FCBinside.de
·29 octobre 2024
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Die Bayern-Offensive funktioniert seit der Ankunft von Vincent Kompany auf beeindruckende Art und Weise. Alleine in der Bundesliga stellt der deutsche Rekordmeister mit 29 Treffern den besten Angriff und stellte damit bereits den Bundesliga-Rekord ein. In der Folge kommt es aktuell zu einem intensiven Konkurrenzkampf insbesondere auf den Flügelpositionen. Einer, der dabei offenbar völlig den Anschluss verliert, hört auf den Namen Mathys Tel. Wie geht es mit dem französischen Wunderkind weiter?
Serge Gnabry und Michael Olise hatten auf den Flügelpositionen lange Zeit die Nase vorn und konnten die Top-Stars um Leroy Sané, Kingsley Coman und Mathys Tel größtenteils verdrängen. Sané und Coman drängen sich aktuell jedoch ebenfalls auf, während Youngster Tel scheinbar voll und ganz den Anschluss verliert. Was ist mit dem Top-Talent los?
Noch in der vergangenen Spielzeit war Tel ein wichtiger Faktor im Spiel des FC Bayern. Zwar verzeichnete der Shootingstar lediglich neun Startelfeinsätze, als Einwechselspieler glänzte er jedoch mit brutaler Effizienz. Tel, so schien es damals, macht bei den Münchnern enorm schnelle Entwicklungsschritte und könnte schon bald fester Bestandteil der ersten Elf werden. Zu Beginn wurde er noch im Sturmzentrum eingesetzt, später wirbelte der 19-Jährige auf dem Flügel. Am Ende der Saison verzeichnete der französische U21-Nationalspieler eindrucksvolle 16 Torbeteiligungen (zehn Tore, sechs Assists) bei “nur” 1.406 Einsatzminuten.
Aktuell befindet sich Michael Olise in Top-Verfassung, Serge Gnabry scheint seine alte Form ebenfalls wiederzufinden, Leroy Sané und Kingsley Coman bauen zudem Druck auf die Stammkräfte auf. Tel bekam zu Beginn der Saison noch Chancen als Joker, spielte in der Vorbereitung auch keine bedeutungslose Rolle – dort soll er Vincent Kompany noch mehr als überzeugt haben. Dass der Belgier also schlichtweg nicht mit dem Rechtsfuß plant, ist vollkommen ausgeschlossen.
Vielmehr ist die aktuelle Tel-Situation die Folge eines natürlichen Entwicklungsprozesses. In der vergangenen Saison machte der Offensiv-Allrounder große Schritte nach vorne, auch das Quäntchen Glück schien auf der Seite des Franzosen zu sein – so erzielte Tel in wichtigen Spielen wie gegen Kopenhagen oder Manchester United äußerst wichtige Tore. Momentan befinden sich die Münchner hingegen in einer sportlich deutlich veränderten Situation.
In der Offensive ist man geradezu nicht mehr auf einen Super-Joker angewiesen, als viel zu stark erweist sich aktuell die erste Elf. Zudem ist es nur folgerichtig, dass Tel seine wenigen Kurzeinsätze nicht gleich so sehr zurückzahlen kann wie noch vor einem Jahr. Dadurch, dass sich der einstige 20-Millionen-Transfer aber in den entscheidenden Momenten nicht in den Fokus spielen konnte und Spieler wie Sané mehr Leistung von der Bank bringen, bleibt Kompany keine andere Möglichkeit, als die Spielzeit von Tel zu reduzieren.
Für den Youngster ist das logischerweise eine unbefriedigende Situation. Momentan wirkt es zudem so, als wenn eine Lösung des Problems nicht wirklich in Sichtweite scheint. Doch die genannten Qualitäten von Tel können ihm bei der lang andauernden Saison noch zugutekommen. Denn die Bayern verfügen mit Gnabry, Coman und Sané über verletzungsanfällige Flügelspieler, auch die vergangene Saison hat gezeigt, dass Kane nicht dauerhaft im Drei-Tages-Rhythmus 90 Minuten abrufen kann. Aller Voraussicht nach werden Tels Momente in den kommenden Monaten kommen – dass er diese dann nutzt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Der 1,83 Meter große Angreifer, der immer wieder seine Liebe zum deutschen Rekordmeister betont, wird im vergangenen Sommer jedoch nicht sein Riesentalent im Urlaub gelassen haben. Von daher gilt für Tel vor allem eine Devise: Geduld.
Ob ein Leihgeschäft im Winter bereits ein Thema sein könnte, gilt es daher für die FCB-Verantwortlichen in den kommenden Wochen zu beantworten. Grundsätzlich würde man ein großes Risiko im Sturmzentrum eingehen, so wäre Thomas Müller dann der einzige mögliche Kane-Ersatz im Kader. Wie Sky berichtet, ist Tel mit seiner Situation beim deutschen Rekordmeister aktuell überhaupt nicht zufrieden. Auch die Verantwortlichen hadern mit der Entwicklung des Stürmers. Demnach erwartet man, dass dieser den nächsten Schritt im Profibereich macht. Nach Informationen von Sky-Reporter Florian Plettenberg wird FCB-intern über eine Leihe im Winter nachgedacht. Das Ziel ist es, Tel regelmäßige Spielzeit zu verschaffen.
Auch eine Leihe im Sommer könnte an der Säbener Straße diskutiert werden. Wäre das der sinnvolle Schritt für Tel? Dafür sprechen würde, dass der 19-Jährige die so wichtige Spielzeit erhielte, die er in seinem jungen Alter benötigt, um sich weiterzuentwickeln. Die Bayern-Verantwortlichen sind sich mehr als bewusst, welch enorme Qualitäten Tel hat und wollen ihn daher gewiss langfristig in der ersten Elf sehen. Für Tel wäre es daher von Bedeutung, einen Verein zu wählen, der ebenfalls auf internationalem Niveau spielt. Denn Tel hat auch in der Königsklasse seine Spielfreude bereits unter Beweis gestellt. Angeblich sollen bisher lediglich Gladbach und Werder Bremen die Fühler nach dem Offensiv-Allrounder ausgetreckt haben.
Foto: IMAGO
Dagegen spricht, dass die Münchner mit Tel einen Spieler haben, der sich enorm mit dem Verein identifiziert und über seinen Berater immer wieder verlauten ließ, dass er sich in die Mannschaft hereinkämpfen möchte. Er wirkte bis dato nicht so, als würde er aufgrund seiner Situation Unruhe in der Mannschaft stiften. Kompany hat daher einen Spieler, den er jederzeit flexibel einsetzen kann und der definitiv schon das Niveau hat, um sich bei den Bayern auch in die Startelf zu spielen. Solch einen Spieler zu verleihen, wäre ein qualitativer Verlust, zudem für Tel schlicht und einfach nicht vonnöten.
Die Tel-Situation bleibt daher vorerst verzwickt, keinesfalls aber aussichtslos. In der langen Saison wird es für den Franzosen auf viel Geduld und die richtigen Momente ankommen. Sollte er diese nutzen, kann er auch für Vincent Kompany schnell eine ganz andere Rolle spielen – und eine zeitnahe Leihe schlussendlich nur zu einem kurzen Gedankenspiel werden.
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