FC Bayern: Dayot Upamecano und Minjae Kim – Zukunft oder Auslaufmodell? | OneFootball

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·20 Februari 2025

FC Bayern: Dayot Upamecano und Minjae Kim – Zukunft oder Auslaufmodell?

Gambar artikel:FC Bayern: Dayot Upamecano und Minjae Kim – Zukunft oder Auslaufmodell?

Minjae Kim und Dayot Upamecano prägen aktuell die Geschicke im Abwehrzentrum des FC Bayern München. Ist damit die perfekte Kombination für die nächsten Jahre gefunden oder wird im Sommer bereits der nächste teure Innenverteidiger gekauft?

Lucas Hernández, Benjamin Pavard, Tanguy Nianzou, Dayot Upamecano, Matthis de Ligt, Minjae Kim, Hiroki Ito. Die Namen der Hochkaräter, die in den letzten fünf Jahren in die Viererkette des FC Bayern München gewechselt sind, klingen auf den ersten Blick durchaus beeindruckend.


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Circa 300 Millionen Euro gab der Verein in diesem Zeitraum für Transfers in der Abwehrzentrale aus. Deutlich mehr als seit der Saison 2019/2020 in Offensivspieler investiert wurde (circa 213 Millionen Euro).

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FC Bayern: Die aktuelle Situation von Kim und Upamecano

Mit Upamecano und Kim hat sich diese Saison zum ersten Mal seit längerer Zeit ein Innenverteidigerduo gefunden, das das volle Vertrauen des Trainers zu genießen scheint. Zwar sind die Ungenauigkeiten im Spielaufbau des Koreaners nach wie vor vorhanden und auch Upamecano leistet sich immer noch den einen oder anderen Fehler im Defensivverhalten. Doch haben sich beide Spieler mit Unterstützung des Trainers stabilisiert und können durch ihr Tempo und ihre Stärken im direkten Zweikampf und der Antizipation eine wichtige Rolle im aktuellen Konstrukt einnehmen.

Trotz der sichtbaren Schwächen der beiden Spieler setzt Vincent Kompany in seinem System mit enorm hoher Viererkette auf Upamecano und Kim. Wahrscheinlich ist es auch diese Klarheit, die den aktuellen Innenverteidigern Sicherheit gibt. Gerade bei Upamecano war es in der Vergangenheit auffällig, dass er nach schwachen Aktionen zusätzlich verunsichert war und dies seine Leistung merklich schwächte.

Upamecano: Topleistungen in den letzten Spielen

Die Frage, die sich viele Bayern-Fans nun stellen ist, ob das aktuelle Duo perspektivisch die nächsten Jahre in München prägen kann oder ob die angesprochenen Schwächen zu stark zum Tragen kommen. Upamecano verspricht seit Jahren sowohl im Spielaufbau, den er mit enormer Übersicht, langen Diagonalpässen und seinem Kurzpassspiel gestalten kann, als auch im Verhalten gegen den Ball Weltklasse.

Auch zuletzt im Champions-League-Playoff-Hinspiel gegen Celtic Glasgow konnte er diese Fähigkeiten unter Beweis stellen. Im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen war er ebenfalls bester Bayern-Spieler auf dem Platz und trug maßgeblich dazu bei, dass gegen das Spitzenteam aus Nordrhein-Westfalen kein Gegentor fiel.

Kann er diese Form über eine längere Zeit halten und sogar ausbauen, sollte er in Zukunft weiterhin den Fixpunkt in der Abwehrzentrale bilden.

Kim: Zwischen solide und Zweikampfmonster

Auch Kim spielt bisher eine solide Saison. Mit wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise dem Bundesliga-Rückspiel gegen Holstein Kiel, hat er sich inzwischen in der Bundesliga etabliert. Sowohl seine physische Dominanz als auch sein Timing in Zweikämpfen und seine Kopfballstärke sind hierbei Punkte, die herausragen.

Betrachtet man nur das Zweikampfverhalten, ist er hier vielleicht sogar eine Nasenlänge vor seinem Partner in der Innenverteidigung anzusiedeln – obwohl es auch Situationen gibt, in denen er sich verschätzt. So beispielsweise gegen Celtic im Rückspiel, als er sich unnötigerweise für eine Grätsche entschieden hat. Überdies ist seine Leistung mit Ball am Fuß noch ausbaufähig. Zwar verfügt Kim über ein gutes Passspiel, allerdings nicht auf dem Niveau von Upamecano.

