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REAL TOTAL

·29 Desember 2024

Frag’ den Redakteur: Trainerfrage, Transferziele, Positionsrätsel

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Arda Güler (l.) und Aurelién Tchouaméni (r.) kamen schon auf mehreren Positionen zum Einsatz: Foto: Denis Doyle/Angel Martinez/Getty Images

Frage von realm2.0: Wen prophezeist du für 2025/26 auf dem Trainerposten? Carlo, Alonso oder hast du sonst noch wen auf dem Zettel?


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Antwort Yannick: Das ist eine Frage, die sich zum jetzigen Zeitpunkt nur unzureichend beantworten lässt, da der weitere Saisonverlauf in dieser Hinsicht maßgeblich ausschlaggebend sein wird. Es ist nun mal so, dass die Bewertung einer Spielzeit bei den Königlichen unmittelbar mit den erreichten Titelgewinnen zusammenhängt. Und da steht man aktuell – von der zeitweise gerechtfertigten Kritik an Ancelotti mal abgesehen – mit zwei von zwei möglichen Trophäen dar und ist in den anderen Wettbewerben, trotz der bekannten zwischenzeitlichen Schwierigkeiten, noch voll im Rennen. Einzig ein frühzeitiges Ausscheiden in der Königsklasse könnte sich für „Carletto“ in den nächsten Wochen als akut jobgefährdend erweisen.

Dass Xabi Alonso mittelfristig die Nachfolge des Italieners antreten wird, steht für mich jedoch fest. Nur der Zeitpunkt ist noch offen. Ob dies dann schon zur kommenden Saison der Fall sein wird oder erst 2026 (der Zeitpunkt, zu dem übrigens die Verträge beider Trainer auslaufen), wird wie gesagt von der Titelbilanz der kommenden sechs Monate abhängen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass diverse Details diesbezüglich hinter den Kulissen bereits geklärt sind. Einen anderen ernsthaften Kandidaten für den Posten sehe ich aktuell nicht, eine Überraschung á la beispielsweise Raúl González halte ich für ausgeschlossen.

Frage von doge: Wenn du dir zwei bis drei Spieler für das nächste Sommertransferfenster aussuchen könntest (Geld ist egal), welche wären das?

Antwort Yannick: Es gibt zwei Positionen auf denen dringender Handlungsbedarf besteht: Real benötigt unbedingt einen echten Carvajal-Ersatz und einen zusätzlichen Innenverteidiger. Für die Rechtsverteidiger-Position ist die Wahl klar: Trent-Alexander Arnold. Ob Carvajal nach seiner schweren Verletzung jemals wieder der Alte wird, steht schlichtweg in den Sternen, und für eine komplette Saison auf allerhöchstem Niveau ist Lucas Vázquez einfach nicht (mehr) ausreichend. Mit seiner enormen Spielintelligenz und Offensivpower wäre der englische Nationalspieler derjenige Akteur, der Carvajal in seiner Spielweise am nächsten kommt, dazu kämen noch die gefährlichen Standards. Defensiv sehe ich jedoch auch bei Trent noch Entwicklungspotential, in diesem Aspekt ist das Fehlen Carvajals am schwersten zu kompensieren. Glaubt man den Berichten der spanischen Presse in den letzten Tagen, ist ein Transfer des Liverpooler Eigengewächses zur kommenden Saison sogar sehr wahrscheinlich.

Für die Innenverteidiger-Position habe ich zwei konkrete Kandidaten im Kopf: William Saliba und Alessandro Bastoni. Da David Alaba, unabhängig davon, in welcher Verfassung er von seiner Verletzung zurückkehrt, so oder so regelmäßige Pausen benötigen wird, braucht es einen Innenverteidiger, der zwar noch Entwicklungspotential besitzt, aber gleichzeitig über genug Erfahrung verfügt, um sofort helfen zu können. Das trifft auf beide Akteure zu. Ebenso bringen beide Spieler die nötige Körperlichkeit und Kopfballstärke mit, verfügen über eine gute Antizipationsfähigkeit und organisatorische Fähigkeiten. Unter dem Strich moderne Verteidiger, die sich, glaube ich, auch hervorragend mit Antonio Rüdiger ergänzen würden. Da Bastoni zudem Linksfuß ist, würde ich aktuell sogar eher mit dem Italiener gehen.

