"Genau solche Siege brauchst du": RWE-Höhenflug hält weiter an | OneFootball

Er hält weiter an, der Höhenflug von Rot-Weiss Essen: Beim 1:0 gegen Mannheim feierte RWE am Sonntagabend den vierten Sieg in Folge, steht nun bei 19 Punkten aus den letzten sieben Partien und hat sich in der Tabelle weiter Luft verschafft. Trainer Uwe Koschinat lobte vor allem die kämpferische Einstellung, fand aber auch Kritikpunkte.

"Jeder hat gespürt, dass wir alles reingefeuert haben"

"Der RWE ist wieder da": Lautstark und minutenlang feierten die Fans von Rot-Weiss Essen den erneuten Sieg zusammen mit ihrer Mannschaft. Zum sechsten Mal in Folge blieb diese zuhause ungeschlagen, was nach der Partie auch wieder zu "Uwe, Uwe"-Rufen in Richtung des Cheftrainers führte. Dieser gab sich im Interview mit "MagentaSport" gewohnt ruhig, nachdem er in den 90 Minuten zuvor emotional mitgegangen war und auch immer wieder das Publikum aufgefordert hatte, sein Team zu unterstützen. "Der Waldhof hat uns maximal gefordert, aber am Ende stehen wieder ein Heimsieg und der Ausbau der Serie. Deswegen sollte man in diese Englische Woche nun mit sehr, sehr viel Mut gehen."

Erarbeitet hatte sich RWE den erneuten Erfolg vor allem durch kämpferische Attribute, die dafür sorgten, dass Essen zum dritten Mal hintereinander ohne Gegentor blieb. "Kompliment an die Mannschaft. Genau solche Siege brauchst du im Kampf um den Klassenerhalt", betonte Koschinat. "Es wird nicht immer nur leicht sein, es wird nicht immer nur souverän sein, es werden enge Spiele sein. Heute hat aber jeder im Stadion gespürt, dass wir wieder alles reingefeuert haben."

Spielerisch sah der 53-Jährige dagegen noch Luft nach oben. "Ich hätte mir mehr Phasen gewünscht, wie die in der Anfangsphase der ersten Halbzeit, wo wir aus meiner Sicht fantastischen Fußball gespielt haben und kaum zu stoppen waren in unserem Ballvortrag." Hinten raus habe immer einer reinrutschen können. Der Waldhof habe einige Gelegenheiten gehabt, um den Ausgleich zu erzielen, musste Essens Coach zugestehen und sprach daher von einem "glücklichen Sieg". Aber danach werde in naher Zukunft niemand mehr fragen.

Fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen

Dass RWE am Ende mit drei Punkten vom Platz ging, war Ahmet Arslan zu verdanken, der einen Freistoß direkt im Tor unterbrachte. "Ohne mich jetzt doll zu loben, aber das trainiere ich gerne. Erst gestern habe ich es tatsächlich nochmal trainiert, weil ich es auch ein bisschen vernachlässigt hatte. Schön, dass es dann heute geklappt hat. Aber natürlich gehört da auch immer ein bisschen Glück dazu." Das galt auch für den Freistoß als solchen, denn ein Foul von Fein am 30-Jährigen war nicht auszumachen.

Genau wie sein Trainer hob indes auch der Mittelfeldspieler den starken Kampf der Mannschaft hervor: "Es spricht aktuell für uns, dass wir neben und vor allen Dingen auf dem Platz geschlossen auftreten. Wenn ich dann sehe, was meine Mitspieler für Meter abreißen. Ich glaube, der Kaito läuft in 30 Minuten gefühlt 18 Kilometer. Das ist das einfach, was wir brauchen. Dass wir jetzt nicht jeden Gegner an die Wand spielen und 4:0 gewinnen, ist normal. Dann brauchen wir natürlich so eine Leidenschaft, so eine Teamleistung. Und dann kommt es auch bei rum, dass wir dann solche Spiele gewinnen."

Durch den sechsten Sieg in den letzten sieben Partien hat sich RWE in der Tabelle inzwischen auf Platz 12 vorgearbeitet und liegt nun fünf Punkte vor den Abstiegsrängen. Der Waldhof, der mit einem Sieg an Essen vorbeigezogen wäre, ist nun auf sechs Zähler distanziert. Dennoch warnte Arslan vor Übermut: "Es sind immer noch elf Spiele, wir müssen unsere Leistung beibehalten und dürfen nicht den Fehler machen, zu denken, dass wir nicht mehr unten reinrutschen können. Deswegen müssen wir dranbleiben." Schon am Mittwochabend sollen in Köln die nächsten drei Punkte her. Auf Tom Moustier müssen die Essener nach seiner fünften gelben Karte dann allerdings verzichten.