Während er bei langen Bällen eine gute Quote aufweist, kann er häufig im Spielaufbau durch kurze Pässe das Spiel der Bayern nicht optimal aufziehen. Insbesondere unter Gegnerdruck kann dies zu Problemen und Fehlern beim Koreaner führen. Auch schaltet er sich seltener ins Offensivspiel ein und kann so weniger gefährliche Situationen kreieren.

Upamecano und Kim: Ein Duo für die Zukunft?

Im Zusammenspiel der beiden Innenverteidiger fällt auf, dass sie sich gerade im Defensivverhalten gut ergänzen. Hier erkennt man den Grund, warum Vincent Kompany so überzeugt von den beiden Spielern zu sein scheint.

Denn in den überwiegenden Partien dieser Saison bilden sie eine stabile Innenverteidigung. Dies ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt wie potentiell risikoreich das Defensivsystem unter Kompany ist. Das zeigt sich in den Situationen, in denen die gegnerische Offensive in die tiefen Räume der Bayern-Defensive durchdringen kann.

Wenn dies geschieht, ergeben sich hieraus fast immer hochkarätige Chancen. Deswegen entsteht ein Problem in der Außenwahrnehmung der Innenverteidiger, da sie in diesen Situationen alles andere als souverän wirken, auch wenn der Hauptgrund für diese Defizite weniger in der Individualleistung als vielmehr systemisch bedingt ist.

In der Spieleröffnung können sich die Stärken von Upamecano und Kim ebenfalls komplemetieren. Der Franzose kann hier die pressingresistente Rolle mit gelegentlichen Vorstößen übernehmen, während Kim lange Diagonalbälle einstreut.

Die Schwächen des Duos wurden zuletzt gegen Leverkusen offengelegt, als der Gegner das Pressing so lenkte, dass der Ball immer wieder bei Kim (und Ito) landete, weil sie dort Schwächen im Aufbauspiel ausmachten. Ein weiterer Punkt, der zu beachten ist und der Louis van Gaal schlaflose Nächte bereiten würde ist, dass beide Spieler rechtsfüßig spielen und so nicht die idealen Winkel im Aufbauspiel nutzen können.

Die Kadersituation in der Innenverteidigung

Grund für das Vertrauen in die aktuelle Stammverteidigung ist natürlich auch die personelle Situation im Kader. Dadurch, dass die Sommerneuzugänge Hiroki Ito und Josip Stanišić die komplette bisherige Saison verpassten, waren die Alternativen hier sehr rar gesät.

Eric Dier ist zwar ein zuverlässiger Spieler, der seine Qualitäten als Backup mehr als unter Beweis stellen konnte, doch macht sich sein Tempodefizit unter Kompany deutlich stärker bemerkbar als unter Tuchel. Vermutlich auch deswegen wird sein im Sommer auslaufender Vertrag eher nicht verlängert werden.

Diese Lage führte auch dazu, dass Upamecano und Kim fast jedes Spiel bestreiten mussten und gerade Kim trotz einer latenten Verletzung auf dem Platz stehen musste. Ob die Rückkehrer Ito und Stanišić schnell zu Ihrem alten Niveau zurückfinden können bleibt abzuwarten. Beide sind auch als Außenverteidiger einsetzbar und ebenfalls als Planstelle dort vorgesehen.

Was passiert im Sommer beim FC Bayern?

Auch deswegen ist momentan häufiger über potentielle neue Innenverteidigerkandidaten zu lesen, die beobachtet werden. Zuletzt wurden hier die Namen Ousmane Diomande von Sporting Lissabon und Dean Huijsen von AFC Bournemouth gehandelt. Beide Spieler wären wohl mit viel Potential, allerdings auch mit hohen Ablösesummen verbunden.

Sollten Kim und Upamecano ihre bisherigen Leistungen weiter bestätigen können ist zu überlegen, ob eine so teure Alternative für die Innenverteidigung notwendig ist, die sich somit in die Reihe der preisintensiven Neuverpflichtungen der letzten Jahre einreihen würde.

Die wahrscheinlich bessere Option wäre hier dem Duo Kim und Upamecano das volle Vertrauen zu schenken und entweder mit Eric Dier zu verlängern oder einen alternativen günstigeren Backup im kommenden Sommer zu verpflichten, damit die koreanisch-französische Koproduktion die kommenden Jahre den bayerischen Abwehrblock festigen kann.

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