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Frage von realm2.0: Wo siehst du Tchouaméni in Zukunft? Auf ZDM ist Camavinga meiner Meinung nach stärker als er und in der IV ist er gut, aber aus meiner Sicht auch nicht weltklasse. Schafft er noch die Wende oder wird er in einigen Jahren ein Verkaufskandidat werden?

Antwort Yannick: Eines gleich einmal vorneweg: Langfristig sehe ich Tchouaméni nicht in der Innenverteidigung, dafür sind die Unzulänglichkeiten in der Strafraumverteidigung und die Tempodefizite für das allerhöchste Level zu groß. Insbesondere an Ersterem ließe sich zwar gut arbeiten – zumal er nicht der einzige Akteur ist, der in dieser Kategorie schlecht abschneidet –, aber erfahrungsgemäß tun sich positionsfremde Spieler (siehe Lucas Vázquez) oftmals schwer, gewisse defensive Verhaltensweisen zu adaptieren.

Auf der Sechserposition sehe ich bei Tchouaméni durchaus die Anlagen, in die Weltklasse aufzusteigen. In Ballbesitz imponiert mir vor allem sein Blick für die progressiven Pässe und sein zumeist vertikales Denken, gegen den Ball ist er vor allem in direkten Duellen eine Macht. Aber der Franzose ist auch ein Spielertyp, der davon lebt, welche Spieler um ihn herum agieren und seine Schwächen kaschieren können. Einerseits braucht er einen laufstarken Spieler vom Format Valverde neben sich, der auch jene Lücken zu schließen vermag, welche er aufgrund seines Temponachteils nicht immer stopfen kann. Andererseits strahlt der der Franzose unter hohem Druck nicht immer der größte Sicherheit aus, weshalb ein ballsicherer Vorder-/Nebenmann enorm wichtig ist. So kann er seine Stärken im Passspiel oft nur ausspielen, wenn er einen freien Fuß besitzt.

Camavinga ist in dieser Hinsicht eventuell der „komplettere“ Spieler, der über wenig bis kaum Schwächen verfügt, und deshalb für das Spiel der Blancos aktuell oftmals die wertvollere Variante darstellt. Im richtigen Setting, ergo dem passenden System und den richtigen Nebenleuten, ist Tchouaméni aber aufgrund seiner Extraklasse in den oben genannten Kategorien und seiner größeren Positionsdisziplin allerdings ähnlich wertvoll. Als Verkaufskandidat sehe ich ihn deshalb vorerst einmal nicht.

Frage von Ramos44: Wie kann es sein, dass Ancelotti diese schlechte Kaderplanung akzeptiert?

Antwort Yannick: Dass Ancelotti mit der Kaderplanung zu hundert Prozent einverstanden ist, glaube ich nicht. Aber öffentlich kommunizieren wird er das nie. Der Grund: Er würde sich somit vermutlich sein eigenes Grab schaufeln. Pérez und die Führung der Königlichen öffentlich anzugreifen, das traut sich kein Trainer. Ancelotti ist lange genug dabei, um zu wissen, was er durch öffentliche Äußerungen in dieser Hinsicht auslösen würde. Das würde für noch mehr Aufsehen und Trubel sorgen als ohnehin schon.

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Es kommt ja auch ganz selten vor, dass Ancelotti auf einer Pressekonferenz das Team oder einzelne Spieler wirklich mal heftig kritisiert. So schafft er es – zumindest in Teilen – die Aufmerksamkeit vom Team wegzulenken und rückt stattdessen sich selbst in die Schusslinie. Das tut er bewusst, um die Spieler zu schützen. Dass er intern gänzlich anders auftritt und auch personelle Entscheidungen kritisch begleitet, davon bin ich felsenfest überzeugt. Das nicht nach außen zu tragen, ist in vielerlei Hinsicht jedoch die richtige Herangehensweise – auch, wenn sich der eine oder andere so manches Mal eventuell deutlichere Worte wünschen würde.

Frage von realm2.0: Endrick und Arda: Auch wenn er aktuell meiner Meinung nach zu wenig Spielzeit erhält, frage ich mich schon, ob Endrick jemals einen Vini, Mbappé oder Rodrygo verdrängen kann? Selbiges bei Arda: Ich feiere ihn extrem und bin mir sicher, dass er unter anderen Umständen (andere Taktik) zum Weltstar werden könnte, aber wird ihm das auch bei Real gelingen? Spieler mit ähnlichen Spielstil sind allesamt mehr oder weniger gescheitert in Madrid oder wurden zu schnell verkauft.

