beunruhigenden und inakzeptablen Erfahrungen der nigerianischen Nationalmannschaft" als "sehr ernst" zu betrachten. Die Konförderation habe bereits mit den nigerianischen als auch den libyschen Behörden in Kontakt gestanden. "Gegen diejenigen, die gegen CAF-Statuten und -Regularien verstoßen haben, werden angemessene Maßnahmen ergriffen", hieß es.

Boniface hielt seine Follower bei X mit einer Art Live-Ticker auf dem Laufenden. "Helft mir, meine Großmutter anzurufen und ihr zu sagen, dass es ihrem Enkel gut geht. Das ist krank", schrieb er unter anderem - oder: "Das wird jetzt unheimlich. Ihr könnt die Punkte haben. Wir wollen nur in unser Land zurückkehren." Am Abend schrieb er, dass er "zurück in Nigeria" sei.

Als Mannschaftskapitän habe er "zusammen mit der Mannschaft entschieden, dass wir dieses Spiel NICHT spielen werden", schrieb William Troost-Ekong in den Sozialen Medien: "Sollen sie doch die Punkte haben." Nach den Vorkommnissen am Flughafen habe das Team Sicherheitsbedenken für die dreistündige Busfahrt von Al-Abraq nach Benina. "Wir werden es nicht akzeptieren, mit dem Auto irgendwohin zu fahren, denn selbst mit Sicherheitspersonal ist es nicht sicher. Wir können uns nur vorstellen, wie das Hotel oder das Essen aussehen würde, wenn wir unsere Reise fortsetzen."

Der libysche Fußball-Verband LFF reagierte am Montagmittag mit einer Stellungnahme auf X, man sei "zutiefst besorgt" über den Vorfall: "Wir hoffen, dass dieses Missverständnis mit Verständnis und gutem Willen gelöst werden kann". Der Flug sei umgeleitet worden "aufgrund von Routineprotokollen der Flugsicherung, Sicherheitskontrollen oder logistischen Herausforderungen", wie sie im internationalen Flugverkehr auftreten könnten.

Delegationsmitglied Victor Ikpeba forderte harte Sanktionen gegen Libyen und unterstützte die Entscheidung zum Boykott des Spiels. "Wenn die CAF ihren Job versteht, sollte Libyen aus dem internationalen Fußball ausgeschlossen werden", sagte Afrikas Fußballer des Jahres 1997 der Nachrichtenagentur AFP: "Das ist ein Hochrisikoland, und man fragt sich wirklich, wer dafür gesorgt hat, dass Libyen seine Spiele zu Hause austrägt."

Er habe noch "nie" so etwas erlebt, "was ich in den letzten Stunden in Libyen erlebt habe. Die Mannschaft ist nicht sicher, und auch wir, die mit ihr reisen, sind nicht sicher. Wir waren mehr als 10 Stunden lang wie Geiseln in einem verlassenen Flughafen eingesperrt."

Das Hinspiel hatte Nigeria am vergangenen Freitag mit 1:0 gewonnen. Die Super Eagles sind in Gruppe D mit sieben Punkten Tabellenführer, Libyen ist mit einem Zähler Schlusslicht.

Foto: © AFP/SID/FRANCK FIFE

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