Löwenmagazin
·6 November 2024
Löwenmagazin
·6 November 2024
Droht die Insolvenz? Ist ein finanzielles Sicherheitspaket für die positive Fortführungsprognose an Bedingungen geknüpft? Vielleicht sogar an eine Personalentscheidung? Die Löwen müssen sich darauf verständigen zwei Bereiche auseinander zu dividieren. Ein Kommentar.
Der Volksmund sagt: “Viele Köche verderben den Brei.” Bei den Löwen ist es hingegen nur ein einziger Koch. Derjenige, der bei Vertragsverhandlungen die Papiere immer wieder ordentlich versalzt. Sprichwörtlich gemeint, natürlich. Indem er diverse Bedingungen aufstellt, die vom Mitgesellschafter e.V. zu erfüllen sind. So wird stets ein völlig unnötiges Drohszenario heraufbeschwört, das den Löwen sowohl medial schadet, als auch bei strategischen Entscheidungen im Hinblick auf die Unternehmensführung der Profifußball KGaA.
Noch einmal die Situation: Die TSV München von 1860 GmbH & Co KgaA ist ein hochverschuldetes Unternehmen und muss jährlich von beiden Gesellschaftern unterstützt werden. Der e.V. leistet seine Unterstützung dahingehend, dass er die immensen Kosten für das Nachwuchsleistungszentrum übernimmt. HAM International hilft mit Darlehen/Genussscheinen aus. Während der e.V. sich verpflichtet hat, die Kosten für das NLZ zeitlich unbegrenzt zu übernehmen, verhandelt HAM International jedes Jahr aufs Neue. Und stellt dabei unternehmensstrategische Bedingungen auf.
Das heißt für Otto Normallöwe etwas einfach erklärt: Die Gesellschafter verhandeln, ob sie die Profifußball KGaA überhaupt weiterführen oder in die Insolvenz schicken. HAM stellt dabei klubstrategische Bedingungen. In der Konsequenz heißt das: unternehmensstrategische Entscheidungen werden damit automatisch zu einem klubpolitischen Spielball.
Man kann nur hoffen, dass beide Gesellschafter sich in Zukunft darauf verständigen, dass jegliche Personalentscheidungen zeitlich deutlich abgegrenzt von Finanz-Verhandlungen getroffen werden. Nur so kann einigermaßen garantiert werden, dass Entscheidungen im Hinblick auf Personal unternehmensstrategisch und nicht klubpolitisch getroffen werden.
Welcher Koch auch immer diesen versalzenen Brei jährlich zubereitet, es schadet dem TSV München von 1860 in zweierlei Hinsicht. Zum einen wird ständig in der Presse das Horrorszenario dargestellt und das Image leidet, zum anderen werden unternehmerische Entscheidungen nicht unbedingt unter unternehmensstrategischen Gesichtspunkten getroffen. Und zuletzt, das ist noch ein dritter Punkt – finden die Gesellschafter so nur schwer zueinander.