Antwort Yannick: Zu Endrick: Es ist seine erste Saison in Europa und anstatt Vergleiche zu Vinícius und Rodrygo im Hier und Jetzt zu ziehen und über mögliche Stammplatz-Chancen zu spekulieren, sollte man eher darauf blicken, wie sich jene Akteure in ihren ersten Saisons bei den Königlichen geschlagen haben. Und auch da wird man feststellen, dass es bei beiden auch eher schleppend losging: Castilla-Einsätze, Verletzungen, einige Spiele nicht im Kader… Dass Endrick bisher nur auf so wenige Einsatzminuten kommt, ist zwar nicht unbedingt optimal, aber auch kein Beinbruch. Man sollte sich manchmal auch vielleicht von der Vorstellung verabschieden, dass ein 18-Jähriger sofort zum unangefochtenen Stammspieler aufsteigen muss. Dass man in diesem Alter eventuell eine Anpassungsperiode benötigt, ist völlig okay – und auch einfach normal. Natürlich sollten in absehbarer Zukunft auch die Einsatzzeiten steigen, da es komplett ohne Spielpraxis natürlich auch nicht funktioniert, aber auch hier werden Verein und Spieler schon eine Lösung finden – notfalls eben eine Leihe. Dass er die Anlagen hat, sich mittelfristig durchzusetzen, sehe ich schon. Alleine diese Mischung aus Wucht und Explosivität, die er mitbringt, verkörpert ein einzigartiges Profil, mit dem viel möglich erscheint.

Was nach so einem Eingewöhnungsjahr möglich ist, zeigt ja gerade das Beispiel Arda Güler. Bei ihm habe ich jedoch eine klare Meinung: Um sein Potential vollends zu entfalten und sich langfristig bei Real durchzusetzen, muss er zwangsläufig eine Position im zentralen Mittelfeld besetzen. Wenn er als eingerückter Rechtsaußen zum Einsatz kam, machte er seine Sache zwar immer ordentlich bis gut, für die Weltspitze fehlt ihm auf dieser Position jedoch ein elementares Element in seinem Spiel: Der entsprechende Top-Speed und die dazugehörige Athletik. In meinen Augen besitzt er alle Fähigkeiten und Fertigkeiten, um aufgrund seiner Spielintelligenz und herausragenden Technik sowie seines Passspiels zu einer Art Modric-Erbe heranzuwachsen. Als verkappter Rechtsaußen könnte ihm jedoch das Schicksal eines Martin Ødegaard blühen: Eigentlich gut, aber auf dieser Position dann für Reals Ansprüche doch irgendwie nicht gut genug.

Und seien wir doch ehrlich: Güler wird sich seinem Gegenspieler nie in Manier eines Vinícius oder Rodrygo entledigen können – weil er diese Voraussetzungen schlichtweg nicht hat. Was aber auch nicht weiter schlimm ist, schließlich kann er derjenige sein, der diese Spieler entsprechend in Szene setzt. Ähnlich wie bei Tchouaméni bin auch bei Güler der Meinung: Er ist ein Spieler, der das richtige „Environment“ um sich herum braucht, um zu funktionieren und aufzublühen. Dann kann er weltklasse werden – bei Real Madrid.

Frage von iwant: Warum hat Real Madrid ein so schlechtes Ticketsystem? Tickets für die Öffentlichkeit sind erst eine Woche vorher erhältlich und es werden auch nie alle verfügbaren Tickets freigeschaltet. Als Fan, der noch Flug und Hotel buchen muss, ist dies sehr mühsam. Sind da Anpassungen geplant? Da ich das Risiko nicht eingehen will und dann ohne Tickets da stehe, habe ich nun jeweils teure VIP-Tickets gekauft welche früher erhältlich sind.

Antwort Yannick: Ein leidiges Thema, bei dem ich dir aber leider keine zufriedenstellende Antwort geben kann. Auch ich bin schon regelmäßig am Online-Ticketshop verzweifelt. Das Vorgehen mit den VIP-Tickets ist leider eine „Masche“ der Königlichen, um die rentablen VIP-Plätze veräußern zu können, da man so hofft, Fans aufgrund der Sicherheit der Tickets eher zum Kauf bewegen zu können. Eine andere, risikolose Lösung an Tickets zu kommen, kenne ich leider auch nicht. So unköniglich sowohl der Ablauf des Verkaufs als auch der Ticketshop selbst sind – da das Bernabéu trotzdem quasi immer ausverkauft ist, sieht der Klub – auch dank der globalen Nachfrage – kaum Gründe, da was zu ändern.

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